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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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alles noch schlimmer, indem ich den Kopf in den Nacken warf; seine Fingernägel rissen große Hautfetzen ab.
    Ob uns jemand sah, war mir jetzt gleichgültig. Darauf verschwendete ich längst keinen Gedanken mehr. Ich keuchte vor Anstrengung fast so laut wie Simmonds, und der Schweiß, der mir übers Gesicht lief, brannte in meinen Wunden.
    Dann wurden seine Bewegungen allmählich schwächer, bis er nur noch krampfhaft mit den Beinen zuckte. Seine Hände sanken kraftlos herab. Sekunden später war er bewußtlos. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, einfach aufzustehen und ihn so liegenzulassen, damit er mit seinem durch Sauerstoffmangel unheilbar geschädigten Gehirn weiterleben mußte. Aber davon kam ich wieder ab. Dieser Scheißkerl sollte sterben.
    Ich wartete eine halbe Minute. Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr. Ich legte zwei Finger auf seine Halsschlagader und konnte keinen Puls mehr fühlen.
    Ich schleppte ihn zwischen den Fahrzeugen hindurch und ließ ihn an ein Werkstattor gelehnt sitzen. Dann richtete ich mich auf und fing an, mich abzuklopfen. Ich steckte mein Hemd wieder in die Hose und wischte mir mit dem Ärmel Schweiß und Blut vom Gesicht. Dann kontrollierte ich das Telefon. Ich wischte meine Fingerabdrücke ab, ließ es zwischen den Fahrzeugen liegen und ging davon, ohne Simmonds noch eines Blickes zu würdigen. Was kümmerte es mich, ob mich jemand gesehen hatte? Das spielte jetzt keine Rolle. Ich hatte wichtigere Sorgen.
    Ich fuhr nach Westen und hielt meinen Jackenärmel unters Auge gedrückt, um die Blutung zu stoppen.
    Die ganze Situation wirbelte weiter in meinem Kopf durcheinander, aber langsam ließen die einzelnen Teile des Puzzles sich zusammensetzen.
    Zum Beispiel wußte ich jetzt, wie Luther & Co. mich aufgespürt hatten: Sie mußten Pat mit Gewalt dazu gebracht haben, meine Nummer preiszugeben; dann hatten sie mein Mobiltelefon angepeilt, das eingeschaltet geblieben war, weil ich auf seinen Anruf gewartet hatte.
    Hätte ich Euan oder Simmonds gegenüber zugegeben, daß sich die einzige Sicherungskopie des Materials auf der Festplatte meines Laptops befand, und ihnen das Gerät ausgehändigt, wäre ich jetzt tot. Sowie alles Material sichergestellt war, wäre ich als unerwünschter Zeuge beseitigt worden.
    Hatte Simmonds mit Euan vereinbart, daß er ihn irgendwann nach unserem Treff anrufen würde? Euan war über drei Stunden weit entfernt, und der tote Simmonds würde bald aufgefunden werden. Wenn Euan von dem Mord erfuhr, würde er kein Risiko eingehen: Er würde mit Kelly verschwinden oder sie womöglich gleich umbringen. In beiden Fällen wäre sie für mich verloren gewesen. Ich konnte sie übers Mobiltelefon anrufen und auffordern, aus dem Haus zu flüchten, aber was hätte das genutzt? Euans Haus lag völlig einsam in einer Wildnis aus Hügeln, Gras, Felsen und Schafmist. Er hätte sie mühelos aufgespürt.
    Ich konnte die Polizei anrufen - aber würde sie mir glauben? Ich konnte ein paar Stunden mit dem Versuch vergeuden, sie zu überzeugen, bis es dann zu spät war. Oder sie fühlte sich berufen, Euans Haus zu umstellen und ihn aufzufordern, sich zu ergeben. Das Resultat wäre das gleiche gewesen.
    Einen Augenblick lang dachte ich auch an Big Al. Hoffentlich hatte er’s geschafft, sich rechtzeitig abzusetzen. Geld hatte er bestimmt genug. Wenn er mir vierhundert Mille überwiesen hatte, hatte er bestimmt achthundert selbst behalten. Nein, um den alten Fettsack brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Ich strich ihn aus meinen Gedanken.
    Auf einer Hinweistafel wurde die Raststätte unmittelbar vor dem Flughafen Heathrow angekündigt. Ich hatte eine Idee.
    Ich bog von der Autobahn zur Raststätte ab und fuhr auf den Parkplatz. Jetzt brauchte ich nur noch eine Telefonzelle zu finden und ein Gespräch zu führen.
    In der Tankstelle herrschte lebhafter Betrieb. Ich fand erst hundert Meter weiter einen Parkplatz. Als ich ausstieg, öffnete der Himmel seine Schleusen. Bis ich die vier Telefonzellen vor dem Burger King erreicht hatte, war ich bis auf die Haut durchnäßt. Die beiden ersten Apparate waren Kartentelefone. Ich hatte ungefähr drei Pfund in Kleingeld in der Tasche - nicht genug. Ich hastete in den Shop und fuhr mir mit einem Jackenärmel übers Gesicht, um das Blut notdürftig abzuwischen. Ich kaufte eine Zeitung mit einem Fünfer, sah die Kassiererin besorgt mein Gesicht mustern und verließ den Laden. Dann ging ich wieder hinein und kaufte mit einem Zehner eine

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