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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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drei Jahren hatten die Briten dort noch das Sagen. Mit Gewißheit ließ sich nur eines feststellen: Regina Clausen verschwand in dem Augenblick, als sie das Hotel verließ.«
    »Ich würde sagen, sie wollte sich in Hongkong mit einem der männlichen Passagiere treffen und niemand sollte davon wissen«, erwiderte Richards. »Es könnte sich um eine klassische Romanze auf See gehandelt haben. Ich nehme an, diese Möglichkeit hat man in Betracht gezogen?«
    »Ja, aber keiner der anderen Passagiere hat bemerkt, daß sie häufiger mit einer speziellen Person zusammen war.«
    »Dann hatte sie sich vielleicht von Anfang an in Hongkong mit jemandem verabredet und wollte ihre Entscheidung, das Schiff zu verlassen und später wieder zuzusteigen, aus nur ihr bekannten Gründen spontan erscheinen lassen«, spekulierte Richards.
    Per Kopfhörer empfing Susan das Signal des Produzenten, daß Anrufer warteten. »Nach den nun folgenden Durchsagen sind unsere Anrufer an der Reihe«, sagte sie.
    Sie nahm die Kopfhörer ab. »Durchsagen alias Werbung.
    Damit wir unsere Rechnungen bezahlen können.«
    Richards nickte. »Alles klar. Übrigens war ich außer Landes, als der Fall Clausen die Medien beschäftigte, aber interessant ist er allemal. Nach den wenigen Informationen, die ich habe, würde ich sagen, daß auf jeden Fall ein Mann dahintersteckte. Eine scheue, einsame Frau ist besonders anfällig, wenn sie ihre vertraute Umgebung verläßt, in der ihr Arbeit und Familie Selbstvertrauen und Sicherheit geben.«
    Er muß meine Mutter und meine Schwester kennen, dachte Susan und schluckte trocken.

    »Aufgepaßt, wir sind gleich wieder auf Sendung. In der nächsten Viertelstunde beantworten wir Hörerfragen«, sagte sie, »und das war’s dann. Ich spreche mit den Leuten, und anschließend fachsimpeln wir beide.«
    »Einverstanden.«
    Sie setzten ihre Kopfhörer wieder auf, und nach dem Zehn-Sekunden-Countdown begann Susan zu sprechen.
    »Hier ist wieder Dr. Susan Chandler. Mein heutiger Gast ist Dr. Donald Richards, Kriminologe, Psychiater und Autor von Verschwundene Frauen. Vor der Pause haben wir über den Fall der gefragten Börsenmaklerin Regina Clausen geredet, die vor drei Jahren in Hongkong verschwand. Sie nahm an einer Weltumrundung des Luxusliners Gabrielle teil. Jetzt also zu den Anrufern.« Sie blickte auf den Monitor. »Die erste Anruferin ist Louise aus Fort Lee. Sie haben das Wort, Louise.«
    Die Anrufe waren nach dem üblichen Muster gestrickt:
    »Wie können so intelligente Frauen auf einen Killer hereinfallen?«
    »Wie denkt Dr. Richards über die Affäre Jimmy Hoffa?«
    »Ist es nicht so, daß man mittels DNA noch Jahre später die Identität eines menschlichen Skeletts feststellen kann?«
    Dann blieb nur noch Zeit für einen letzten Werbespot und einen Anruf.
    Während der Pause meldete sich der Produzent aus dem Kontrollraum bei Susan. »Ich möchte noch einen letzten Anruf durchstellen. Aber ich warne dich, die Frau hat unsere Anruferidentifikation blockiert. Zuerst wollten wir ihren Anruf nicht entgegennehmen, aber sie sagte, daß sie eventuell etwas über das Verschwinden von Regina Clausen weiß. Also lohnt es sich, sie anzuhören. Sie bittet, wir sollen sie Karen nennen. Es ist nicht ihr richtiger Name.«

    »Stellt sie durch.« Als das Sendelämpchen blinkte, sprach Susan ins Mikrofon. »Unsere letzte Anruferin heißt Karen. Mein Produzent sagt, daß sie uns vielleicht etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Hallo, Karen.«
    Die Anruferin sprach heiser und sehr leise, so daß man sie kaum verstehen konnte. »Dr. Susan, vor zwei Jahren habe ich an einer Weltumrundung teilgenommen. Es ging mir damals ziemlich mies, weil ich mich scheiden lassen wollte; die Eifersucht meines Mannes war unerträglich geworden. Auf dem Schiff gab’s einen Mann … Er bemühte sich um mich, aber heimlich und diskret. Wenn wir irgendwo anlegten, mußte ich mich dort an einem vorher festgelegten Ort mit ihm treffen, möglichst weit vom Schiff entfernt, und wir sahen uns zusammen die Stadt an. Danach trennten wir uns wieder und gingen jeder allein zum Schiff zurück. Er sagte, der Grund für die Heimlichtuerei sei, daß er uns den Klatsch ersparen wolle.
    Er war charmant und aufmerksam, was ich damals dringend brauchte. Dann schlug er vor, ich solle in Athen das Schiff verlassen, um dort mit ihm zusammenzusein.
    Anschließend würden wir nach Algier fliegen, und in Tanger könnte ich wieder an Bord gehen.«
    Susan erinnerte sich an das

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