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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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wieder in ihren vorherigen natürlichen Laufrhythmus. Nervös schaute sie ständig über ihre Schulter – weil sie meinte, Schritte hinter sich zu hören. Und hoffte, ein anderer Läufer würde zu ihr aufschließen.
    Irgendwann merkte sie, dass sie begonnen hatte, ihre Schritte zu zählen, und zwang sich, damit aufzuhören. Eine Panikattacke hier im Dunkeln, so ganz allein, das wäre gar nicht cool.
    Nicht ausrasten, Allie. Krieg dich wieder ein. Nicht ausrasten, Allie …
    Als sie sich gerade zum siebenunddreißigsten Mal ermahnt hatte, nicht auszurasten, sah sie wirklich jemanden zwischen den Bäumen stehen.
    Sie war schon an ihm vorbei, als ihr Hirn endlich meldete, was ihre Augen gesehen hatten. Abrupt hielt sie an und drehte sich um. Keine Menschenseele. Vorsichtig lief sie den Weg zurück und spähte in die Dunkelheit – dort, wo der Mann im Anzug unter einem Baum gestanden und sie angestarrt hatte.
    Aber sie war völlig allein.
    Plötzlich knackte hinter ihr ein Zweig. Sie wirbelte herum – aber da war nichts. Nichts außer pechschwarzer Dunkelheit. Wieder fegte ein Windstoß mit Macht durch die Bäume, und sie redete sich ein, dass es dieses Brausen im Geäst gewesen sein musste, das sie gehört hatte.
    Doch so richtig glaubte sie das selbst nicht. Und deshalb rannte sie los.
    Rannte, so schnell sie konnte, ohne sich noch einmal umzudrehen. Irgendwo hinter ihr war jemand – das spürte sie. Und sie konnte sich vorstellen, wie dieser Jemand ihr folgte – seine Schritte im Rhythmus ihrer Schritte.
    Direkt hinter ihr.
    Der Atem brannte in ihrer Kehle, die Muskeln protestierten, doch sie rannte Hals über Kopf weiter, immer zwischen den Bäumen entlang. Erst als der Weg eine Biegung machte und der Wald sich so weit lichtete, dass sie vor sich in der Ferne andere Schüler laufen sehen konnte, war sie nervlich in der Lage, sich umzudrehen.
    Da war niemand.
     
    Vor dem Schulgebäude stand ein Schüler mit einer blassblau fluoreszierenden Stablampe, der die Läufer stumm ins Ziel winkte. Allie hielt sich die Seiten und schleppte sich nach drinnen, wo sie sich direkt zum Übungsraum Eins begab – und zu Raj Patel, der im hinteren Teil des Raums stand und sich mit Zelazny unterhielt.
    »Ich hab. Im Wald. Einen Mann. Gesehen«, japste sie ohne jede Vorrede.
    Sie krümmte sich vornüber, stemmte die Hände gegen die Knie und sah zu, wie ihr Schweiß auf den Boden tropfte. Für einen Moment schloss sie die Augen und versuchte, zu sich zu kommen.
    »Was?« Zelaznys Stimme war rasiermesserscharf. »Was ist los, Sheridan? Raus mit der Sprache!«
    »Sie hat gesagt, sie hätte im Wald einen Mann gesehen«, sagte Mr Patel ruhig. Fast etwas zu ruhig. Allie drehte sich zur Seite und sah ihm ins Gesicht. Er betrachtete sie aufmerksam. »Beschreib ihn, Allie.«
    »Kurze Haare«, keuchte sie. »Hatte ’nen Anzug an.«
    Mr Patel erstarrte, und sie wusste, dass sie etwas Wichtiges gesagt hatte.
    »Hast du ihn erkannt?«, fragte er und machte dabei jemandem hinter ihr ein Zeichen. Allie schüttelte den Kopf, die Hände immer noch auf die Knie gestützt. »Zu dunkel. Nur kurz gesehen.«
    Allmählich kam sie wieder zu Atem. Das Seitenstechen ließ ebenfalls nach. Die große Aufmerksamkeit, die er ihrer Beobachtung schenkte, machte sie nervös. Es war dunkel gewesen, und sie hatte einen Mordsschreck bekommen – was, wenn sie sich das alles nur eingebildet hatte? Möglich war es, aber sie wusste nicht, wie sie das sagen sollte, ohne dass es wie ein totaler Rückzieher klang und sie sich völlig blamierte.
    Plötzlich standen neben ihr zwei muskelbepackte Männer in Laufklamotten und eine Frau, die ihre blonden Haare zu einem straffen Zopf geflochten hatte. Sie sahen Mr Patel erwartungsvoll an.
    »Allie hat im Wald jemanden gesehen«, erklärte er ihnen, ohne sie vorzustellen. »Der Mann hatte einen Anzug an.«
    Sie warfen einander vielsagende Blicke zu. Fragend betrachtete Patel Allie. »Wo genau war das?«
    Sie beschrieb ihm den Ort, so gut sie konnte. Als sie fertig war, nickte er den beiden zu, und sie verschwanden so schnell aus dem Raum, wie sie gekommen waren.
    »Sollte da jemand sein, werden die ihn finden.« Mit diesen Worten entließ Mr Patel sie. Allie wollte noch die Dunkelheit erwähnen und ihre Zweifel, doch Zelazny und Patel waren offenkundig erpicht darauf, ihre Unterhaltung fortzuführen. Weshalb sie zu Carter ging, der längst eingetroffen war, und sich neben ihn auf die Matte fallen ließ.
    »Alles okay?«,

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