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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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drüben in O’Dells Kneipe passiert war. Er stand im Begriff, nach fünfzig Jahren seinen besten Freund zu verlieren. Was hieß, daß er nun mit mir vorliebnehmen mußte. Alex McKnight wäre jetzt sein bester Freund auf der Welt.
    Ganz nebenbei: eine ziemliche Aufgabe. Ich hoffte, ihr gewachsen zu sein.
    Teufel noch mal, versuchen wollte ich es jedenfalls.

Nachwort
    Weit über dreißig private Detekteien listen die Gelben Seiten zum Kölner Telefonbuch auf – richtig populär sind sie aber in der deutschen Detektivliteratur nicht geworden. Das Fernsehen, öffentliches wie privates, ist hier durchaus repräsentativ: Matula ist eine der Ausnahmen und hält seit Jahrzehnten mit wechselnden Anwälten, für die er meist ermittelt, die Stellung; dominant sind Serien mit polizeilichen Ermittlern. Ähnlich liegen die Verhältnisse in Frankreich, während sich in Großbritannien skurrile Privat- oder besser: Amateurdetektive und beamtete Ermittler – die sich dann aber meist auch wie private verhalten – in etwa die Waage halten.
    Anders liegen die Dinge in den USA, und das hat historische Gründe. Zum einen sind hier Privatinitiative und Selbsthelfertum noch immer in einer für Europäer häufig befremdlichen Weise an der Tagesordnung; zum anderen herrscht eine Strafprozeßordnung, die auch den Strafprozeß zum Parteienprozeß, zum Kampf zwischen Staatsanwalt und Verteidigung und damit eigene Ermittlungen zugunsten des Angeklagten erforderlich macht. Vor allem aber war die Strafverfolgung bis tief ins zwanzigste Jahrhundert hinein Sache der Einzelstaaten; erst 1924 wurde die Bundesbehörde FBI gegründet und nach und nach mit wachsenden Vollmachten ausgestattet. Bis dahin füllten private Agenturen wie die berühmte von Allan Pinkerton diese Lücke; entsprechend ist der erste bis heute populäre amerikanische Privatdetektiv, Hammetts namenloser Continental Op, als Operative bei der Continental Agency angestellt – sie bedient den Kontinent, die Polizei nur den einzelnen Bundesstaat.
    Was Dashiell Hammett (1894   –   1961) begründet hat und was später, nach dem vehementen Eintreten seines Schülers Raymond Chandler (1888   –   1859) für seinen literarischen Ziehvater, die amerikanische Schule genannt wurde, zeigt sich aber nicht nur inhaltlich, sondern vor allem formal. Anders als in seinen Romanen »The Maltese Falcon« und »The Glass Key« bedient sich Hammett in den Romanen und Kurzgeschichten mit dem Continental Op als Ermittler einer von ihm geschaffenen Erzähltechnik, die bis heute die Amerikanische Schule dominiert und unverwechselbar macht: Während bislang die Ich-Erzählung von ihrer inneren Logik dominiert wurde, daß man erst nach dem Erleben erzählen kann und den Ausgang bereits kennt, erzählt Hammetts Held so, als spräche er während der Aktion vor sich hin. Personale Ich-Erzählung nennt man diese von Vorausdeutungen nahezu freie, aktionsnahe Erzählweise. Sie wurde zum Merkmal aller fiktionalen »Private Eyes«, wie die P.   I.s, die Private Investigators, aufgrund des phonetischen Gleichklangs liebevoll genannt werden, und auch Detektive, die zufällig irgendwo angestellt sind, wie William L.   DeAndreas Matt Cobb bei einem Sender, bedienen sich ihrer.
    P.   I.s aller Art sind in den USA so zahlreich, daß inzwischen jede größere Stadt, ja man möchte meinen, jedes County einen hat und die mit ihnen befaßten Autoren sich zur Vereinigung der »Private Eye Writers of America« zusammengeschlossen haben. Einer davon zu werden war seit seinen Collegetagen, wo er u.   a. Schreibkurse – Creative Writing – belegt hatte, auch der Ehrgeiz von Steve Hamilton. Sobald er sich familiär und beruflich etabliert hatte – er schreibt auch im Dienst nach eigenem Bekunden ›mysteries‹, nämlich Gebrauchsanleitungen für IBM-Geräte –, nahm er diesen Plan in einem Jahresurlaub – in den USA zwei Wochen! – wieder auf; doch der Bildschirm blieb dunkel. Ihm wollte einfach keine Private-Eye-Variante auf dem so reich bestellten Feld einfallen: Aus der Not wurde die Tugend – sein Held wurde gerade der, der sich nicht einstellen wollte, der Privatdetektiv wider Willen mit dem doppelten Heldennamen Alexander McKnight. Vor der originellen Kulisse »nördlich von Nirgendwo«, dem äußersten Norden seines Heimatstaats Michigan, agierend, verhalf er seinem Schöpfer sogleich zum Durchbruch – mit drei Preisen wurde 1998 der Erstling ausgezeichnet.
    Ein Privatdetektiv wider Willen sucht sich

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