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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Man sah Damian an, dass sein Kopfkino bereits arbeitete.
    „Eine langsame Einführung in die Welt der Unterwerfung“, sagte Simon leise provozierend. Belustigt sah er die Gänsehaut auf Damians bloßem Arm, und sein Grinsen wurde breiter. Es amüsierte ihn immer wieder, wie leicht er aus der Fassung zu bringen war.
    „Wenn jemand Damian anheizt, bin ich das. Lass es bleiben“, sagte Jesse. „Willst du ein Bier?“
    „Nein, danke! Ich muss noch einiges vorbereiten, Kerzen und Rosenblätter, Erdbeeren, Champagner, all den romantischen Kram.“
    Jesse feixte, und Damian trat kopfschüttelnd einen weiteren Schritt zurück.
    Simon grinste süffisant, reizte ihn jedoch nicht weiter. Dankend hob er die Schlüssel. „Also, bis dann, Jungs.“
    Damian drängte sich an Jesse vorbei und verschwand im Bad.
    „Ein bisschen überreizt, dein Kleiner!“
    „Ich werde mich gleich um ihn kümmern. Viel Spaß!“
    „Ich möchte mich bei dir bedanken, Jesse. Bei unserer letzten Session habe ich viel von dir gelernt.“
    „Von mir?“
    „Noelle wird einen krassen Wechsel zwischen Sanftheit und Härte brauchen. Es war schön, zu sehen, wie wunderbar das bei euch funktioniert.“
    „Für die Härte hatte ich einen fantastischen Mentor. Die Zärtlichkeit kommt durch die Liebe. Du wirst sehen, es ist ganz einfach.“
    Simon legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Danke, für alles! Und jetzt geh zu deinem Mann, sonst ist er fertig, bevor du bei ihm bist.“
    „Das wagt er nicht, keine Sorge.“
    Die beiden ungleichen Männer lächelten einander wissend an.
    „Ich muss jetzt wirklich los“, sagte Simon, fasste den Schlüssel fester und rannte die Treppe nach unten.

    „Was ist nur mit dir los, Noelle?“ Frédéric stand breitbeinig vor ihr und stützte die Hände in die Hüften. Er war stinksauer, das strahlte er aus jeder Pore.
    „Die zwei Stunden wirst du doch wohl noch durchhalten?“
    Noelle starrte ihn entgeistert an. „Lass das Schreien. Nur, weil mir mal was runterfällt, musst du nicht so ein Theater machen.“
    „Mal? Mal, sagst du? Das geht schon den ganzen Abend so. Hast du Stress mit deinem Freund?“
    „Wenn es so wäre, würde es dich nichts angehen. Lass mich meine Arbeit machen.“ Noelle drängte Frédéric beiseite. Sie hörte sein erbostes Schnauben hinter sich. Er hatte ja recht. Ihr zitterten schon den ganzen Abend die Hände. In zwei Stunden würde Simon sie abholen und mit ihr in den Club fahren. Sie hatten in den letzten Tagen Stunden mit Reden verbracht. Simon hatte ihre Fantasien und Wüsche wissen wollen. Sie vertraute Simon, dennoch wurde die Unruhe in ihr von Minute zu Minute größer. Nachdem sie letzte Woche derartig überdreht gewesen war, konnte sie Fred nicht verdenken, dass er sich Sorgen machte. Heute war sie kleinlaut, unkonzentriert und verschüchtert.
    „Ich will dich sprechen. Sofort!“, blaffte er sie an.
    Noelle ließ den Kopf hängen. Was sollte sie ihm sagen? Dass ihr geliebter Simon sie heute Nacht fesseln würde? Dass sie nicht vor Simon, sondern vor ihrer Vergangenheit Angst hatte? Mit hängenden Schultern folgte sie Frédéric in den Hinterhof. Die Kühle der Nacht tat ihr gut. Sie holte zwei, dreimal tief Luft.
    „Hast du Sorgen, Kleines?“
    „Nein! Mir geht es wirklich gut, Fred.“
    „Du sollst das nicht sagen, maudit! Du bist unkonzentriert und fahrig. Ich will nicht, dass du in meiner Küche dieses Chaos hinterlässt. Reiß dich zusammen! Am Donnerstag will ich dich in Bestform sehen. Verstanden?“
    „Ja!“ Noelle fühlte sich in der Zeit zurückversetzt. So hatte er schon in Marseille mit ihr gesprochen. Sein pikierter Unterton und der französische Akzent brachten sie zum Schmunzeln. Noelle gab ihm einen dicken Schmatz auf die Wange.
    „Du bist der Beste, Fred.“
    „Je tire les oreilles de long, bébé”, rief er ihr nach, als Noelle in die Küche zurückging.
    „Meine Ohren sind lang genug“, rief sie lachend über ihre Schulter.

    Frédéric beobachtete Noelle hinter dem Fenster verborgen. Sie stand vor dem Restaurant und wartete. Egal was sie behauptete, er sah ihre Unruhe. Immer wieder trat sie von einem Bein auf das andere und sah abwartend die Straße hinauf.
    Da hielt ein Wagen vor ihr. Ein groß gewachsener Mann stieg aus.
    Frédéric stockte der Atem. Der Kerl wirkte barbarisch. Er wollte schon zur Tür stürzen, als er das sanfte, verliebte Grinsen im Gesicht des Mannes sah. Langsam ging er auf Noelle zu, umarmte sie, und Noelle streckte

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