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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ersten Bindezauber belegt hatte.
    Sie scharten sich auf dem Innenhof zusammen und ihre Gesichter leuchteten vor Eifer. Das erste bleiche Licht berührte gerade den Himmel - wobei die Sonne natürlich nicht zu sehen war. Aber es war genug, um die Wolken hellgrau zu färben und ein unheimliches, beinahe grünliches Leuchten über die Szene zu werfen.
    »Zwei Menschen, eine Hexe und ein abtrünniger Prinz«, rief Hunter. Er genoss das Ganze ungemein, das konnte Maggie erkennen. »Ihr werdet nie wieder eine Chance bekommen, solche Beute zu jagen.«
    Maggie umfasste Delos’ Hand sehr fest.
    Sie hatte Angst, war aber gleichzeitig von einem seltsamen Stolz erfüllt. Wenn die Adeligen um Hunter erwarteten, dass ihre Beute im Staub kriechen oder betteln würde, stand ihnen eine Enttäuschung bevor.

    Sie standen allein, sie, Jeanne, Delos und Aradia, auf einem kleinen, leeren Platz auf dem Innenhof. Maggie und Aradia und Jeanne trugen ihre Sklavenkleider, Delos seine Hosen und sein Hemd. Ein schwacher Wind blies und strich durch Maggies Haar, davon abgesehen waren sie vollkommen reglos.
    Aradia war natürlich wie immer sehr würdevoll. Im Moment war ihr Gesicht ernst und traurig, aber es verriet keine Anzeichen von Ärger oder Furcht. Sie stand hochaufgerichtet da, den Blick ihrer großen, klaren Augen auf die Menge gerichtet, als seien sie alle willkommene Gäste, die sie eingeladen hatte.
    Jeanne sah zerknitterter aus. Ihr rotes Haar war zerzaust und ihr Kittel faltig, aber auf ihrem kantigen Gesicht stand ein grimmige Lächeln, und ihre grünen Augen leuchteten wild und kampfbereit. Sie war ein Beutetier, das sich bis zuletzt wehren würde, das wusste Maggie.
    Maggie selbst tat ihr Bestes, den anderen gerecht zu werden. Sie stand so hoch aufgerichtet da, wie sie nur konnte, wohl wissend, dass sie niemals so beeindruckend sein würde wie Aradia oder so verwegen wie Jeanne, aber zumindest versuchte sie, sich den Anschein zu geben, als falle das Sterben ihr leicht.
    Delos war prachtvoll anzusehen.
    In seinen Hemdsärmeln war er mehr Herrscher, als Hunter Redfern es jemals sein würde. Er betrachtete die Adeligen, die ihm alle Loyalität versprochen hatten und die jetzt nach seinem Blut dursteten - und er wurde trotzdem nicht wütend.

    Er versuchte, mit ihnen zu reden.
    »Gebt acht, was hier geschieht«, sagte er mit einer Stimme, die mühelos über den ganzen Platz trug. »Und vergesst es nicht. Wollt ihr wirklich einem Mann folgen, der seinem eigenen Urenkel so etwas antun kann? Wie lange wird es dauern, bis er sich gegen euch wendet? Bis ihr euch vor einem Rudel von Jagdtieren wiederfindet?«
    »Bringt ihn zum Schweigen«, sagte Hunter. Er versuchte, seiner Stimme einen leutseligen Klang zu geben, aber Maggie konnte den Zorn darin hören.
    Und der Befehl schien nicht viel Sinn zu machen. Maggie konnte sehen, dass die Adeligen einander anschauten - wer sollte ihn zum Schweigen bringen und wie?
    » Es gibt einige Dinge, die aufhören müssen«, rief Delos. »Und dieser Mann ist ein Teil davon. Ich gebe es zu, ich war bereit, mich ihm anzuschließen - aber das lag daran, dass ich blind und dumm war. Jetzt weiß ich es besser - und ich wusste es besser, bevor er sich gegen mich wandte. Ihr alle kennt mich. Würde ich hier stehen, bereit, mein Leben zu opfern, ohne einen Grund?«
    Eine kaum merkliche Unruhe brach unter den Adeligen aus. Maggie betrachtete sie hoffnungsvoll - und dann verlor sie allen Mut.
    Sie waren es einfach nicht gewohnt, selbst zu denken, oder vielleicht waren sie es gewohnt, nur an sich selbst zu denken. Aber sie konnte erkennen, dass es keine Rebellion geben würde.
    Und die Sklaven würden auch nicht helfen. Die Wachen hatten Waffen, sie nicht. Sie waren verängstigt,, sie
waren unglücklich, aber diese Art von Jagd war etwas, das sie schon früher mitangesehen hatten. Sie wussten, dass man sie nicht verhindern konnte.
    »Dieses Mädchen ist in Frieden zu uns gekommen und hat versucht, das Bündnis zwischen Hexen und Vampiren aufrecht zu erhalten«, fuhr Delos fort, eine Hand auf Aradias Schulter. »Und zum Dank dafür haben wir versucht, sie zu töten. Ich sage euch hier und jetzt, dass ihr alle, indem ihr unschuldiges Blut vergießt, ein Verbrechen begeht, das auf euch zurückfallen wird.«
    Wieder regten sich einige Leute - Frauen, dachte Maggie. Vielleicht Hexen?
    »Bringt ihn zum Schweigen!« Hunter brüllte beinahe.
    Und diesmal schienen seine Worte an eine spezielle Person gerichtet zu sein.

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