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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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dem Kopf zu Jo: »Was ist denn mit der los?« Seine Lippen bewegten sich kaum.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Allie. »Es kommt mir vor, als wäre sie nicht … sie selbst.«
    »Flüster, flüster, flüster!«, unterbrach Jo verärgert ihre Unterhaltung. Sie fuhren herum. Jo stand vor dem Altar und starrte sie an. »Geht endlich poppen, dann habt ihr’s hinter euch!«
    Allie starrte sie mit offenem Mund an. Ihr war, als hätte ihr jemand einen Faustschlag verpasst.
    Ey, was ist denn in die gefahren?
    Sie versuchte, ihre Kränkung zu verbergen. »Hör zu, Jo, ich find das nicht besonders cool. Es wird bald dunkel, ich möchte zurückgehen. Kommst du mit?«
    Sie streckte die Hand aus. Jo musterte sie kurz, dann gesellte sie sich zu ihnen.
    »Gut. Meinetwegen. Lass uns gehen.« Sie klang vernünftig, und als sie Allies Hand nahm, drückte sie sie fest. Trotzdem wurde Allie das mulmige Gefühl nicht los, dass immer noch irgendwas nicht stimmte. Als sie ins Freie traten, dämmerte es bereits, und der Wald sah dunkler und bedrohlicher aus denn je.
    Auf der Schwelle blieb Jo stehen und balancierte auf Zehenspitzen.
    »He, Allie, weißt du noch, wie man am besten durch gruselige Wälder kommt?«
    Allie sah sie verdutzt an: »Was? Rennen?«
    Bei diesen Worten sprintete Jo in erstaunlichem Tempo los, während Allie verdutzt vor der Kapelle stehen blieb und ihr hinterherstarrte.
    »Was hat denn die bloß?« Carter sah zum Himmel hinauf, als erhoffte er sich von dort eine Antwort.
    »Ich hab keine Ahnung«, sagte Allie. »Ich glaube, sie hat sich mit Gabe verkracht, und jetzt ist sie irgendwie total von der Rolle.«
    »Na toll«, seufzte er. »Ich dachte, das hätte sie hinter sich.«
    Allie sah ihn verwundert an: »Was? Hat sie das öfter?«
    »Früher hat sie immer verrücktgespielt, wenn irgendwas nicht so lief, wie sie wollte, aber das letzte Mal ist schon eine Weile her.« Er wirkte gereizt. »Jetzt muss ich dafür sorgen, dass sie in die Schule zurückkommt, sonst bringt Gabe mich um – ist das okay für dich? Wenn du willst, komme ich später zurück und hol dich nach.«
    »Brauchst du nicht«, sagte sie. »Ich kann mit dir Schritt halten.«
    Sie rannten durch das Tor in den immer dunkler werdenden Wald hinein, und Allie hielt gut mit. Plötzlich fiel es ihr ein.
    »Wir haben die Tür offen gelassen!«, rief sie und blieb stehen.
    »Die von der Kapelle?« Erst schien Carter ihr nicht zu glauben, doch dann schlug er sich gegen die Stirn. »Verdammt, du hast recht! Ich muss zurück und sie zumachen.«
    Aber er rührte sich nicht von der Stelle. Unschlüssig schaute er vor sich Richtung Schule und dann hinter sich, zur Kapelle, als könnte er sich nicht entscheiden, was zu tun war.
    Allie wusste es.
    »Ich laufe zurück und schließe die Tür«, sagte sie. »Du läufst Jo nach.«
    »Bist du sicher?«, fragte er zweifelnd. »Es dämmert schon, und gleich ist Nachtruhe.«
    Doch eigentlich war die Sache klar: Jo war nicht bei Sinnen, und sie war irgendwo allein da draußen in der Finsternis. Allie fand die Aussicht, allein durch den dunklen Wald laufen zu müssen, zwar nicht besonders prickelnd, doch sie wusste, dass es die richtige Entscheidung war. Bloß dass Carter sie nicht gehen lassen würde. Sie musste ihn überzeugen.
    »Wenn die Tür offen bleibt, kriegen wir Ärger«, bemerkte sie. »Und ich glaube nicht, dass es besonders gut für Jo wäre, wenn Zelazny sie in diesem Zustand in die Mangel nähme. Und was, wenn sich ein Fuchs reinschleicht und den Jesus auffrisst?«
    Er prustete los, und einen Moment lang wich die Spannung von ihm.
    »Okay«, sagte er. »Aber sobald Jo heil angekommen ist, kann ich dich holen.«
    »Mach dir wegen mir keine Sorgen – ich hab keine Angst im Dunkeln«, log sie. »Alles im grünen Bereich.«
    »Danke, Alyson.« Sie hörte die Erleichterung in seiner Stimme. Als er Richtung Schule loslief, trug der Wind seine letzten Worte zu ihr. »Ich komme zurück.«
    »Brauchst du nicht!«, rief sie ihm nach. Carter ließ nicht erkennen, ob er sie verstanden hatte.
    Sobald er außer Sicht war, verließ sie der Mut. Ich könnte die Tür genauso gut offen lassen , dachte sie und blickte auf den Pfad. Vielleicht kriegt ja keiner raus, dass wir es waren.
    Dann kam ihr der Gedanke, wie schrecklich es wäre, wenn die phantastische Kapelle Schäden erlitt, zum Beispiel, wenn es die ganze Nacht regnete und ihretwegen der Baum des Lebens zerstört würde.
    Sie machte kehrt und rannte durch die

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