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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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hatte.
    »Nein, nein, Kelly, du mußt so langsam und leise reden wie ich«, flüsterte ich drängend. »Und du darfst kein Licht machen, sonst wacht Euan auf. Laß dir Zeit und hör mir genau zu. Verstehst du irgendwas nicht, fragst du mich einfach, und wenn irgendwas schiefgeht oder du ein Geräusch hörst, machst du eine Pause, damit wir beide horchen können, okay?«
    »Okay.«
    Das Problem dabei war, daß Kelly um so schlechter zu verstehen war, je leiser sie sprach. Zum Glück hatte der Fernfahrer jetzt sein Gespräch beendet; er hängte wütend den Hörer ein und stürmte in den Burger King. Eine Frau nahm seinen Platz ein und fing an, mit einer Freundin zu schwatzen.
    Die Küche in Euans Haus bestand aus zwei zusammengelegten Räumen, dem alten Küchenanbau und dem früheren Gang zwischen dem Haus und dem ehemaligen Schafstall. Der rückwärtige Teil war zu einem kleinen Wintergarten ausgebaut worden, und im vorderen Teil befanden sich die L-förmige Küchenzeile und ein großer runder Eßtisch. Ich konnte nur hoffen, daß Kelly nichts vom Tisch auf den Fußboden werfen würde. Als ich mich an die Nacht erinnerte, in der wir den Fußboden geklaut hatten, lief mir bei dem Gedanken an die langen Jahre voller Freundschaft, Vertrauen und sogar Liebe ein kalter Schauder über den Rücken. Ich fühlte mich ausgenutzt, verraten, mißbraucht.
    Der Telefonakku konnte nicht mehr lange halten.
    »Alles okay?« fragte ich. Ich gab mir alle Mühe, mir keine Panik anmerken zu lassen, aber ich wußte, daß die Situation bald kritisch werden würde. Würde Kelly sich daran erinnern, was sie tun sollte, wenn das Telefon verstummte?
    »Ich kann nichts sehen, Nick.«
    Ich dachte kurz nach und bemühte mich, mir die genaue Anordnung der Küche ins Gedächtnis zurückzurufen. »Okay, Kelly, du gehst jetzt ganz langsam zum Ausguß hinüber. Dann stellst du dich vor den Herd.« Ich wartete einige Sekunden. »Bist du dort?«
    »Yeah.«
    »Genau vor dir an der Wand über dem Herd findest du einen Schalter. Siehst du den?«
    »Ich muß ihn erst suchen.«
    Im nächsten Augenblick sagte sie: »Nick, ich kann wieder sehen.«
    Kelly mußte die kleine Leuchtstoffröhre über der Arbeitsfläche eingeschaltet haben. Ihre Stimme klang hörbar erleichtert.
    »Gut gemacht! Jetzt gehst du zurück und machst ganz leise die Küchentür zu. Tust du das für mich?«
    »Okay. Kommst du mich bald holen?«
    Ich hatte kein gutes Gefühl bei dieser Sache. Sollte ich sie jetzt abbrechen und Kelly nur auffordern, die Haustür zu öffnen und auf mich zu warten? Nein, verdammt noch mal! Euan konnte jederzeit einen Anruf bekommen, der ihm Simmonds’ Tod meldete.
    »Natürlich hole ich dich, aber das geht nur, wenn du genau tust, was ich dir sage, okay? Du läßt das Telefon am Ohr und machst ganz langsam und vorsichtig die Küchentür zu.«
    Ich hörte ein leises Knarren.
    »Okay, jetzt gehst du zum Ausguß zurück, nimmst alles heraus, was darunter steht und stellst es auf den Küchentisch. Das kannst du doch?«
    »Okay.«
    Am anderen Ende war ein leises Klappern zu hören, als sie Flaschen und Plastikbehälter auf den Tisch stellte.
    »Jetzt ist alles draußen.«
    »Gut gemacht! Lies mir jetzt ganz leise vor, was auf den Etiketten steht. Das kannst du doch?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es sind zu viele Flaschen, und hier ist’s nicht hell genug. Ich kann’s nicht!«
    Kelly stand hörbar unter Druck; ihre Stimme zitterte, als sei sie kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    Scheiße, das dauert alles viel zu lange.
    »Okay, du gehst einfach zum Lichtschalter an der Küchentür und machst Licht. Aber laß dir Zeit, okay?«
    »Okay.« Kelly schniefte hörbar. Dieses Geräusch kannte ich inzwischen nur allzu gut. Wenn ich nicht aufpaßte, würde sie als nächstes in Tränen ausbrechen - und dann war alles verloren.
    Ich hörte sie zur Küchentür schlurfen.
    »Jetzt kann ich besser sehen, Nick.«
    »Gut. Jetzt gehst du zurück und liest mir vor, was auf den Etiketten steht.«
    »Okay.« Kelly ging an den Tisch, und ich hörte, wie sie nach der ersten Plastikflasche griff.
    »Ajax.«
    »Okay, was steht auf der nächsten?«
    Scheiße, das dauerte zu lange! Ich hatte den Hörer krampfhaft ans Ohr gepreßt, fühlte mein Herz jagen, hielt den Atem an und imitierte unwillkürlich Kellys Bewegungen. Die Frau in der Telefonzelle nebenan hatte die beschlagene Scheibe abgewischt und schien ihrer Freundin jetzt fortlaufend zu schildern, was der

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