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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ihnen meinen improvisierten Alternativplan.
    »Wer’s heute Morgen nicht zu diesem Treff schafft, überwacht die Adresse in Nizza. Seht zu, ob ihr jemanden über Funk erreichen könnt. Meldet sich keiner, habt ihr Pech gehabt. Unabhängig davon, ob wir inzwischen schon einen weiteren Hawallada abgeliefert haben, treffen wir uns morgen um zwölf Uhr dreißig alle auf dem bewussten Parkplatz. Finden wir die Jacht nicht, können wir nur die Adressen in Cannes und Nizza überwachen und darauf hoffen, dass die Kerle dort aufkreuzen. Das tun wir zwei Tage lang, und wenn sie nicht kommen, war’s das dann - wir haben Scheiße gebaut. Noch Fragen?«
    Lofti hob den rechten Zeigefinger. »Was ist, wenn es nur einem von uns gelingt, zu diesem Morgentreff zu kommen?«
    Mein Magen knurrte vernehmlich. »Wer’s schafft, entscheidet selbst, was er tun will. Er kann die Adresse in Nizza überwachen und wie bisher weitermachen - oder einfach aufgeben, heimreisen, den Misserfolg akzeptieren.«
    Hubba-Hubbas Blick suchte die Küstenlinie ab. »Das Boot muss irgendwo sein, es muss irgendwo liegen«, murmelte er. »Wir dürfen sie nicht mit dem Geld abhauen lassen.«
    Lofti schwatzte irgendwas auf Arabisch, von dem ich nur das Wort Allah verstand. Dann wandte er sich mir zu, während Hubba-Hubba mit den Schultern zuckte und wieder aufs Meer hinausstarrte. »Entschuldige Nick, ich vergesse manchmal, dass du kein Arabisch sprichst. Ich habe ihm geraten, sich keine Sorgen zu machen. Will Allah, dass wir sie finden, finden wir sie, und glaub mir, er wird uns beschützen.« Aus seinem Blick leuchtete feste Überzeugung. Scheiße, hoffentlich hatte er Recht.

 
40
    Der Focus fuhr noch weitere zwanzig Minuten über kurvenreiche kleine Bergstraßen. An einer Stelle war in der Ferne die Autoroute zu sehen; zwei lose Reihen weißer und roter Lichter, um diese Zeit am frühen Morgen nicht allzu viele, bewegten sich in beide Richtungen.
    Dann verließen wir die Berge und fuhren zu unseren Autos hinunter. Wir mussten mit der Suche beginnen; unabhängig davon, was inzwischen im Jachthafen von BSM passierte, mussten wir sogar riskieren, nochmals in die Nähe des Hafenbeckens zu kommen.
    Lofti schaltete herunter, als wir eine enge Rechtskurve nahmen.
    »Was war übrigens mit dem Audi?« Ich riskierte ein Lächeln ins Schweigen hinein. »Wie ist’s mit dem gelaufen?«
    Ich trank noch einen Schluck Wasser, während Hubba- Hubba im Licht der Instrumentenbeleuchtung diabolisch grinste. »Den haben wir neben der Müllverbrennungsanlage angezündet.« Loftis Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass auch er seinen Spaß daran gehabt hatte. »Dort hat schon ein Schrottauto gebrannt, also haben wir gleich bei der Party mitgemacht.«
    Die Hauptstraße war frei, und Lofti parkte an derselben Stelle, von der wir weggefahren waren. Hubba- Hubba und ich gingen zu unseren Wagen, ohne uns groß zu verabschieden. Jeder wusste, was heute Nacht auf dem Spiel stand.
    Ich sah auf meine Traser und stellte fest, dass es 3.14 Uhr war, als ich durch Cannes fuhr, wobei ich zwei- oder dreimal unmittelbar hinter einer Straßenecke hielt, um zu sehen, ob mir jemand folgte. Kurz bevor ich vom Boulevard Carnot auf die Seitenstraße abbog, in der Fettkloß wohnte, drehte ich eine Runde um einen kleinen Platz, aber auch dabei folgte mir niemand. Schließlich parkte ich einige hundert Meter von seinem Apartment entfernt und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück.
    Nachdem ich meinen Zeigefinger ungefähr zwei Minuten lang auf dem Klingelknopf gelassen hatte, meldete sich endlich eine benommene, krächzende Stimme. Ich wusste nur allzu genau, wie er sich fühlte. »Comment?«
    »Ich bin’s. Ich will mit Ihnen reden. Machen Sie auf.«
    Er war verwirrt. »Wer? Wer ist >ich    »Jemand, den Sie in Algerien kennen gelernt haben. Erinnern Sie sich?«
    Eine kurze Pause. »Was gibt’s?« Er hüstelte. »Was wollen Sie?«
    »Machen Sie auf, dann erfahren Sie’s.«
    Der Lautsprecher verstummte knackend, und ich hörte das hohe Summen des elektrischen Türöffners. Ich ließ mir auf dem Weg zur Treppe Zeit, damit meine Timberlands auf dem Marmorimitat im Eingangsbereich möglichst wenig quietschten, und machte im Treppenhaus kein Licht. Aber ich hielt die Browning schussbereit, zog den Hammer ganz zurück und ließ den
    Daumen am Sicherungsknopf, um sie sofort entsichern zu können, während ich langsam die Treppe hinaufstieg.
    Auf dem Treppenabsatz im vierten Stock blieb ich stehen.

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