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Nimm s bitte nicht personlich

Nimm s bitte nicht personlich

Titel: Nimm s bitte nicht personlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wardetzki Barbel
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Umwelt sehr sorgfältig und registrieren jede negative Regung.
Sie fühlen sich ständig schuldig, auch wenn sie es nicht sind.
Sie sind meist selbstunsicher und haben Angst.

Wie können Sie eine solche Haltung überwinden?
Wenden Sie den Blick auf das Positive und registrieren Sie Lob, Komplimente, freundliche Blicke oder sogar ein
Lächeln von Ihrem Gegenüber.
Stärken Sie Ihre Selbstachtung und lassen Sie zu,
dass Sie gut behandelt werden.
Schlucken Sie nicht alles, was Ihnen vorgesetzt wird.
Fragen Sie im Zweifelsfall nach, ob die negative Bemerkung, der kritische Blick oder die Ablehnung wirklich Ihnen gilt. Wenn ja, dann fragen Sie nach dem Grund.
Machen Sie sich klar: Sie sind nicht für alles verantwortlich und an allem schuld.
Haben Sie den Mut, sich Ihren möglichen Anteil an dem Kränkungskonflikt einzugestehen, nur dann können Sie ihn befriedigend lösen.
Überprüfen Sie Ihre kritische und abwertende Haltung sich selbst gegenüber; vielleicht machen Sie mit sich dasselbe, was Sie den anderen unterstellen, nämlich sich abwerten.
Achten Sie darauf, wie Sie selber andere Menschen entwerten durch Worte, Blicke oder in Gedanken.
Wer befürchtet abgewertet zu werden, tendiert dazu,
andere abzuwerten.
Auch wenn es Ihnen schwer fällt, konzentrieren Sie sich bewusst auf die liebenswerten Seiten der Menschen.
Ein versöhnlicher Blick auf die anderen stimmt auch
den Blick auf sich selbst versöhnlicher.

Wie es ist, ist es falsch
    Die Einstellung »Wie es ist, ist es falsch« zeigt sich an ständiger Unzufriedenheit mit sich selbst, der Welt und den anderen. Das Wetter ist für diese Menschen entweder zu kalt oder zu warm, und so halten sie es mit den meisten Situationen: Weder sie selbst noch die anderen können es ihnen recht machen. Die Folge sind ständige Enttäuschungen, die den Boden für eine chronische Gekränktheit bereiten. Nicht selten drückt sie sich in Krankheiten oder diffusen Schmerzzuständen aus, obwohl das eigentliche Problem kein körperliches, sondern ein psychisches ist.
    Ein chronisch gekränkter Mensch leidet nicht nur subjektiv, sondern macht auch den anderen das Leben schwer, weil er konstruktive Auseinandersetzungen verhindert. Versuchen Sie einmal einen kränkbaren Menschen zu kritisieren oder auf einen Fehler hinzuweisen. Das wird Ihnen kaum gelingen, weil diese Person entweder alles, was Sie ihr sagen, unhinterfragt schluckt und in Schuldgefühlen versinkt oder so gekränkt ist, dass sie alles abwehrt und Ihnen Böswilligkeit unterstellt. Damit werden Sie »ausgehebelt«, weil es nicht mehr möglich ist, sich sachlich über ein Problem zu verständigen. Wenn der differenzierte Blick auf das eigene Verhalten verloren geht, fehlt auch die Bereitschaft, den persönlichen Anteil an einem Kränkungskonflikt wahrzunehmen. Dann bleiben nur die Extreme: entweder sich ungerechtfertigt abzuwerten und sich völlig infrage zu stellen, oder jede Schuld zu leugnen. Eine konstruktive Konfliktlösung wird damit unmöglich.
    Irene war 40 Jahre alt, äußerst attraktiv und immer freundlich. Auf den ersten Blick hätte niemand angenommen, dass sie innerlich verbittert und zutiefst enttäuscht war. Im Grunde funktionierte sie nur, aber sie lebte nicht. Sie begann die Therapie, weil sie sich depressiv fühlte und oft krank war. Aber nicht nur das, im Grunde stimmte gar nichts in ihrem Leben. In ihrem Beruf war sie unzufrieden und sie klagte ständig über die Unterforderung in ihrer Tätigkeit. Wurde ihr jedoch eine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, lehnte sie ab aus Angst, sie nicht zu bewältigen. Ihre Wohnsituation war problematisch, weil sie nicht genau wusste, wo sie leben wollte und keine Wohnung so recht passte. Die eine war zu laut, die andere zu klein, die dritte zu abgelegen. Entschied sie sich dann für einen Ort, tauchten nach kürzester Zeit schier unüberwindliche Schwierigkeiten auf.
    Auch ihre Freunde entsprachen nur selten ihren Vorstellungen, weshalb sie sich oft heftig über sie beklagte. Meldeten sie sich nicht bei ihr, war sie zutiefst gekränkt, fühlte sich ausgeschlossen und nicht gewollt. Dass es eigentlich nur wenige länger mit ihr aushielten, wagte ihr keiner direkt zu sagen, weil sie eine solche Kritik mit vehementen Vorwürfen und dem Abbruch der Beziehung beantwortet hätte. Ihre ganze Haltung war getragen von Vorwurf, Ablehnung

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