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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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mich etwas. Ich verstand kein Wort von dem, was er sagte. Ich machte ein Gesicht, als sei mir unbegreiflich, was heutzutage alles passierte, zuckte mit den Schultern und sah wieder in die Zeitung. Das war anscheinend die falsche Reaktion gewesen. Er sagte etwas Zorniges, schob sein Fahrrad weiter und gestikulierte dabei, als führe er ein ärgerliches Selbstgespräch.
    Ich meldete mich wieder über Funk. Ich konnte nicht genau sehen, was Savage machte, aber seine beiden Füße blieben außerhalb des Renaults. Er hockte auf dem Fahrersitz und lehnte sich unterhalb des Instrumentenbretts zur Beifahrerseite hinüber. Es sah so aus, als versuche er, etwas aus dem Handschuhfach zu holen - als habe er etwas vergessen und sei zurückgegangen, um es zu holen. Ich konnte nicht genau erkennen, was er machte, aber seine Hände griffen immer wieder in seine Taschen.
    Um mich herum schien sich alles zu verengen. Ich kam mir wie ein Boxer vor: Ich konnte die Menge hören, ich hörte auf meine Sekundanten und den Ringrichter, ich horchte auf den Gong, aber in erster Linie konzentrierte ich mich auf meinen Gegner. Alles andere war unwichtig. Nur mein Gegner zählte. Die einzig wichtigen Menschen auf dieser Welt waren Bravo One und ich.
    Über Funk bekam ich mit, wie Euan sich wie ein Verrückter abstrampelte, um die beiden anderen Terroristen einzuholen.
    Kev und Slack Pat standen hinter mir in Reserve; die beiden anderen Männer unseres Teams waren bei Euan. Sie blieben vorläufig im Hintergrund; sie hörten den Funk ab, um auf dem laufenden zu sein, ohne von den Zielpersonen gesehen werden zu können, waren aber immer nahe genug, um uns unterstützen zu können, falls wir in die Scheiße gerieten.
    Euan schloß zu Bravo Two und Echo One auf. Die beiden kamen in unsere Richtung. Jeder wußte, wo sie waren, und ging ihnen aus dem Weg, damit sie sich völlig ungehindert bewegen konnten.
    Ich erkannte sie, sobald sie um die Ecke bogen.
    Bravo Two war Daniel Martin McCann. Im Gegensatz zu Savage, der gebildet und ein erfahrener Bombenbauer war, war »Mad Danny« von Beruf Fleischer und seinem Wesen nach ein Schlächter. Garry Adams hatte ihn 1985 aus der Bewegung ausgeschlossen, weil McCann gedroht hatte, mit einer Mordkampagne zu beginnen, die seiner neuen politischen Strategie hätte schaden können. Das war ein bißchen so, als wäre jemand wegen Grausamkeit aus der Gestapo entlassen worden. Aber McCann hatte
    Förderer, die dafür sorgten, daß er bald wieder aufgenommen wurde. Dem Ehemann und Vater zweier Kinder wurden sechsundzwanzig Morde angelastet. Loyalisten in Ulster hatten einmal versucht, ihn umzulegen - leider vergeblich. Sie hätten sich mehr Mühe geben sollen.
    Echo One war Mairead Farrell. Diese einunddreißigjährige ehemalige Klosterschülerin aus einer Mittelstandsfamilie gehörte zu den einflußreichsten Frauen in der PIRA. Hätte man ihr Photo gesehen, hätte man gedacht: ah, ein Engel! Aber sie hatte wegen eines Bombenanschlags in Belfast zehn Jahre lang im Knast gesessen und sich nach ihrer Entlassung sofort wieder zum Dienst gemeldet. In letzter Zeit hatte sie allerdings Pech gehabt: Vor einigen Monaten hatte ihr Liebhaber sich aus Versehen selbst in die Luft gesprengt. Wie Simmonds bei der Einsatzbesprechung festgestellt hatte, war Echo One seither stinksauer.
    Ich kannte beide gut; Euan und ich hatten seit Jahren immer wieder gegen sie gearbeitet. Ich meldete mich im Netz und bestätigte die Identifizierung.
    Jeder war an seinem Platz. In der Einsatzzentrale hielten sich außer Alpha der ranghöchste hiesige Polizeibeamte, Leute aus dem Außenministerium, Leute aus dem Innenministerium und alle möglichen anderen Leute auf, von denen sich jeder an der Diskussion beteiligen wollte und seine eigenen Prioritäten hatte. Wir konnten nur hoffen, daß Simmonds unsere Interessen wahrnehmen würde. Ich hatte den Abteilungsleiter Nordirland im Secret Intelligence Service erst vor ein paar Tagen kennengelernt, aber er schien unseren Teil der Show voll im Griff zu haben. Aus seiner Stimme sprach das Selbstbewußtsein, das auf den Sportplätzen von Eton geformt wird, und er wog seine Worte so sorgfältig ab wie ein Staranwalt bei seinem Plädoyer vor Gericht.
    Wir wollten, daß die Entscheidung sofort getroffen wurde. Aber ich wußte, daß in der Einsatzzentrale, in der jetzt der Zigarettenrauch vermutlich zum Schneiden dick war, hitzig debattiert wurde. Alpha, unser Verbindungsoffizier, hielt die anderen über unsere

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