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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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gestreiften Schal lässig um den Hals geschlungen. »Braucht ihr noch Mitspieler?«
    »Ganz bestimmt nicht«, witzelte Lucas und warf ihm einen Schläger zu. Sylvain fing ihn mühelos auf und schwang ihn ein paarmal lässig hin und her.
Der spielt garantiert nicht zum ersten Mal Tennis, so, wie er den Schläger hält
, dachte Allie.
    Auch die anderen wirkten vertraut mit ihrer Ausrüstung. Katie hatte durchaus recht, was Allies Spielpraxis betraf – wenn sie scharf nachdachte, hatte sie zuletzt als Kind Tennis gespielt, an einem verregneten Nachmittag auf einem improvisierten Feld in irgendeiner Turnhalle.
    Als sie das Netz aufbauten, gesellten sich noch andere Schüler dazu. Zoe, die plüschige weiße Ohrwärmer und passende Handschuhe trug, tauchte neben Allie auf. »Nachttennis auf Eis, da bin ich dabei«, sagte sie, ohne dass jemand sie eingeladen hätte.
    »Ich kenn noch eine, die auch gern mitspielen würde«, sagte Sylvain. »Ich geh sie mal holen. Bin gleich wieder da.«
    Allie stand da und sah zu, wie Lucas und Rachel das Netz ausrollten, es zwischen zwei Pfosten spannten und an eine Stromversorgung anschlossen, die sie vorher nicht bemerkt hatte. Als sie damit fertig waren, betätigte Lucas einen Schalter. Auf der anderen Seite des neu entstandenen Tennisplatzes schwenkte Zoe ihren Schläger und schrie begeistert: »Wir haben Licht!«
    Allie schnappte nach Luft und drehte sich einmal im Kreis, um den Platz auf sich wirken zu lassen. Das Netz war mit lauter feenhaften Lichtern besaitet und sah aus wie ein taubedecktes Spinnennetz in der Morgendämmerung. Die Bäume rings um den Platz waren ebenfalls mit verborgenen Gespinsten aus kleinen Lichterketten umwickelt, die das Geäst in kühles weißes Licht tauchten.
    Unvermittelt leuchteten überall auch schlägerförmige Lichter auf. Allie untersuchte ihren Schläger und entdeckte am Ende des Griffs einen Schalter, mit dem sich das Licht anknipsen ließ. Jeder hatte eine andere Farbe. Der von Zoe war grün, der von Jo lila, der von Lucas rot.
    Ihr eigener schimmerte blau, als sie den Schalter betätigte.
    Plötzlich wurde auf der anderen Seite des Platzes eine orange leuchtende Kugel von einem roten Schläger geschlagen und kam durch die Dunkelheit angesaust. Die Spieler auf der anderen Seite waren völlig unsichtbar, und Schläger und Ball schienen sich wie von Geisterhand zu bewegen.
    Entzückt lachte sie auf. »Das ist ja
abgefahren

    »Das«, entgegnete Jo, während sie Lucas’ Volley mit der geschmeidigen Bewegung einer trainierten Tennisspielerin retournierte, »ist Nachttennis!«
    Rachel stupste Allie an. »Komm, wir machen uns warm.«
    »Ich spiele nicht besonders gut Tennis«, gestand Allie widerstrebend.
    Rachel zog sie lachend auf den Platz. »Das macht nichts, Allie. Ist ja keine Olympiaqualifikation. Bloß Tennis im Dunkeln, wo man sich den Arsch abfriert.«
    Ein leuchtender Tennisball sauste so nah an ihren Köpfen vorbei, dass sie sich beide duckten.
    »Mein Fehler!«, rief Zoe, doch Allie sah nur einen grünen Schläger entschuldigend winken.
    »Siehst du?«, fragte Rachel. »Wir sind auch nicht besser.«
    Allie wusste, dass das nicht stimmte.
    Nachdem sie ein paarmal den Schläger geschwungen hatte, kam Sylvain zurück und blieb knapp außerhalb des Lichtscheins stehen. »Ihr kennt doch alle Nicole?«
    Allie kniff die Augen zusammen, aber sie konnte nicht erkennen, wen Sylvain mitgebracht hatte.
    »Na klar!«, rief Jo. »
Bonsoir
, Nicole.«
    Aus Sylvains Richtung erklang ein melodisches Lachen, dann antwortete eine heisere Stimme mit französischem Akzent: »
Bonsoir
, Jo. Deine Vorhand ist ein Traum.«
    »Danke vielmals!«, antwortete Jo und knallte den Ball mit voller Wucht zu Lucas, der ihn mit Leichtigkeit zurückspielte.
    Sylvain und Nicole traten in den Lichtschein, den das Netz warf. Nicole war sehr klein, das dunkle Haar reichte ihr bis zur Taille. Sie trug einen cremefarbenen Kaschmirschal um den Hals sowie eine teuer aussehende weiße Wolljacke. Sylvains Hand ruhte auf ihrem Rücken, und sie lächelte mit vollen Lippen. Allie starrte die beiden mit offenem Mund an, als der Ball sie plötzlich so hart an der Schläfe traf, dass sie zu Boden ging.
    Sofort waren alle bei ihr.
    Lucas schwang sich übers Netz. »Alles in Ordnung mit dir, Allie? Tut mir echt leid. Ich dachte, du wärst bereit.«
    Rachel hatte neben ihr gestanden, als der Ball sie traf. Jetzt hielt sie Allies Kopf im Schoß, während Zoe sich neben sie kniete und

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