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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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gefallen.«
    »Ach ja, komm schon, Allie«, fiel Rachel ein. »Spiel doch mit. Macht total Spaß.«
    Gegen die Begeisterung der anderen kam Allie nicht an, und so ging sie zwei Stunden später zusammen mit Rachel in die Kälte hinaus, auch wenn sie immer noch nicht recht überzeugt war.
    »Es ist
eiskalt
. Wieso machen wir das?«, fragte Allie bibbernd, während sie aus einem Wandschrank ihre Ausrüstung nahmen.
    »Nun mach dir nicht in die Hose.« Jo gab Lucas einen Schläger und eine Dose mit Bällen. »Wir machen das, weil’s geil ist.«
    Schuldbewusst fragte Allie sich, ob Jo mitbekam, dass sie ihr aus dem Weg zu gehen versuchte. Auch jetzt standen drei andere zwischen ihnen.
    »So isses, Allie.« Lucas warf ihr einen Tennisball zu, doch sie reagierte nicht schnell genug, und der Ball traf ihre Schulter und rollte über den Boden zurück zu ihm. »Hat nicht wer gesagt, du wärst so eine abgehärtete Sportlerin? Das kann doch nicht sein, dass es dir hier zu kalt ist.«
    Sie seufzte genervt, und ihr Atem bildete eine deutlich sichtbare Wolke. »Ich hab nicht gesagt, dass wir’s auf gar keinen Fall tun sollen …« Ungeschickt schwang sie den Schläger.
    Die anderen johlten, als sie merkten, dass sie überredet war, doch Rachel legte ihr loyal den Arm um die Schultern.
    »Es
ist
kalt. Aber das macht es noch besser«, sagte sie. »Wart’s ab.« Sie drehte sich um und griff nach dem Netz, da fiel ihr noch etwas ein. »Ach, übrigens, ich hab ganz vergessen, dir zu sagen, dass …«
    »Spielen wir jetzt mal, oder stehen wir hier nur rum?« Katie Gilmores glasklare Stimme, die über den gefrorenen Rasen herüberschallte, kam ihr zuvor. Ihr langes, rotes Haar war zu einem glatten Pferdeschwanz zusammengebunden, ein Stirnband bedeckte ihre Ohren.
    Allie fühlte sich verraten: »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«, fragte sie Rachel vorwurfsvoll.
    »Sie hat sich selbst eingeladen«, entschuldigte die sich achselzuckend und machte sich aus dem Staub. Allie starrte ihr hinterher.
    »Sieh an, Allie. Sag bloß, du spielst auch mit?«, fragte Katie und warf ihr einen geringschätzigen Blick zu. »Wo hast du denn Tennis spielen gelernt? In Brixton?«
    »Fick dich, Katie«, zischte Allie und folgte Rachel auf den Rasen. Katie heftete sich an ihre Fersen.
    »Du brauchst jetzt gar nicht ordinär zu werden, obwohl – das scheint ja deine Spezialität zu sein.«
    Allie taxierte sie. Katies Pferdeschwanz hüpfte auf und ab, und sie wirkte sehr fröhlich. Das Ganze machte ihr offensichtlich Spaß.
    »Wieso läufst du mir nach, Katie? Wieso gehst du nicht Hausaufgaben machen und kümmerst dich um deinen eigenen Scheiß?«
    Katie verzog die perfekten Lippen. »Oh, Allie, wie fürsorglich von dir. Weißt du, ich hab da so ein Gerücht gehört – vermutlich ist ja nichts dran –, dass du jetzt in der Night School bist. Stimmt das, oder was?«
    Allie schüttelte den Kopf. »Ich bewundere deinen Optimismus. Denn falls du auch nur eine Sekunde geglaubt hast, ich würde das ausgerechnet mit dir diskutieren …«
    »Es ist nur so«, unterbrach Katie sie, »ich bin doch etwas überrascht, dass du da mitmachst. Ich dachte, du findest das furchtbar – nach all dem, was im letzten Trimester passiert ist.«
    Sie klang fast vernünftig – fast aufrichtig neugierig –, deshalb blieb Allie stehen und sah sie erstaunt an.
    »Ich habe meine Gründe«, sagte sie. »Für mich war es die richtige Entscheidung.«
    Katie hob die Braue, wie um zu sagen, dass sie gerade
nicht
fand, es sei die richtige Entscheidung gewesen, sagte aber nichts. Allie sah sich um – niemand achtete auf sie, und jetzt wollte sie es doch etwas genauer wissen.
    »Wieso hast du selbst eigentlich nie bei der … du weißt schon mitgemacht? Dich würden sie doch bestimmt aufnehmen.«
    »Weil ich schon reich genug bin und mich nicht gern schmutzig mache«, sagte Katie mit rätselhafter Miene und ging weiter. »Und jetzt lass uns endlich Tennis spielen.«
    Es war ein sternenklarer Abend und noch kälter als in der Nacht davor. Der Wind hatte sich gelegt, doch die Luft war eisig. Allie bibberte, ihre dünne Jacke war nicht für diese Temperaturen gedacht. Die anderen waren viel dicker eingepackt. In Allies Koffer hatten sich weder Schal noch Handschuhe befunden, vermutlich waren ihre Eltern davon ausgegangen, die Schule würde sie stellen.
    Als sie sich gerade alle auf einem ebenen Abschnitt der Rasenfläche am Waldsaum versammelt hatten, kam Sylvain anspaziert, einen

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