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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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dass Allie aufspringen und hinausrennen wollte (was Sylvain verhinderte), und trug Salbe und Verband so behutsam auf, dass Allie es kaum spürte.
    Sylvain stand die ganze Zeit daneben, eine Hand auf Allies Schulter.
    »Die nächsten Tage bitte keinen Marathon mehr laufen, Schätzchen«, zwitscherte die Schwester, als sie Allie und Sylvain entließ, »dann bist du in ein paar Tagen wiederhergestellt.«
    Muss schon ’ne ganze Weile Nachtruhe sein , überlegte Allie, während Sylvain sie durch die stillen Flure zum Schlaftrakt der Mädchen begleitete.
    »Soll ich dich noch zur Tür bringen?«, fragte er, als sie oben angekommen waren. Sein sexy Lächeln verlieh dem Hilfsangebot einen etwas lüsternen Unterton.
    »Ab hier schaff ich’s allein«, sagte Allie lachend. »Aber danke, dass du mich gerettet hast. Wieder mal. Das wird ja fast zur Gewohnheit bei uns.«
    Als sie sich zum Gehen wandte, griff er nach ihrer Hand und hielt sie zurück. Bevor sie reagieren konnte, beugte er sich herunter und küsste sie. Lang, ein richtiger Kuss. Als er sich von ihr löste, war Allie ganz außer Atem und starrte ihn überrumpelt an.
    »Gern geschehen«, flüsterte er.
    Allie taumelte rückwärts, stolperte fast über die eigenen Füße und prallte gegen die Wand hinter ihr. Als sie sich aufrichtete, spürte sie, wie ihre Wangen feuerrot wurden.
    »Ich … also … danke … äh, gute Nacht.«
    Sie drehte sich um, um zu ihrem Zimmer zu humpeln. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Sylvain sich alle Mühe gab, ein Lächeln zu unterdrücken.

Elf
    »Also, … was ist da gestern Abend vorgefallen?«
    Es war Samstagmorgen. Allie saß in der ruhigen Atmosphäre des Aufenthaltsraums am einen Ende des tiefen Ledersofas, Jo am anderen. Sie trugen beide dunkelblaue, knielange Shorts und ein weißes, kurzärmeliges Shirt, und beide hielten gedankenverloren einen weißen Teebecher in der rechten Hand.
    Gleich nach dem Frühstück, bei dem Gabe ihrem Tisch ferngeblieben war, hatten sie die Köpfe zusammengesteckt.
    Jos hellblaue Augen huschten rastlos durch den Raum, ehe sie schließlich auf Allie ruhen blieben. »Gabe ist manchmal ein solcher … Kontrollfreak.« Das letzte Wort sprach sie so leise aus, dass Allie sich vorbeugen musste, um es zu hören. Nach einer Pause wedelte Jo den Gedanken mit der Linken fort. »Und ich kann das nicht leiden. Manchmal.«
    Sie hielt wieder inne, Allie wartete.
    »Also …« Jo seufzte. »Gestern hat er sich einfach ein bisschen zu sehr aufgeführt wie mein Vater. Tu dies, lass jenes. Frag nicht. Aber wenn er meint, ich würde ihm das durchgehen lassen, dann hat er sich geschnitten. Und … na ja, jedenfalls reden wir jetzt nicht mehr miteinander. Er war im Aufenthaltsraum, als Carter und ich reinkamen …«
    Sie unterbrach sich und warf Allie einen besorgten Blick zu. »Sag mal, Carter ist doch zurückgekommen, um dich abzuholen, oder?«
    Allie nickte. »Das war auch so eine Geschichte, aber lass uns erst mal über dich reden.«
    Jo nippte an ihrem Tee. »Also, Gabe war im Aufenthaltsraum, und er hatte mal wieder dermaßen Oberwasser. Die ganze Zeit nur so Sachen wie: ›Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht nach draußen gehen … Du hättest auf mich hören sollen.‹ Und bei dem Schwachsinn werde ich einfach …« Sie ballte die Rechte zur Faust und schüttelte sie. »Ich hab ihm gesagt, dass er sich seine tollen Ratschläge sonst wohin schieben kann, und bin ins Bett gegangen. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen … Ich hoffe, du bist gestern Abend nicht durchgedreht. Ich hätte echt nicht gedacht, dass Carter dich im Wald allein lassen würde. Muss ganz schön gruselig gewesen sein. Du bist doch noch nie allein da draußen gewesen.«
    Allie war kurz versucht, Jo für ihr verletztes Knie ein schlechtes Gewissen zu machen, ließ es dann aber. »War schon okay. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Ich … wollte selber, dass er geht.«
    Jo stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab, zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. »Was ist denn passiert, nachdem ich abgehauen bin? War alles in Ordnung? Carter hat sich totale Sorgen gemacht und war stinksauer auf mich, weil er dich allein lassen musste wegen mir.«
    »Ach ja?« Allie war überrascht, das zu hören – Carter hatte irgendwie genervt gewirkt, als er sie holen gekommen war. »Er ist tatsächlich zurückgekommen. Nur, da war ich schon Sylvain in die Arme gelaufen. Das Verrückteste kommt aber noch, Jo.«
    Allie drehte sich zu Jo

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