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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Blut zischte, und im nächsten Augenblick verwandelte sich die Bisswunde in einen schwarzen, halbmondförmigen Fleck. Die Zuckungen im Bereich der Wunde erfassten schnell Dmitris gesamten Körper, und der Werwolf, der die Hälfte seines Äußeren ausmachte, zog sich gänzlich in seine menschliche Gestalt zurück.
    „Und nun werde ich deinem Wunsch nachkommen, Insoli. Lebe wohl“, sagte Asmodeus beim Aufstehen. Dann erhob sich um seinen Körper ein goldener Rauch, der meine Sicht verschleierte. Mit größter Anstrengung starrte ich weiter in den Rauch und sah, wie er seine Hand zu einer zweiten Gestalt ausstreckte, mit der er dann gänzlich im Nebel verschwand. In der Annahme, dass ich zu halluzinieren begann, sank ich schließlich völlig erschöpft neben Dmitris Körper zu Boden und schloss die Augen.
    Ich wurde unsanft geweckt, denn Fußtritte hämmerten in meine Seite. Benommen schlug ich mit den Fäusten gegen die Füße meines Peinigers und stieß ein „Zum Teufel mit dir!“ aus, bevor ich die Augen öffnete.
    Von oben starrte mich Regan Lockhart an. Vor Entsetzen schnappte ich nach Luft und wich reflexartig vor ihm zurück. Er hingegen warf mir nur ein schwaches Lächeln zu. „Nicht gerade die Person, die Sie erwartet hätten, wie?“
    „Lockhart, als Person würde ich Sie nicht mal mehr im Traum bezeichnen wollen.“
    Sein Haar schien jetzt eine rot-bräunliche Farbe zu haben, und auch sein Gesicht war so kantig wie bei alten Hollywoodstars im Gegensatz zu seinen früheren, eher schmalen Zügen. Die schwarz glühenden Augen und das Grinsen mit den gekräuselten Lippen sprachen allerdings definitiv für den Lockhart, den ich kannte.
    „Sie haben Meggoth gehen lassen. Nach unseren Gesetzen werden diejenigen, die sich mit einem Dämon einlassen, mit dem Tode bestraft.“
    „Erstens ist sein Name Asmodeus, und zweitens werde ich Sie endgültig über den Jordan schicken, wenn Sie nur gekommen sind, um mich wieder mal töten zu wollen“, warnte ich ihn und warf einen Blick auf die Stelle, an der Dmitri gelegen hatte, als ich zusammengebrochen war. Außer einer Blutspur war aber nichts mehr von ihm zu sehen.
    „Detective, Ihre Feindseligkeiten lassen Ihr hübsches Gesicht verdammt hässlich wirken“, meinte Lockhart. „Obwohl ich persönlich nichts lieber täte, als Ihnen die Haut vom Leib zu ziehen, um Sie dann mit den blutigen Fetzen zu füttern, weil Sie Asmodeus befreit haben, lautet die Entscheidung meiner Vorgesetzten, dass Sie uns einen Dienst erwiesen haben, indem Sie Duncan ins Jenseits befördert haben.“ Bei den letzten Worten verdrehte Lockhart die Augen, als würde er etwas sagen müssen, was nicht seiner Meinung entsprach. Für einen Moment überlegte ich, ob seine Vorgesetzten auch so widerlich waren wie Roenberg.
    „Und? Bekomme ich dafür jetzt einen Orden von Ihren Vorgesetzten?“, fragte ich müde und lehnte meinen viel zu schweren Kopf nach hinten gegen die Wand.
    Lockhart prustete. „Für die Beseitigung eines gefährlichen Bluthexers schenkt man Ihnen von unserer Seite aus das Leben. Was den Gefallen angeht, den Asmodeus Ihnen getan hat … damit werden Sie selbst zurechtkommen müssen.“
    Er schaute nach unten auf die Handfläche seines neuen Körpers und betrachtete ein Tattoo, das dem von Roenberg ähnelte, aber weitaus ausgefeilter schien. Lockhart wirkte getrieben und war wahrscheinlich bereits auf dem Weg, um einen anderen Clan von Bluthexen zu infiltrieren. „Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen“, sagte er. „Nun, da Duncan tot ist, wird keiner seiner Schüler mehr die Energie für einen Zauber haben, der über die Zubereitung einer Tasse schwarzen Kaffees hinausgeht.“
    „Was sind Sie überhaupt, Regan? Ein Telepath?“, fragte ich griesgrämig und wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen.
    „Fragen Sie mich, wenn wir das nächste Mal aufeinandertreffen … Falls Sie es bis dahin nicht schon selbst herausgefunden haben.“ Er nickte noch einmal kurz und verschwand dann im Nichts.
    Mir schoss noch kurz durch den Kopf, dass ich es überhaupt nicht mochte, wie er das Wort Gefallen betont hatte. Dann übermannte mich die Müdigkeit.
    In den folgenden Stunden tauchte ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der sich immer wieder mit einer Art Dämmerzustand abwechselte, bis die Polizei mich fand. Eigenartigerweise versuchte keiner der Beamten, mich wegen des Mordes an Thorpe festzunehmen. Stattdessen wickelten sie mich in eine Decke ein und brachten mich

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