Die Physiker
Friedrich Dürrenmatt
Die Physiker
Eine Komödie in zwei
Akten
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»Dürrenmatt führt seine Geschichte mit unerbittlicher Konsequenz zu einem Ende, welches die Türen dieses Irrenhauses aufsprengt, tödlich gefährdenden Explosivstoff aus den eben noch schützenden Mauern entläßt in eine schutzlos preisgegebene Welt, und kein Zuschauer entzieht sich tiefster Betroffenheit.
Was Dürrenmatt hier aus den Maskierungen gewinnt, wie er etwa das Geigenspiel Einsteins einsetzt, wie er die Positionen fortlaufend vertauscht: das ist nicht nur virtuos, es ist einzigartig. Dürrenmatts Komödie Die Physiker wird im Theaterleben der Gegenwart Epoche machen.«
(Backcover)
ISBN 3 25720837 5
Neufassung 1980
Diogenes
Umschlag: Detail aus >Die Physiker< von Friedrich Dürrenmatt.
Die Physiker erschien erstmals 1962 im Verlag der Arche, Zürich. Copyright ©
1962, 1980 by Peter Schifferli, Verlags AG >Die Arche<, Zürich. Aufführungs -, Film-, Funk- und TV-Rechte: Weltvertrieb: Theaterverlag Reiß AG, Bruderholzstraße 39, CH-4053 Basel.
Die Physiker
»Dürrenmatt hat versucht, die paradoxe Situation darzustellen, in die das fortgeschrittenste Wissen, das der Kernphysik, geraten ist. Es gilt uns als Gipfel menschlicher Erkenntnis.
Seine Formulierung hat auch die Hinrichtung der Welt möglich gemacht. Was machen die Entdecker, wenn sie Verantwortung für die Welt spüren? Gibt es Bewahrung der Welt vor dem Wissen? Bewahrung des Wissens vor dem Zugriff der Macht?
Die Lösung der Frage führt - auf das Theater. Zum Versteckspiel, zur Maskerade. Dürrenmatts Kernphysiker Möbius, der Entdecker der furchtbaren Formel, flüchtet, seine Familie preisgebend, ins Irrenhaus. Er spielt Irrsinn, er fingiert die Heimsuchung durch den Geist Salomos, um das, was er entdeckte, als Produkt des Irrsinns zu diffamieren. Maskerade wird da zu einem moralischen Akt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Dürrenmatts Sprache ist dicht, manchmal gewaltig, manchmal gewalttätig vielleicht; sie kugelt durch die Bereiche des Erhabenen und des Lächerlichen, sie enthält die ironisch-weltschmerzliche Dialektik mancher Shakespeare-Szenen und die Wucht der Luthersprache, sie umspannt Makamen und gassenhauerische Chansons; man kann darüber die Nase rümpfen, aber eines kann man ihr nicht nachsagen: daß sie blutleer oder zufällig sei. Sie ist in ihrer ganzen Buntheit ein hervorragend beherrschtes Mittel, mit dem Dürrenmatt seine groteske Welt zeichnet. Und sie ist spürbar die Sprache eines Dichters, der die Welt liebt, trotz ihrer relativen Nichtigkeit und trotz ihrer unübersehbaren Unvollkommenheit.«
Werner Oberle
Inhalt
Inhalt............................................................................................ 3
Vorwort ........................................................................................ 4
Die Physiker ................................................................................ 5
Erster Akt..................................................................................... 6
Zweiter Akt ................................................................................ 42
Anhang...................................................................................... 69
Vorwort
Allgemeine Anmerkung zu der Endfassung 1980 meiner Komödien.
Es ging mir, im Gegensatz zu den verschiedenen Fassungen, die vorher einzeln im Arche-Verlag erschienen sind, bei den Fassungen für die Werkausgabe nicht darum, die theatergerechten, das heißt die gestrichenen Fassungen herauszugeben, sondern die literarisch gültigen. Literatur und Theater sind zwei verschiedene Welten: Außer den Komödien, die ich nur für die Theater schrieb, Play Strindberg und Porträt eines Planeten, die Übungsstücke für Schauspieler darstellen und die ich als Regisseur schrieb, gebe ich im Folgenden - die ersten Stücke tastete ich nicht an - die dichterische Fassung wieder, eine Zusammenfassung verschiedener Versionen.
F.D.
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Die Physiker
Eine Komödie in zwei Akten Neufassung 1980
Für Therese Giehse
Personen
Fräulein Doktor
Mathilde von Zahnd
Irrenärztin
Marta Boll
Oberschwester
Monika Stettier
Krankenschwester
Uwe Sievers
Oberpfleger
McArthur
Pfleger
Murillo
Pfleger
Herbert Georg Beutler,
Patient
genannt Newton
Ernst Heinrich Ernesti, genannt Patient
Einstein
Johann Wilhelm Möbius
Patient
Missionar Oskar Rose
Frau Missionar Lina
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