Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Herz gefangen, lockte mich mit ihrem Körper, machte mich schier wahnsinnig.
»Hörst du das?«, fragte ich.
Echo zog eine Braue hoch, weil sie nichts hörte außer dem Plätschern des Wassers vom Brunnen. »Was?«
Ich ließ meine rechte Hand an ihrem Arm entlanggleiten, drückte sie an mich und wiegte uns langsam von einer Seite zur anderen. »Die Musik.«
Ihre Augen tanzten. »Vielleicht könntest du mir sagen, was ich hören soll.«
»Einen langsamen Bass.« Ich klopfte den Beat mit einem Finger auf ihrem Rücken. »Akustikgitarre.« Ich beugte mich zu ihr hinunter und summte ihr meinen Lieblingssong ins Ohr. Ihr süßer, zimtiger Duft war betörend.
Ihr Körper entspannte sich in meinen Armen. In der frischen, kalten Februarluft wiegten wir uns zu unserem ganz persönlichen Beat hin und her und entkamen für einen Moment unserer Hölle. Keine Lehrer, keine Therapeuten, keine wohlmeinenden Freunde, keine Albträume – nur wir beide, tanzend.
Mein Song war zu Ende, meine Finger hörten auf, den Beat zu klopfen, und wir standen vollkommen still. Sie ließ ihre Hand in meiner, ihr Kopf ruhte an meiner Schulter. Ich vergrub das Gesicht in ihren roten Locken und drückte sie noch etwas fester an mich. Echo wurde unentbehrlich für mich wie die Luft zum Atmen.
Ich legte eine Hand an ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu mir hoch. Mein Daumen strich über ihre warme, glatte Wange. Mein Herz schlug schneller. Eine Ahnung ihres Sirenenlächelns spielte um ihren Mund.
Ich küsste sie auf die Lippen. Weich und voll und warm – wie ich sie mir in meinen wilden Phantasien vorgestellt hatte und noch mehr, so viel mehr. Echo erwiderte meinen Kuss zögernd, wie eine neugierige Frage, auf die ich eine Antwort hatte. Ich öffnete die Lippen und spielte mit ihrer Unterlippe, lockte, bettelte um Erlaubnis. Ihre zarten Hände glitten an meinem Nacken hinauf und fassten mir ins Haar, zogen mich näher.
Ihr Mund ging auf, ihre Zunge berührte meine, so zärtlich, dass es mir den Atem nahm. Flammen verzehrten mich, als unser Kuss tiefer wurde. Ihre Hände massierten meinen Kopf und meinen Nacken und schürten das Feuer noch.
Ich vergaß jede Regel, die ich mir für diesen Moment auferlegt hatte, meine Hände wanderten über ihren Rücken, vergruben sich in ihrem Haar. Ich presste sie noch fester an mich. Ich wollte Echo haben. Ich brauchte Echo.
Eine Autotür schlug zu. Echo zuckte zusammen. Sie löste sich von mir und wandte den Kopf in die Richtung des Geräuschs. Der Motor sprang an, wir sahen den roten Rücklichtern nach, als der Wagen die Straße hinunter verschwand, und wandten dann den Blick zur Seite.
Ihre Augen suchten wieder meine. »Was heißt das jetzt für uns beide?«
Ich legte meine Stirn an ihre. »Dass du mir gehörst.«
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Echo
Am Montagmorgen begann eine neue Phase in meinem Leben – in aller Öffentlichkeit mit Noah Hutchins zusammen zu sein.
Als er hinter mir auftauchte und mich in den Nacken küsste, war ich hin und her gerissen: Sollte ich ihm nachgeben oder auf und davon rennen? Mein ganzer Körper schrie danach, mich an ihn zu schmiegen. Mein Kopf befahl mir, wegzulaufen. Mit einem Seufzer gab ich meinem Kopf nach. »Du verstößt gegen die Schulregeln. Öffentliche Zärtlichkeitsbekundungen sind verboten.«
Noah lachte glucksend, während ich mein Schließfach absperrte. »Na und?«
Na und? »Ich habe keine Lust auf Nachsitzen.«
»Du bist viel zu verkrampft. Ich wüsste schon, was dir chillen hilft.«
So, wie er mich mit den Augen verschlang, war mir klar, dass ich auf den Köder um keinen Preis anspringen sollte, aber ich tat es trotzdem. »Und das wäre?«
Noah schob mich mit dem Rücken gegen die Schließfächer. »Küssen.«
Ich hielt meine Bücher vor der Brust und musste mich zusammenreißen, um sie nicht einfach fallen zu lassen und ihn an mich zu ziehen. Aber das hätte ihn natürlich ermutigt und – Gott bewahre! – zu phantastischen Küssen geführt. Und phantastisch hin oder her – öffentliches Knutschen an der Schule war nun mal verboten und zog unweigerlich eine Verwarnung oder Nachsitzen nach sich.
Ich schlüpfte unter seinem Arm durch, eilte den Gang hinunter und atmete tief durch – dankbar für die frische Luft, die mich nicht an ihn erinnerte. Noah holte mich wieder ein und ging neben mir her.
»Weißt du, es ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber wir haben gleich Mathe zusammen«, sagte er. »Du hättest auf mich warten können.«
»Damit
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