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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Packung Rolos. Die Frau wirkte noch ängstlicher. Sie war sichtlich erleichtert, als ich das Wechselgeld einstrich und hinauslief.
    Als ich die Nummer meines Telefons eintippte, spürte ich, wie sich mein Magen verkrampfte. Hatte Kelly das Telefon geladen und dann eingeschaltet gelassen? Warum eigentlich nicht? Sie war bisher immer zuverlässig gewesen.
    Das Telefon begann zu klingeln.
    Trotz meiner Aufregung hatte ich plötzlich einen weiteren Grund zur Sorge. Was würde ich tun, wenn Euan das Telefon an sich genommen hatte? Sollte ich einfach auflegen oder versuchen zu bluffen, um irgendwie herauszubekommen, wo sie war?
    Für lange Überlegungen blieb keine Zeit mehr. Das Klingeln verstummte, und ich hörte eine leise, zögernde
    Stimme. »Hallo? Wer ist da?«
    »Hi, Kelly, ich bin’s, Nick«, sagte ich so beiläufig wie möglich. »Bist du allein?«
    »Ja, du hast mich geweckt. Kommst du jetzt zurück?« Ihre Stimme klang müde und verwirrt. Während ich angestrengt versuchte, die passende Antwort zu finden, sprach sie zum Glück weiter. »Euan hat gesagt, daß ich vielleicht einige Zeit bei ihm bleibe, weil du verreisen mußt. Aber das ist nicht wahr, stimmt’s, Nick? Du hast versprochen, daß du mich nie wieder allein läßt.«
    Die Verbindung war schlecht. Ich mußte mir das andere Ohr zuhalten, um Kelly trotz des Regens, der aufs Glas der Telefonzelle prasselte, zu verstehen. Nebenan telefonierte ein Fernfahrer mit seinem Chef, dem er lautstark und aufgebracht erklärte, er könne wegen des Fahrtenschreibers nicht weiterfahren und denke nicht daran, seinen Führerschein zu riskieren, bloß um eine Ladung beschissener Anoraks nach Carlisle zu bringen. Dazu kamen das stetige Brausen der Autobahn und der Lärm der Besucher des Schnellrestaurants. Das alles mußte ich ausblenden und mich auf den Anruf konzentrieren, weil ich Kelly nicht auffordern durfte, lauter zu sprechen.
    »Ja, natürlich hast du recht, ich lasse dich nie allein«, versicherte ich ihr. »Euan hat dich angelogen. Ich habe ein paar ziemlich schlimme Sachen über ihn rausgekriegt. Bist du noch im Haus, Kelly?«
    »Ja. Ich bin im Bett.«
    »Schläft Euan noch?«
    »Ich glaube schon. Willst du mit ihm reden?«
    »Nein, nein. Laß mich einen Augenblick nachdenken.«
    Mein Verstand arbeitete auf Hochtouren, während ich überlegte, wie ich ausdrücken sollte, was ich zu sagen hatte.
    »Natürlich komme ich und hole dich ab. Ich bin sogar sehr bald da. Paß jetzt bitte gut auf, Kelly: Du mußt etwas sehr Schwieriges und Gefährliches für mich tun. Aber wenn du das geschafft hast, brauchst du nie wieder Angst zu haben.« Während ich das sagte, kam ich mir wie ein Schwein vor.
    »Ich muß aber nicht von hier weglaufen?«
    »Nein, nein, nein ... so ist’s diesmal nicht. Aber es geht um den schwierigsten Auftrag, den man als Spion haben kann.« Kelly durfte nicht zum Nachdenken kommen, deshalb sprach ich hastig weiter. »Aber als erstes möchte ich etwas überprüfen, okay? Du bist im Bett, stimmt’s? Zieh dir die Decke über den Kopf und sprich ganz leise, okay?«
    Ich hörte das Rascheln, mit dem Kelly unter der Bettdecke verschwand. »Was machen wir jetzt, Nick?«
    »Als erstes drückst du auf irgendeine Zahlentaste des Telefons. Dann leuchtet es auf, und du siehst ein kleines Bild einer Batterie. Wie viele Blöcke sind in der Batterie zu sehen? Kannst du sie erkennen?«
    Wieder undefinierbare Geräusche.
    »Ja, ich sehe sie.«
    »Wie viele Blöcke sind in der Batterie?«
    »Drei. Ich sehe drei Blöcke. Einer davon blinkt.«
    »Das ist gut.«
    Aber das stimmte nicht wirklich. Zwei Blöcke
    bedeuteten, daß Kelly das Telefon nicht ins Ladegerät gestellt hatte, so daß der Akku nicht einmal halb geladen war. Aber ich würde lange mit ihr reden müssen, um ihr alles Schritt für Schritt zu erklären.
    »Was ist das für ein Krach?« fragte sie.
    Der Fernfahrer war jetzt echt sauer und brüllte ins Telefon; er regte sich so auf, daß die Scheiben seiner Zelle anzulaufen begannen.
    »Der braucht dich nicht zu stören, Kelly. Ich erzähle dir jetzt, was du zu tun hast, aber du mußt mir dabei weiter am Telefon zuhören. Kannst du das?«
    »Warum ist Euan böse, Nick? Was ...?«
    »Hör zu, Kelly, Euan will mir etwas tun. Erwischt er dich bei diesem Auftrag, tut er dir auch was. Verstehst du das?«
    Ich hörte wieder ein Rascheln; sie steckte offenbar noch unter der Decke. »Ja«, antwortete sie leise.
    Das klang ziemlich eingeschüchtert. Es hätte

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