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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ihre Atemwolken. Einer der beiden zielte wortlos mit seiner MP auf meinen Kopf.
    In Ordnung, Kumpel, ich haue nicht ab.
    Der zweite Mann, unter dessen Stiefeln der kalte Schnee knirschte, trat auf mich zu und blieb dabei aus der Schusslinie seines Kameraden. Aus seinem Mund kam nur Atemdampf. Die beiden hatten noch kein Wort gesprochen.
    Ich hörte ein Stöhnen und keuchende Atemzüge, als andere Männer den Verletzten auf den Weg zurückbrachten. Die Wunde war tief, aber er würde überleben. Weitere Gestalten in Weiß pflügten an mir vorbei durch den hüfthohen Schnee, um Toms Verfolgung aufzunehmen.
    An Flucht oder wenigstens energischen Widerstand gegen meine Gefangennahme war nicht zu denken. Die beiden Kerle würden mich jetzt außer Gefecht setzen. Ich rollte mich zusammen und machte mich aufs Unvermeidliche gefasst, indem ich die Augen schloss und die Zähne zusammenbiss, um meine Zunge und meinen Unterkiefer zu schützen.
    Die Atemzüge waren jetzt genau über mir zu hören, und ich spürte, wie ihre Stiefel den Schnee um mich herum aufwühlten, während ich auf den ersten Tritt wartete, der mich dazu bringen sollte, meine zusammengerollte Haltung aufzugeben, damit sie mich durchsuchen konnten.
    Der kam jedoch nicht.
    Stattdessen zog ein kalter, mit Schnee bedeckter Handschuh mir die Hände vom Gesicht, und ich sah flüchtig einen Sprühbehälter. Ich wusste nicht, ob er CS, CR-Flüssigkeit oder Pfefferspray enthielt, aber das spielte auch keine Rolle. Selbst wenn ich die Augen fest geschlossen hielt, würde das Zeug mich wirkungsvoll außer Gefecht setzen.
    Sobald ich die eiskalte Flüssigkeit auf dem Gesicht spürte, schienen meine Augen in Flammen zu stehen. Meine Nase war augenblicklich verstopft, und ich hatte
    das Gefühl, ersticken zu müssen.
    Die Flammen breiteten sich über mein ganzes Gesicht aus. Obwohl ich merkte, was mit mir geschah, war ich völlig hilflos. Ich konnte nicht mehr tun, als den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Während ich keuchte und würgte, packte eine Hand mich am Nacken und drückte mein Gesicht wieder in den Schnee. Niemand erteilte mir einen Befehl, auch miteinander sprachen die beiden Männer kein Wort.
    Ich schnaubte und grunzte nach Luft ringend wie ein erstickendes Schwein und versuchte mit dem Kopf die Hand hoch zu drücken, die ihn in den Schnee gepresst hielt, damit ich wieder atmen konnte, aber sie hielt mich eisern gepackt.
    Ein Tritt, der auf die linke Magenseite zielte, ging zwischen meinen Armen hindurch, die ich schützend um mich geschlungen hatte, und ich gab halb spuckend, halb erbrechend den Schleim von mir, der sich in Mund und Nase angesammelt hatte. Als ich mich vor Schmerzen zusammenkrümmte, wälzte Sprayman mich auf den Rücken, wobei ich wegen des Rucksacks ein Hohlkreuz machte. Mein Hals dehnte sich, als mein Kopf hilflos nach hinten fiel. Ich würgte noch immer, während mir Schleim in die Augen lief.
    Eine behandschuhte Faust traf meine Schläfe, dann wurde der Reißverschluss meiner Jacke aufgezogen. Hände tasteten meinen Körper ab und prüften den Inhalt aller Taschen. Sie fanden den Reservehaken, das Küchenmesser, den improvisierten elektrischen Dietrich. Alles wurde mir abgenommen - sogar die Polaroidfilme.
    Als einer der Männer sich mit seinem ganzen Gewicht auf meinen Magen kniete, musste ich mich heftig übergeben. Ich wollte den Kopf heben, um die letzten Brocken auszuspucken, aber das trug mir sofort einen Fausthieb ein. Also blieb ich liegen und konzentrierte mich darauf, genug Luft zu bekommen.
    Rechts neben dem auf mir knienden Mann kniete jetzt der Kerl, der mich mit seiner MP in Schach gehalten hatte. Der kalte Stahl ihrer Mündung bohrte sich mir unter dem Backenknochen ins Gesicht. Die beiden knieten einfach nur da und warteten. Die einzigen Geräusche waren ihre schweren Atemzüge und mein Grunzen und Schnauben.
    Sie wussten, dass ich erledigt war, und hielten mich lediglich in dieser hilflosen Stellung fest. Soviel ich mit schmerzhaft tränenden Augen erkennen konnte, interessierten sie sich weit mehr dafür, was am Tor vorging.
    Ich wusste, dass ich mich von meinem Sturz und der Wirkung des Sprays erholen musste bevor ich etwas unternehmen konnte, um aus dieser Scheiße rauszukommen. Ich akzeptierte, dass ich körperlich außer Gefecht gesetzt war, konnte aber noch klar denken. Ich musste auf eine Gelegenheit zur Flucht lauern, und je früher ich zu entkommen versuchte, desto besser waren meine Erfolgsaussichten. In der Hitze

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