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Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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in einem tiefen Ledersessel saß und gedankenverloren vor sich hin starrte.
    Unweit davon hockte Carter und arbeitete an seinem Geografieaufsatz. Mit seiner ordentlichen Handschrift schrieb er bedächtig Seite um Seite voll. Seit ihrer Aussprache im Garten verhielt er sich ihr gegenüber ganz normal, bezog sie ins Gespräch ein und lächelte sie sogar manchmal an. Sein Verhalten war immer noch ein bisschen förmlich, aber wenigstens behandelte er sie nicht mehr wie Luft.
    Da fiel ihr wieder ein, was Katie noch gesagt hatte. Sie richtete sich auf und warf ein strahlendes Lächeln in die Runde. »Vielleicht sollten wir uns einen Namen ausdenken.«
    Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, da bereute sie es auch schon.
    Die anderen sahen sie verständnislos an.
    »Wie bitte?«, fragte Rachel. Von Nicole kam ein glockenhelles Kichern.
    »Na ja, für unsere Gruppe.« Allie wand sich unter den ungläubigen Blicken der anderen. »Na, weil … Katie hat uns eine Bande genannt.«
    »Ich glaube nicht, dass wir einen Namen brauchen.« Carter hatte Mühe, nicht zu lachen. »Die richtig guten Namen sind eh schon alle vergeben.«
    Allgemeines Gekicher. Allie spürte, wie ihr die Hitze den Hals hinaufstieg. Am liebsten wäre sie im Boden versunken.
    »Außerdem wollen wir ja geheim bleiben«, erläuterte Zoe. »Night School ist ja kein richtiger Name – mehr so ’ne Art Beschreibung. Es ist ’ne Schule, wo man nachts hingeht.«
    »Ist ja gut. Vergesst es einfach. Okay?« Allie vermied es tunlichst, irgendwen anzusehen. »Ich hab gar nichts gesagt.«
    »Gut«, ließ sich Rachel vernehmen, um die Aufmerksamkeit von Allie abzulenken, damit die sich wieder erholen konnte. »Wir sollten lieber weiter die Augen offen halten. Mein Vater hat so eine Art, sich anzuschleichen, dass man es gar nicht mitkriegt.«
    »Das stimmt! Echt der Hammer!«, pflichtete Nicole ihr mit aufrichtig klingender Bewunderung bei. »Ich weiß nicht, wie er das macht. Du denkst an nichts Böses – und plötzlich«, sie machte eine anmutige Handbewegung, »ist er da. Total elegant. Das hat er voll drauf.«
    »Ja«, sagte Rachel mit einem überraschten Seitenblick zu Nicole, deren Begeisterung für ihren Vater sie etwas verlegen machte. »Wir müssen jedenfalls aufpassen, worüber wir uns unterhalten. Wir wollen ja nicht, dass er alles mithört.«
    »Genau! Stell dir vor, er taucht auf, wenn wir gerade über Schwänze reden. Wie peinlich wär das denn!«, sagte Zoe fröhlich.
    »Zoe!«, riefen Allie und Nicole wie aus einem Mund.
    Das Nesthäkchen blinzelte sie an. »Ist doch so, oder?«
    »Allerdings«, sagte Allie etwas prüde. »Und du bist entschieden zu jung, um über so was zu reden.
    »Wieso?«, fragte Zoe verdutzt. »Wie alt muss man denn sein, um über Schwänze zu reden?«
    »Sechzehn«, sagte Allie. »Vierzehn«, rief Nicole im gleichen Moment, und Rachel: »Fünfzehn!«
    Die drei tauschten Blicke und brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Jedenfalls älter, als du jetzt bist«, prustete Allie beinahe hysterisch.
    Zoe starrte sie zornig an. »Ich kann über Schwänze reden, wann ich will.«
    »Keiner kann dich davon abhalten«, sagte Rachel. »Aber ich stell’s mir einfach komisch vor, wenn du im Französisch-Unterricht sitzt und plötzlich damit anfängst.«
    Und schon ging es wieder los. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatten.
    »Jetzt kriegt euch mal wieder ein«, sagte Sylvain, der endlich auch von der allgemeinen Heiterkeit Notiz genommen hatte und nun verwirrt von einer zur anderen blickte.
    »’tschuldigung«, sagte Nicole und wischte sich die Augen. »Das ist der Schlafentzug.«
    »Und die ständige Todesangst«, fügte Rachel hinzu.
    »So was geht einfach nicht spurlos an einem vorüber«, sagte Allie und versuchte, sich wieder zu beruhigen. »Immerhin achten wir darauf, worüber wir reden, damit dein Vater nichts mitbekommt.«
    »Wieso?« Rajs Stimme schien aus dem Nichts zu kommen. Sie fuhren herum. Er stand direkt hinter Rachel. »Was soll ich nicht mitbekommen?«

[zurück]

Fünfundzwanzig
    »Dad!« Rachel warf sich ihrem Vater in die Arme – der damit nicht gerechnet hatte. Reflexartig versuchte er, die Umarmung zu erwidern, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren … »Wo
warst
du denn? Ich hab überall nach dir gesucht!«
    Angesichts ihrer Erleichterung wurde seine Miene etwas weicher. »Tut mir leid, Schatz. Ich hab einfach wahnsinnig viel zu tun.«
    Allie konnte gar nicht hinsehen – erinnerte es sie

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