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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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gleichzeitig strömte sie auch auf sie zu.
    Ein Engel, dachte Gillian voller Ehrfurcht. Ein Engel...
    Und dann legte sich der Nebel, und das Leuchten verebbte. Die Gestalt stand vor ihr im Gras.
    Gillian blinzelte.
    Ähm - doch kein Engel. Ein Junge. Vielleicht siebzehn, ein Jahr älter als Gillian. Und... zum Sterben schön.
    Er hatte ein Gesicht wie eine alte griechische Skulptur. Von klassischer Schönheit. Haare wie unpoliertes Gold. Augen, die nicht blau waren, sondern violett. Lange, goldene Wimpern.
    Und einen umwerfenden Körper.
    Das sollte ich nicht bemerken, dachte Gillian entsetzt. Aber es war schwer, es nicht zu tun. Jetzt, da seine Kleider zu leuchten aufgehört hatten, konnte sie sehen, dass sie ganz gewöhnlich waren, die Art von Kleidern, die jeder Junge auf der Erde tragen konnte. Gewaschene und ausgebleichte Jeans und ein weißes T-Shirt.
    Und er hätte ohne Weiteres einen Werbespot für diese Jeans machen können. Er war gut gebaut, ohne übertrieben muskulös zu sein.
    Sein einziger Makel, wenn man es denn so bezeichnen konnte, war die Tatsache, dass sein Gesichtsausdruck ein wenig zu fröhlich war. Beinahe zu süß für einen Jungen.
    Gillian starrte ihn an. Das Wesen erwiderte ihren Blick. Eine Sekunde später begann dieser Junge zu sprechen.
    »He, Kind«, sagte er und zwinkerte.
    Gillian war verwirrt - und sauer. Normalerweise war sie schüchtern im Umgang mit Jungen, aber jetzt war sie schließlich lot, und dieser Bursche hatte einen empfindlichen Nerv getroffen. »Was heißt hier Kind?«, erwiderte sie entrüstet.
    Er grinste nur. »Tut mir leid. Nichts für ungut.«
    Verwirrt zwang Gillian sich zu einem höflichen Nicken. Wer ivar diese Person? Sie hatte immer gehört, dass Freunde oder Verwandte einem entgegenkommen würden. Aber diesen Jungen hatte sie zu Lebzeiten nie gesehen.
    Wie dem auch sei, er war definitiv kein Engel.
    »Ich bin gekommen, um dir zu helfen«, sagte er. Als hätte er ihren Gedanken gehört.
    »Mir zu helfen?«
    »Du musst eine Entscheidung treffen.«
    Das war der Moment, in dem Gillian die Tür bemerkte.
    Sie war direkt hinter dem Jungen, schätzungsweise an der Stelle, an der der Nebel gewesen war. Und es war eine Tür... aber es war auch wieder keine. Eher der leuchtende Umriss einer Tür, ganz schwach in dünne Luft gezeichnet.
    Die Furcht kam in Gillians Geist zurückgekrochen. Irgendwie wusste sie, ohne zu wissen, woher sie es wusste, dass die Tür wichtig war. Wichtiger als alles andere, was sie bisher gesehen hatte. Was immer auch dahinter lag -nun, es überstieg vielleicht jedes Verständnis.
    Ein anderer Ort. An dem keines der Gesetze, die sie kannte, Geltung hatte.
    Nicht zwangsläufig schlecht. Nur so mächtig und so anders, dass es beängstigend war. Auch Gutes kann beängstigend sein.
    Das ist die echte Pforte, dachte sie. Geh durch diese Tür, und du kommst nie mehr zurück. Und auch wenn ein Teil von ihr sich verzweifelt danach sehnte, zu sehen, was dahinter lag, hatte sie immer noch solche Angst, dass ihr schwindelig war.
    «Die Sache ist nämlich die, dass es eigentlich nicht deine Zeit war«, sagte der Junge mit dem goldblonden Haar leise.
    Ach ja, ich hätte es wissen sollen. Das alte Klischee, dachte Gillian. Aber zugleich war dieser Gedanke seltsam weit entfernt. Der Anblick dieser Tür erstickte alle witzigen Betrachtungen im Keim.
    Sie schluckte und blinzelte, um besser sehen zu können.
    »Aber nun bist du hier. Ein Fehler, und zwar einer, den wir regeln müssen. In diesen Fällen überlassen wir die Entscheidung im Allgemeinen den Betroffenen.«
    »Du meinst, ich könne mich entscheiden, ob ich sterbe oder nicht?«
    »Grob gesagt, ja.«
    »Es bleibt einfach mir überlassen?«
    »Das ist richtig.« Er legte den Kopf leicht schräg.
    »Du möchtest jetzt sicher dein Leben noch einmal überdenken.«
    Gillian blinzelte. Dann entfernte sie sich einige Schritte von ihm und blickte über das unnatürlich grüne Gras hinweg. Sie versuchte, über ihr Leben nachzudenken.
    Wenn man mich heute Morgen gefragt hätte, ob ich am Leben bleiben wolle, wäre das eigentlich gar kein Thema gewesen. Aber jetzt...
    Jetzt fühlte es sich ein wenig so an, als würde sie zurückgewiesen. Als sei sie nicht gut genug. Und außerdem, nachdem sie schon einmal so weit gekommen war - wollte sie wirklich zurückkehren?
    Sie war ja nicht gerade etwas Besonderes gewesen. Nicht so klug wie Amy, eine glatte Einserschülerin. Nicht mutig. Nicht talentiert.
    Nun, was gab es

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