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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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hätte fast jemanden getötet für ihn.
    Das geht doch nicht!
    »Sylvain!«, rief sie laut, und er drehte sich unbeholfen zu ihr um. »Danke.«
    Frustriert von ihrer Unfähigkeit, ihre Gefühle auszudrücken oder sich selbst darüber im Klaren zu sein, was sie meinte, hob sie hilflos die Hände.
    Er schaute sie kurz aus seinen ramponierten Augen an. Dann versuchte er, die geschwollenen Lippen zu einem Lächeln zu verziehen.
    »Gern geschehen.«
     
    Schritte und Stimmen auf dem Flur weckten sie spät am nächsten Morgen. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war, und schreckte panisch hoch.
    Sie war in ihrem Zimmer, in ihrem Bett.
    Gestern Nacht, nachdem Sylvain sich auf den Weg zur Krankenstation gemacht hatte, hatte Allie sich in ihr Zimmer hochgeschleppt und war sofort Richtung Bett getaumelt. Ihre schmutzigen Kleider hatte sie noch abgestreift und ein frisches T-Shirt angezogen und dabei gedacht, dass sie nie und nimmer würde einschlafen können, doch dann hatte sie die Erschöpfung so urplötzlich übermannt, dass sie nicht mal von Christopher geträumt hatte.
    Christopher.
    Nun überflutete heller Sonnenschein das Zimmer, und sie strich sich die wirren Haare aus dem Gesicht, um auf den Wecker zu sehen.
    Schon neun Uhr!
    Sie sprang aus dem Bett, schnappte sich ein Handtuch und rannte zum Badezimmer. Für die Mädchen, die in ihren Schuluniformen vorbeigingen und sie neugierig anstarrten, hatte sie keinen Blick übrig.
    Rasch duschte sie, zog eine saubere Uniform an und polterte die Treppe hinunter. Die Sorge machte sich als Kopfschmerz bemerkbar. Sie musste in Erfahrung bringen, was passiert war, während sie geschlafen hatte. War Sylvain bereits der Schule verwiesen worden? Hatten sie Gabe oder Christopher geschnappt?
    Und Carter …
Bei dem Gedanken blieb sie abrupt stehen.
    Sie musste Carter finden, ehe er von den anderen erzählt bekam, was letzte Nacht geschehen war. So oder so würde er stinksauer sein, wenn er erfuhr, dass sie mit Sylvain fortgegangen war.
    Ihr Magen zog sich zusammen, sie presste eine Hand darauf. Wann hatte sie eigentlich zuletzt etwas gegessen? Vorgestern?
    Zunächst ging sie zu Isabelles Büro, doch es war leer, das Licht ausgeschaltet. Im Aufenthaltsraum war ordentlich Betrieb, aber sie entdeckte keine bekannten Gesichter.
    Auf halbem Weg zur Bibliothek kam ihr Jules entgegen.
    »Hey, Jules, weißt du, wo Carter …«, begann sie, doch als sie den Ärger in Jules’ Augen sah, brach sie ab.
    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Allie?«
    »Ich …«, hob sie an, doch Jules schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich hab mir grad einen üblen Anschiss von Isabelle abgeholt. Sie hat mir erzählt, dass du dich gestern Nacht rausgeschlichen hast, um dich mit deinem Bruder und Gabe zu treffen«, zischte Jules und sah sich um, ob jemand zuhörte. »Sämtliche älteren Night-Schooler sind zu einem Strategietreffen einbestellt worden, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Ehrlich gesagt, ich find’s unglaublich, dass du noch nicht von der Schule geflogen bist.«
    Allie fand diese Vorwürfe so ungerecht, dass die Farbe in ihre Wangen schoss.
    Treffen? Gabe
TREFFEN ? Ich hab versucht, ihn umzubringen!
    »Wie konntest du nur, nach allem, was im Sommer passiert ist?«, fuhr Jules fort, und man sah ihr die Wut an. »Wie konntest du Nathaniels Leute hierher einladen?«
    Allie versuchte, nicht darauf einzugehen. Sie wollte etwas herauskriegen, und da war es nicht hilfreich, wenn sie jetzt sauer reagierte.
    »Ich weiß, dass du wütend bist, Jules. Aber zuerst mal: Haben sie Sylvain von der Schule geschmissen?«, fragte sie scharf.
    »Noch nicht«, erwiderte Jules unbeeindruckt.
    Allie ignorierte den Unterton. »Geht es ihm gut? Hast du ihn gesehen?«
    »Er sieht schlimm aus, aber er lebt«, sagte Jules. »Und daran seid nur ihr schuld, du und dein Bruder.«
    Allie schloss erleichtert die Augen und genoss diesen Moment. Dann straffte sie die Schultern und sah der Vertrauensschülerin in die Augen.
    »Es tut mir leid, dass du wegen mir Ärger bekommen hast, Jules. Ich würde Cimmeria niemals wissentlich in Gefahr bringen. Ich habe Christopher nicht eingeladen – er ist von selbst gekommen. Ja, ich wollte meinen Bruder unbedingt sehen. Ich musste erfahren …« Sie stockte und unterbrach sich. »Ich musste einfach.«
    Jules sah keineswegs befriedet aus. »Manchmal sieht es eher so aus, als würdest du es darauf anlegen, Cimmeria in Gefahr zu bringen, Allie. Bis du herkamst, war alles prima. Und

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