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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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nie jemand zuvor gelitten hat“, versprach ihm Meggoth. Alistair aber schüttelte nur den Kopf.
    „Mit dieser Einstellung wirst du nicht weit kommen. Sprich mir nach: Was befiehlst du mir, mein Meister?“
    Meggoth rannte erfolglos gegen den Bannkreis an. „Ich habe mich nicht dem Abstieg gebeugt, und ich werde mich auch nicht einem Blut panschenden Wurm wie dir beugen!“
    Durch seine Unbeugsamkeit sammelte Meggoth jede Menge Sympathiepunkte bei mir.
    Alistair wedelte mit dem Spruchbuch in die Richtung des Dämons. „Das ist sehr unhöflich von dir. Soll ich dich vielleicht mit deinem richtigen Namen dazu zwingen, Wanderer?“
    Schweigend durchbohrte Meggoth den Bluthexer mit einem Blick, der Duncan eigentlich sofort hätte in Flammen setzen müssen. Stattdessen aber knickte Meggoth ein.
    „Was befiehlst du mir, mein Meister?“
    „Zunächst einmal etwas ganz Einfaches.“ Alistair warf die Kreide beiseite. „Schaff mir diesen Haufen Insolidreck vom Hals, der dort drüben liegt.“
    Als mir Meggoth dann in die Augen blickte und ich mich in der Ecke zusammenkauerte, spürte ich die frostige Kälte, die von seinem Blick ausging und in das Innerste meiner Seele vordrang. Sein Geist schien mit meinem Verbindung aufzunehmen, und die Kälte erfasste nun auch meinen Körper.
    Was für eine erbärmliche Kreatur, hallten seine Gedanken durch meinen Kopf. Eigentlich ist sie kaum der Mühe wert.
    „Das kannst du nicht mehr selbst entscheiden“, antwortete ich, ohne nachzudenken. „Denn du hast jetzt einen Meister!“
    Dein Tod wird ein schneller Tod sein, Insoli, sagte er. Führe mich lieber nicht in Versuchung, dich langsam sterben zu lassen.
    Ich sah tief in seine goldenen Augen, die eisig und öde in seinem Gesicht lagen und ganz und gar nicht denen eines Werwolfs glichen. Plötzlich merkte ich, dass die Kälte von mir gewichen war und sich ein sanfter Glanz über die Ränder meines Sichtfeldes gelegt hatte. Meine Angst war verschwunden. Meggoth, Alistair, der Tod – sie alle konnten mir nichts mehr anhaben. Keine Wandlungen mehr! Nie wieder!
    „Tu, was ich dir befohlen habe“, krächzte Alistair. „Sonst schicke ich dich zurück und suche mir einen gefügigeren Dämon!“
    Meggoth beugte sich über Olyas Körper und strich ihr zärtlich übers Gesicht.
    Alles, was ich wollte, war sie. Meine Serah, sagte er traurig zu mir. Sie hat mir eine Zuflucht geboten, als alle anderen in der Dunkelheit verschwanden. Die Casterhexen haben sie dafür von mir genommen.
    „Töte die Insoli, oder ich werde dafür sorgen, dass du keinen großen Spaß mehr haben wirst“, warnte ihn Alistair.
    Der Dämon drehte sich langsam zu Alistair um und schaute ihn gelassen an. Sein Blick gab mir das Gefühl, dass der von Alistair gezeichnete Kreis, so mächtig er auch sein mochte, nur ein kniehoher Zaun für die unvorstellbaren Kräfte Meggoths war.
    „Hast du etwa den Eindruck, Meister, dass die von uns dargebrachten Gaben Vergnügen bereiten sollen?“
    Gaben! Keine Opfer! Der Dämon hatte soeben Alistairs Vergnügen am Ritual zu seiner Herbeirufung auf das reduziert, was es eigentlich war: widerwärtig.
    „Mir hat es jedenfalls Vergnügen bereitet, und mir ist es ziemlich egal, was du darüber denkst“, fauchte Duncan zurück. Daraufhin bewegte sich Meggoth auf seinen Meister zu, aber der Doppelkreis hielt ihn zurück und schlug dabei so heftig Funken, dass Alistair einen Satz zurückmachte. „Vorsichtig! Das wäre fast ins Auge gegangen“, sagte Alistair.
    Meggoth betrachtete die auf den Boden gezeichneten Linien zu seinen Füßen, wobei sein ganzer Körper unter der in ihm wohnenden Macht zu pulsieren schien. „Ich sollte nicht hier sein.“
    „Natürlich solltest du nicht hier sein!“, schrie Duncan. „Wenn man Menschen, Werwölfe oder diese dummen, verängstigten Casterhexen fragt, werden sie sagen, dass du noch nicht mal existierst.“ Er hielt einen gewissen Abstand zum Kreis, der in diesem Moment mit einem hochfrequenten Ton zu vibrieren begann. „Und doch bist du hier, Wanderer.“
    Meggoths Augen pressten mich immer noch an die Wand, und ich erlebte die gleiche Szene wie in meiner Nachtschattenvision – er schaute durch meinen Körper hindurch direkt in meine Gedanken. Plötzlich spannte und dehnte sich der Zauber, der den Kreis an Ort und Stelle hielt, und ich zuckte zusammen, als er einen schrillen Schrei ausstieß, den nur der Dämon und ich hören konnten.
    Ich wollte niemals Unheil auf dieser Welt anrichten,

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