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Niedersachsen Mafia

Niedersachsen Mafia

Titel: Niedersachsen Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Termine?«, fragte Madsack.
    Frauke tippte auf die Unterlagen auf ihrem Schreibtisch. »Ich würde
gern die Ermittlungsakte besprechen. Außerdem müssen wir noch den
Abschlussbericht erstellen. Und die beiden Beschuldigten verhören.«
    »Wenn es Ihnen recht ist«, bot der Hauptkommissar an, »dann kümmere
ich mich um den Bericht.«
    Frauke nickte. »Danke.«
    »Bis später«, verabschiedete sich Madsack und ging weiter in
Richtung seines Büros.
    Kurz darauf sah Frauke aus den Augenwinkeln, wie Jakob Putensenf an
ihrem Zimmer vorbeiging. Der Kriminalhauptmeister vermied es aber, ihr einen
guten Morgen zu wünschen.
    Sie vertiefte sich wieder in die Akten, machte sich Notizen und
notierte sich Fragen, die sie den beiden Inhaftierten stellen wollte, als Uschi
Westerwelle-Schönbuch, die Schreibkraft des Leiters der Abteilung, ihren
blonden Haarschopf zur Tür hereinsteckte.
    »Guten Morgen, Frau Dobermann. Herr Ehlers bittet Sie in den
Besprechungsraum.« Frau Westerwelle zog eine der sorgfältig gezupften
Augenbrauen in die Höhe. »In fünf Minuten?«
    Frauke nickte, nutzte die Zeit, um noch einmal die Waschräume
aufzusuchen, und ging anschließend in den Raum am Ende des Ganges, der eine
Renovierung dringend nötig gehabt hätte. Sie setzte sich neben Nathan Madsack,
der auf einen zweiten Kaffeebecher wies, den er neben sich auf den Tisch
gestellt hatte.
    »Für Sie.«
    Frauke bedankte sich. Kurz darauf erschien Putensenf, knurrte etwas
Unverständliches in seinen Bart und nahm auf der gegenüberliegenden Seite des
Tisches Platz.
    Frauke wunderte sich. So charmant und zugänglich sich der
Kriminalhauptmeister am vergangenen Samstag auch gezeigt hatte, so verschlossen
und brummig trat er im Dienst auf.
    Kurz darauf betraten Kriminaloberrat Michael Ehlers und Frau
Westerwelle den Raum, gefolgt von einem jüngeren Mann, der die Aufmerksamkeit
aller auf sich zog.
    »Guten Morgen, meine Damen. Die Herren.« Ehlers nickte allen
freundlich zu. Dann zeigte er auf den Stuhl zu seiner Linken. »Bitte.« Sein
Begleiter nahm Platz.
    »Das waren turbulente Tage«, begann der Kriminaloberrat. »Ich hoffe,
Sie haben die Aufregung gut überstanden. Das soll nicht bedeuten, dass wir mit
dem Fall durch sind. Es gibt noch genug Arbeit. Nachdem wir zwei Mitarbeiter
verloren haben«, dabei senkte Ehlers die Stimme, und alle Anwesenden dachten
automatisch an den jungen Kollegen Lars von Wedell, der kaltblütig beim Einsatz
auf dem Messegelände ermordet worden war, »müssen wir das Team wieder
aufstocken.« Ehlers streckte seine Finger von sich. Dann fuhr er sich mit der
rechten Hand durch den Haarkranz, der seine Glatze umrankte. Anschließend schob
er seine randlose Brille auf der Nase ein Stück in die Höhe. »Sie wissen um die
personelle Situation. In diesen Zeiten wird überall gespart. Davon bleiben auch
wir nicht verschont. Deshalb werden die beiden ausgeschiedenen Kollegen …«
    »Nur einer davon war ein Kollege. Der andere ein Schwein«, fiel ihm
Jakob Putensenf ins Wort.
    Der Kriminaloberrat strafte Putensenf mit einem Blick ab. »Deshalb
werden die beiden Beamten durch einen neuen Kollegen ersetzt.« Ehlers sah zur
Seite und nickte seinem Nachbarn zu. »Das ist Ihr neues Teammitglied. Kommissar
Thomas Schwarczer.«
    »Wie war der Name?«, fragte Putensenf.
    »Schwarczer«, wiederholte der Kriminaloberrat, »aber anders geschrieben
als Sie glauben. S-c-h-w-a-r-c-z-e-r.«
    »Na ja, wer’s haben muss«, brummte Putensenf. »Was qualifiziert ihn
denn für …«
    Mit einer Handbewegung gebot ihm Ehlers zu schweigen. »Herr
Schwarczer ist sechsundzwanzig Jahre jung.«
    »Kinder an die Front«, sagte Putensenf dazwischen.
    Frauke wurde es zu bunt. »Nirgendwo steht geschrieben, dass dieses
Ermittlungsteam ein Seniorenclub ist.«
    Putensenf zog verächtlich die Nase hoch. »Seitdem Sie dabei sind,
ist der Altersdurchschnitt kräftig in die Höhe geschossen.«
    Ehlers klopfte mit der Spitze seines Kugelschreibers auf die
Tischplatte. »Sie vermitteln Herrn Schwarczer gleich den richtigen Eindruck von
seinem neuen Team.«
    »Wir haben uns alle lieb …«, grinste Putensenf.
    Frauke betrachtete Thomas Schwarczer. Er hatte eine
sportlich-muskulöse Figur. Sie schätzte ihn auf eine Größe zwischen einem Meter
achtzig und einem Meter neunzig. Er trug eine Jeans, in der ein tailliert
anliegendes T-Shirt steckte, unter dem sich jeder Muskel seines Sixpack-Bauches
abzeichnete. Wenn er sich bewegte, spannte am Oberkörper das

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