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Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Abend noch jemanden um. Bitte!« Ihre Augen flehten die anderen an. »Lasst uns hingehen.«
    Nicole und Zoe tauschten einen langen Blick aus. Zoe wirkte unschlüssig, doch es war klar, dass Nicole das letzte Wort haben würde. Sie war die Erfahrenste von ihnen.
    »Okay«, sagte sie schließlich, obwohl Sorgenfalten ihre Stirn zerfurchten. »Aber wir arbeiten zusammen und gehen keinerlei Risiko ein. Abgemacht?«
    Sie sprach zu beiden, doch sie schaute Allie dabei an …
    Die zuckte nicht mit der Wimper. »Abgemacht.«
    Zoe lief voraus, Allie und Nicole folgten Seite an Seite. Als der Pfad zu eng wurde, ließ Allie sich etwas zurückfallen, blieb Nicole aber dicht auf den Fersen. Das Rennen ermüdete sie, trotzdem hatte sie das Gefühl, die anderen hielten sich ihretwegen zurück.
    Ihre leisen Schritte, fast im Gleichschritt, kamen Allie ohrenbetäubend laut vor. Es war kälter geworden, und ihr Atem kam in kleinen Wölkchen heraus, die kurz im Mondlicht aufschienen, ehe sie sich wieder auflösten.
    An der Friedhofsmauer duckten sie sich und achteten auf die kleinste Bewegung. Doch der Pfad, der daran entlangführte, lag verlassen da, und sie schlichen weiter.
    Sie befanden sich nun in unmittelbarer Nähe des Bachs, der durch die jüngsten Regenfälle stark angeschwollen war, sodass das Rauschen des Wassers sämtliche Geräusche übertönte und sie sich schneller bewegen konnten.
    Das Tor zum Friedhof stand halb offen, als wäre es achtlos zugemacht worden.
    Allies Atem ging schneller.
    Zoe wandte sich zu ihr um und deutete mit einer ruckartigen Bewegung zweimal auf das Tor, worauf die Mädchen sich dort postierten – Nicole auf einer Seite, Allie und Zoe auf der anderen.
    Drinnen standen windschiefe, alte Grabmäler eng zwischen den Baumgerippen; die Erde war von Bodennebel bedeckt. Nicht weit entfernt ragte eine uralte Eibe über die Steinmauer. Instinktiv wanderte Allies Blick zu den ausladenden unteren Ästen, auf denen Carter und sie oft gesessen hatten, wenn sie sich getroffen hatten.
    Jetzt waren die langen, knorrigen Äste verlassen.
    Alles war, wie Zoe es beschrieben hatte. Die schwere Bogentür der Kapelle stand sperrangelweit offen. Flackerndes Kerzenlicht warf lebendige Schatten.
    Zoe schoss los, quer über den Friedhof. Geschmeidig und pfeilgerade lief sie geduckt über den Rasen, der ihre Schritte dämpfte.
    Binnen Sekunden war sie in der Dunkelheit verschwunden. Nach einer Weile erschien plötzlich ihre Hand vor der grauen Kirchenmauer und winkte die beiden herbei.
    Nicole suchte ihren Blick und neigte den Kopf, um anzuzeigen, dass Allie vorangehen sollte.
    Allie holte tief Luft, als würde sie gleich ins Schwimmbecken springen. Dann duckte sie sich und lief über den Kirchhof. Das Gras unter ihren dicken Schuhsohlen war glitschig, die Welt seltsam gedämpft – alles, was sie hörte, war ihr eigener, ohrenbetäubend lauter Atem.
    Der Sprint bis zur Kapelle kam ihr vor wie eine Ewigkeit, doch als sie im Schatten neben Zoe zum Stehen kam, nickte diese bloß beifällig, ehe sie sich wieder der Tür zuwandte und die Geste von eben wiederholte.
    Binnen Sekunden war Nicole bei ihnen. Fragend sah sie Zoe an.
    Die deutete auf die Tür, doch Nicole schüttelte den Kopf.
    Dann eben durchs Fenster.
    Sie bewegten sich wie eine Einheit vorsichtig an der Wand entlang bis zu dem Buntglasfenster, durch das tagsüber farbiges Licht in den Innenraum einfiel. Jetzt nahm das Licht den umgekehrten Weg.
    Zoe reckte sich und versuchte, einen Blick durchs Fenster zu erhaschen, doch sie war bei Weitem nicht groß genug. Das Fenstersims befand sich mindestens zwanzig Zentimeter über ihr. Sie ließ sich wieder fallen und schüttelte den Kopf. Als Nächste versuchte es Nicole, doch sie war kaum größer als Zoe. Frustriert kauerte sie sich wieder hin.
    Die beiden Mädchen drehten sich zu Allie um.
    Die stellte sich auf die Zehenspitzen, zog sich an den Fingern am kalten Sims nach oben und schaute durchs Fenster. Was sie sah, raubte ihr den Atem.
    Sämtliche Kerzen in der Kapelle brannten. Dutzende. An die hundert vielleicht. Der Raum war buchstäblich von Licht
erfüllt
. Die Kandelaber, die gewöhnlich neben dem Altar standen, hatte man in einem Halbkreis vor die Mauer links vom Fenster aufgestellt. Allie konnte nicht erkennen, was sie erleuchten sollten.
    Sie ließ sich herunterfallen, und die anderen sahen sie erwartungsvoll an.
    Sie schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen die Worte: »Ich kann keinen sehen.«
    Einen

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