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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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sie kommen sehen.
    Ich bremste, nahm den Gang heraus und sprang aus dem Wagen. Die eiskalte Stahlkette verbrannte mir durch die Handschuhe hindurch die Hände, als ich sie in verzweifelter Hast Hand über Hand herabzog, um das Rolltor zu öffnen. Als der Ford darunter hindurchpasste, stieg ich wieder ein, stieß rückwärts ins Schneetreiben hinaus und fuhr in die Richtung davon, die alle genommen hatten.
    Als der Hangar hinter mir zurückblieb, wusste ich nicht, ob ich den Demokraten bedauern sollte, darüber erleichtert sein sollte, dass ich noch lebte, oder auf Valentin und Liv wütend sein sollte. Ich kontrollierte die Tankanzeige. Der Benzintank war wie erwartet fast voll. Das Handy flog aus dem Fenster und verschwand im Schnee. Ich dachte nicht daran, ein so fantastisches Peilgerät im Wagen zu behalten.
    Es schneite noch immer stark. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, aber das war unwichtig, wenn mir die Flucht gelang. Als ich an der Sturmhaube zog, merkte ich, dass das Blut des Demokraten an meinem Gesicht klebte. Ich bekam sie schließlich herunter und warf sie zu der anderen P7 in den Fußraum vor dem Beifahrersitz.
    Ich schaltete die Innenbeleuchtung ein und betrachtete mich im Rückspiegel. Mit all dem roten Zeug im Gesicht sah ich wie eine rote Rübe aus. So konnte ich unmöglich nach Tagesanbruch oder durch bebaute Gebiete fahren.
    Auch das Lenkrad war von den durchgebluteten dünnen Handschuhen voller Blut. Ich musste etwas für mein Äußeres tun. Nach etwa einer Stunde hielt ich auf einem Rastplatz und wusch mich rasch in dem eiskalten Schnee. Nachdem ich auch den Wagen gesäubert und die durchgebluteten Sachen in einer Schneewehe vergraben hatte, fuhr ich durch die Nacht weiter und hielt Ausschau nach Wegweisern nach Helsinki.
    Je länger ich über alles nachdachte, desto finsterer war ich gestimmt. Ob Liv und Val gewusst hatten, dass die Amerikaner bei diesem Rennen mitmachen würden, konnte ich nicht beurteilen, aber ich war entschlossen, es herauszubekommen.
    Mittwoch, 15. Dezember 1999
    25
    Ich saß in einer Ecke der Bahnhofshalle neben einem Heizkörper auf dem Steinboden und beobachtete die Wandtelefone mit der Markierung, dass in dem toten Briefkasten eine Nachricht lag. Der senkrechte schwarze Filzschreiberstrich an der vordersten Trennwand war von dem rechts von mir liegenden Eingang vom Busbahnhof aus deutlich sichtbar. Ich hatte ein Exemplar der Zeitung international Telegraph, einen leeren Kaffeebecher und in meiner rechten Jackentasche eine P7 mit sieben geladenen Läufen. In der linken Jackentasche steckte die abnehmbare Einheit mit den restlichen drei Schüssen.
    Sowie die Geschäfte morgens aufmachten, hatte ich mir als Ersatz für meine nassen, schmutzigen Klamotten lauter neue Sachen gekauft. Jetzt trug ich eine dunkelbeige Daunenjacke, Handschuhe und eine tief ins Gesicht gezogene Vliesmütze mit Schirm. Dass ich damit idiotisch aussah, war mir egal; sie bedeckte meinen Kopf und den größten Teil meines Gesichts. Der hochgeschlagene Jackenkragen verdeckte den Rest.
    Als ich meine Haltung veränderte, zuckte ein stechender Schmerz durch meine linke Schulter. Sie war bestimmt grässlich grün und blau verfärbt. Ich konnte nicht mehr tun, als die Zähne zusammenzubeißen und dankbar dafür zu sein, dass ich mich bei meinem Sturz nicht irgendwo aufgespießt hatte.
    Kurz nach acht Uhr morgens hatte ich den Wagen an einem Vorortbahnhof abgestellt und war mit dem Zug nach Helsinki hineingefahren. Da es noch immer schneite, würde der Ford inzwischen so eingeschneit sein, dass die Kennzeichen nicht mehr zu lesen waren. Auf dem Hauptbahnhof hatte ich meinen Gepäckschein unter Schließfach 11 hervorgeholt und war nun wieder in Besitz meiner Reisetasche mit Bargeld, Pässen und Kreditkarten. Ich hatte auch unter Nummer 10 nachgesehen. Toms Gepäckschein klebte dort noch immer in seiner schützenden Plastikhülle.
    Unterwegs hatte ich oft an ihn gedacht. Hatten die Amerikaner oder die Maliskija ihn letzte Nacht nicht erledigt, würde das Winterwetter ihm den Rest gegeben haben. Tom hatte viele Talente, aber vom Überleben bei arktischer Kälte verstand er nichts.
    Ich war sauer, ohne recht zu wissen, ob ich das seinet- oder meinetwegen war. Aber dann gab ich mir einen Ruck und schrieb ihn ab. Das muss man irgendwann tun, damit man den Kopf frei hat, um sich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren, an denen ich wahrlich keinen Mangel hatte.
    Toms Gepäckschein ließ ich, wo er war. Falls

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