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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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gefeiert.«
    Allie versuchte, sich vorzustellen, wie ihre sechzehnjährige Mutter mit der sechzehnjährigen Isabelle am Feuer saß, doch es gelang ihr nicht. »Sind wir da denn …«, fragte sie und hob die Schultern, »Also … sind wir da sicher?« Es fühlte sich immer noch komisch an, über Security zu sprechen, deshalb fuhr sie murmelnd fort: »Wird Raj Patel da sein, meine ich?«
    Über das Gesicht der Rektorin huschte ein melancholisches Lächeln. »Dass du diese Frage stellst, zeigt, welche großen Fortschritte du machst und wie gering unsere Fortschritte dagegen sind. Aber die Antwort lautet Ja. Rajs Wachen werden da sein, er hat extra Verstärkung angefordert. Ihr habt nichts zu befürchten.«
    »Egal«, brummte Allie widerstrebend. »Wahrscheinlich gehe ich eh nicht hin. Ist doch nur der übliche Lagerfeuer-Scheiß mit Anfassen …« – und als Isabelle ihr einen tadelnden Blick zuwarf – »Entschuldige, aber ist doch wahr.«
    »Ich sag dir jetzt mal was, das dich vielleicht überraschen wird, Allie.« Isabelle beugte sich vor und sah sie fest an. »Ich möchte, dass du zu dieser Party hingehst.«
    »O nee.« Allie ließ sich in ihren Stuhl sinken. »Fängst du jetzt auch noch an.«
    Ungerührt fuhr Isabelle fort: »Die letzten Wochen waren äußerst stressig für uns alle, und besonders für dich. Und was die Sache zwischen dir und Carter angeht …« Sie stand auf, ging um den Tisch herum und stellte sich vor Allie. »Ich finde, du hast das alles unglaublich gut hingekriegt. Dein Bericht war beispielhaft. Ich mache mir allerdings Sorgen um das, was hier drin vor sich geht.« Ihre Fingerspitze berührte sachte Allies Herzgegend. »Und ich hätte gern, dass du dich amüsierst. Versprich mir, dass du hingehst.«
    Allie wand sich und sah zur Seite. »Isabelle …« Jetzt war ihr die Lust wirklich vergangen.
    Doch Isabelle ließ sich nicht beirren. »Versprich mir, als Bedingung für deine Bewährung, dass du zu dieser Party gehst und zumindest versuchst, dich zu amüsieren.«
    »Meinetwegen«, sagte Allie widerstrebend. »Ich werde hingehen. Aber dass es mir Spaß macht, kann ich dir nicht versprechen.«
    »Prima.« Isabelle ging zurück an ihren Platz. »Aber halt dich von Katie Gilmore fern. Ihr zwei seid nicht gut füreinander. Außerdem darfst du dich vorläufig nicht prügeln.«
    »Na, toll«, brummte Allie.
     
    Als Allie kurz darauf den Aufenthaltsraum betrat, stieß sie auf Zoe, die auf dem Sofa kauerte und mit erstauntem Gesichtsausdruck
Mrs Dalloway
las.
    »Das kapier ich nicht«, sagte sie und schleuderte das Taschenbuch auf das Tischchen neben sich. »In diesem Buch lügt dauernd einer den anderen an. Total bekloppt. Keiner sagt, was er wirklich meint. Wieso waren die früher alle so scheiße drauf?«
    »Der Krieg vielleicht?«, schlug Allie vor, während sie sich am anderen Ende des langen Ledersofas niederließ.
    »Bei uns gibt es auch Kriege«, wandte Zoe ein. »Aber wir sind nicht so gefrustet.«
    »Stimmt.« Allie dachte darüber nach. »Ich weiß nicht. Vielleicht war es die … Ernährung?«
    Das schien Zoe einzuleuchten. »Vitamine«, nickte sie.
    »Worüber redet
ihr
denn?«, fragte Rachel, die in diesem Augenblick zu ihnen stieß, in der Hand einen Bücherstapel, der ihr bis zur Nase reichte und bedrohlich schwankte, als sie ihn auf einem Tisch in der Nähe absetzte.
    »Vitamine«, klärte Zoe sie auf.
    »Natürlich.«
    Rachel mischte die Bücher nach einem komplizierten System, als wären es sehr dicke Karten. Allie und Zoe sahen sich fragend an.
    »Tee?«, schlug Allie hoffnungsvoll vor. »Und vielleicht noch was zu beißen?«
    Rachel sah auf, in der Hand ein staubiges, in Leder eingebundenes Buch. »Unbedingt.«
    Bis zum Abendessen waren es noch Stunden, in den Küchenräumen war kein Mensch. Unter weißen Tüchern lagen auf einer Arbeitsfläche Teiglaibe wie kleine Körper. Die Küche duftete süßlich nach warmer Hefe.
    Es gab zwei große Kühlschränke: Der, den die Schüler öffnen durften, enthielt Milch und Snacks. Der andere war für sie tabu.
    »Mal sehen …« Rachel öffnete den Schülerkühlschrank und spähte hinein. »Oh, Sandwiches. Volltreffer!« Sie holte ein mit Cellophan bedecktes Tablett heraus, auf dem Sandwichviertel ordentlich gestapelt waren. Sie gossen sich gerade Tee ein, da kam Jo herein.
    »Zwei Dumme, ein Gedanke …«, sagte sie und schnappte sich ebenfalls einen Becher.
    »Also, was diese dämliche Party angeht …«, seufzte Allie.
    »Schau bitte

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