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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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sich zu ihm, um einen Kuss entgegenzunehmen. Die riesigen Hände des Kerls drückten ihren zarten Körper sanft an seinen.
    Der Typ flüsterte Noelle etwas ins Ohr. Sie lachte und strahlte ihn an.
    Als sie in den Wagen stieg, drehte sie sich um und winkte ihm zu. Frédéric wich ertappt einen Schritt zurück und grinste. „Viel Spaß, meine Kleine.“

Kapitel 19

    Simon nahm Noelle bei der Hand und führte sie die Stufen zum Club hinauf. Einladend öffnete er die Tür und bat sie herein.
    „Wow!“ Noelle sah zur Decke hinauf, die gut zehn Meter hoch war. „Das ist mir letztens gar nicht aufgefallen. Ein interessantes Gebäude.“
    Simon stand lächelnd vor ihr und hielt etwas in der Hand.
    „Was ist das?“
    „Wenn ich darf, würde ich dir gern die Augen verbinden.“
    Noelle nickte. Simon trat hinter sie, legte das schwarze Seidentuch über ihre Augen und knotete es an ihrem Hinterkopf zusammen. Dann senkte er seine Lippen auf ihren Hals. „Vertrau mir!“
    Gänsehaut rollte ihren Nacken hinunter. „Mann, Simon. Jetzt werde ich erst richtig nervös.“
    Simon ergriff ihre Hand und ging mit ihr ein paar Schritte. „Vorsicht, Stufe!“
    Noelle stieß mit dem Schuh gegen die unterste Stufe. „Kannst du mich nicht tragen?“, fragte sie bittend.
    „Nein. Ich werde dich führen.“
    Ein heißer Schauer jagte durch Noelles Adern. Seine Führung würde sich nicht nur auf die Treppe beziehen. Bei dem Gedanken, was er alles mit ihr anstellen würde, mischten sich Angst und Erwartung miteinander.
    Langsam erklomm sie die Treppe an Simons Seite. Noelles Hand krallte sich in seine, bis sie die obere Etage erreicht hatten.
    „Nach links“, hörte sie ihn flüstern.
    Noelle spürte, wie er an ihrer Hand zog, als sie abbiegen wollte. Ein dröhnendes Lachen erklang. „Das andere Links.“ Noelle musste ebenfalls lachen. Ein wenig Anspannung fiel von ihr ab.
    Sie hörte, wie Simon eine Tür öffnete. Mit sanftem Druck an den Schultern schob er sie in den Raum. „Bleib stehen! Und wehe, du schummelst.“
    Seine Schritte entfernten sich. Noelle hörte ein Klicken. Dann war es fast still im Raum. Nur ab und zu hörte sie, wie Simon ein paar Schritte machte und wieder stehen blieb. Hektisch ballte Noelle ihre Hände zu Fäusten. Es verlangte ihr alles ab, sich nicht das Tuch von den Augen zu reißen und nachzusehen, was Simon tat und wo sie sich befand. Der Raum, den sie letzte Woche gesehen hatte, war fast leer gewesen, die Wände aus rotem Backstein und fensterlos, wie eine Gefängniszelle. Die Ketten um Johns Arme waren rostig gewesen. Diese Vorstellung jagte Furcht in Noelles Körper. Hektisch holte sie Luft und versuchte sich zu beruhigen. Wenn sie jetzt schon die Aufregung nicht aushielt, würden die nächsten Tage ein Desaster werden.
    Plötzlich stand Simon hinter ihr und umfasste ihre Schultern. Das erschrockene Keuchen konnte sie nicht zurückhalten. Adrenalin jagte in ihr Blut.
    „Ich werde dir jetzt den Schal abnehmen, damit du sehen kannst, wo du dich befindest. Anschließend verbinde ich dir die Augen wieder.“
    Simons Stimme klang unglaublich zärtlich. Noelle nickte.
    Blinzelnd öffnete sie die Augen und konnte nicht fassen, was sie sah. In der Mitte des Raumes stand ein riesiges Himmelbett. Auf dem Bett und dem Boden lagen unzählige Rosenblätter. Kerzen tauchten das Zimmer in ein warmes Zwielicht.
    „Gefällt es dir?“, hörte sie Simon in ihrem Nacken flüstern.
    „Es ist wundervoll. Nur hat das Ganze nicht viel mit SM zu tun.“
    „Ich werde dir heute neue und unbekannte Empfindungen schenken. Es geht in den nächsten Stunden nur um dein Vertrauen zu mir.“
    Noelle konnte ihre Neugier nicht zügeln, machte einen Schritt nach vorn und wollte aufs Bett hüpfen.
    „Stopp!“, erklang Simons Stimme. „Komm augenblicklich zurück.“
    Er hatte leise gesprochen, und doch war ein Hauch seiner Masterautorität zu hören.
    Noelle drehte sich um und sah Simon eindringlich an. „Zeig mir dein Mastergesicht. Ich will es sehen.“
    „Noch bin ich nicht dein Master, nur Simon.“
    „Zeig es mir“, beharrte Noelle.
    Sie wusste nicht, was er tat. Im Bruchteil einer Sekunde wirkte er größer, aggressiver und gebieterisch. Noelle blieb der Mund offen stehen. Sie suchte in Simons Augen nach Wärme und Liebe, doch sie sah nur kalte Berechnung. Eine dunkle Bedrohung ging von ihm aus, die Noelle die Knie zittern ließ. Und doch hatte sie Vertrauen zu ihm. Er war immer noch Simon. Monatelang hatte er sie vor

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