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Nimmerzwerg

Nimmerzwerg

Titel: Nimmerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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lächelte.
    „Ich fordere dich zum Zweikampf.“
    Der Pirat stutzte. Er schaute kurz zu dem Troll hinüber und dann wieder zu Glimmboldt.
    „Wahrhaftig? Sollte ich nach so vielen Hundert Jahren noch das Vergnügen haben, über dich zu triumphieren…?“ Er lachte laut und hässlich. „Wohlan denn, du kläglicher Rest Krummdingk Eisenkeims, wähle deine Waffen, wähle den Ort. Ich bin bereit!“
    Lunt Glimmboldt blickte sich kurz um und nickte Blutklump dann entschlossen zu.
    „Hier und jetzt. Und als Waffe wähle ich die Schaufel.“
     
     
    Begleitet von Zweibart, dem Schlüsselmeister und seinem Troll stiegen Fazzgadt, Blechboldt und der Hohepriester weiter die Felsstufen empor. Zweibart schritt voran, während der Schlüsselmeister und der Troll ihnen den Weg mit ihren Flammsteinfackeln erhellten.
    Plötzlich entfuhr es Fazzgadt, der sich um seinen Zögling sorgte und das Bild der heranstürmenden Piraten nicht vergessen konnte: „Wir sollten zurückgehen und ihnen helfen! Sie werden sie alle umbringen!“
    Zweibart drehte sich zu ihm um und sagte beruhigend: „Nein, Fazzgadt. Vertrau auf das Erzferkel. Sie werden sich zu helfen wissen. Was Bestimmung ist, ist Bestimmung.“
    „Du hast gut reden“, rief Fazzgadt ungehalten. „Zumal ja eigentlich keiner versteht, was diese Bestimmung nun genau ist!“
    „Bestimmung ist es dennoch“, erwiderte Zweibart unerbittlich. „Es ist nicht unsere Aufgabe, am Schicksal zu rütteln. Wir sind hier, um es zu stützen.“
    „Aber wir müssen doch etwas tun!“, schrie Fazzgadt verzweifelt.
    Zweibart kam zu ihm zurück und legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter.
    „Es sind zu viele. Sie würden uns genauso überwältigen wie alle anderen. Das Einzige, was sie zu bezwingen vermag, ist die Bestimmung.“
    Fazzgadt kaute einen Moment lang auf der Unterlippe und fragte Zweibart dann: „Und wenn du noch einmal scharf nachdenkst? Hat nicht vielleicht irgendjemand einmal bestimmt, dass wir umkehren und ihnen helfen sollen?“
    Sein Gegenüber schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nein.“
    Fazzgadt packte ihn am Kragen und knurrte ihn zornig an: „Aber wenn Glimmboldt etwas passiert, dann verspreche ich dir, Zwipfelbart, wirst du deine Schaufel von einer anderen Seite kennenlernen!“
    Wortlos riss sich Zweibart los und ging weiter.
    Mit grimmigem Blick folgte Fazzgadt ihm, schimpfte dabei jedoch weiter lautstark und ausgiebig über Bestimmung, Schicksal und die schäbige Schippe, der sie all das zu verdanken hatten, während Blechboldt vergeblich versuchte, ihn zu beruhigen. Der Höchste, der immer wieder innehalten und durchatmen musste, folgte ihnen in einigem Abstand.
    „Sag, der Schlüssel des Nimmerzwergs, wohin führt er eigentlich?“, fragte Blechboldt ihren Führer nach einer Weile.
    Ohne den Blick von den Stufen abzuwenden, erwiderte Zweibart: „In die Höhle, die alles verändert. Dorthin, wo das Erbe des Nimmerzwergs ruht und sein Weg beginnt.“
    „Und wo befindet sich diese Höhle?“, erkundigte sich Blechboldt neugierig.
    „Tief, tief unter den Dingen, noch unter der Ebene des Verwalters…“, sagte Zweibart, während er weiter die Treppe emporstieg.
    „Auf der anderen Seite des Abgrunds?“, fragte der Ferkelbändiger entsetzt.
    „Sorgt euch nicht. Alles ist bereit. Folgt der Schaufel. Denn sie hat den Weg für euch geebnet.“
    In diesem Moment erreichten die Zwerge auch schon das Ende der Felsentreppe. Sie führte schließlich wieder auf ein kleines Plateau hinaus, hoch über dem Abgrund des Vergessens, unter einer gigantischen Höhlenkuppel, die sich über einen großen Teil der Niederungen des Magmasees erstrecken musste. Tief unter ihnen war der See zu sehen. Sein grell leuchtendes Rot schmerzte beinahe in den Augen, wenn man hinuntersah. Auf halber Höhe spannte sich unter ihnen die Brücke der Verdammnis von einer Seite des Abgrunds zur anderen. Am Rand des Plateaus war in einen Felsblock ein mächtiger stählerner Haken eingelassen, an dem ein massives, fauststarkes Stahlseil hing, das straff und abwärts verlaufend über den gewaltigen Abgrund gespannt war.
    „Was wollen wir hier?“, fragte Fazzgadt misstrauisch, nachdem er sich umgesehen und keinen Weg gefunden hatte, der von dem Plateau hinunterführte.
    Zweibart nickte in Richtung des Abgrunds.
    „Wir kehren zurück auf die andere Seite. Heim ins Imperium.“
    Der Schlüsselmeister zog eine Handschaufel aus einem seiner Schlüsselgurte und hängte stattdessen die Fackel

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