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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Polizei. Alles untergebracht in ein und demselben Gebäudekomplex.
    Lorant meldete sich erst in den Büros des ersten Kommissariats, wurde dann aber belehrt, dass für den Fall der Leiche an der Raststätte Huntetal das zweite Kommissariat zuständig war.
    Schließlich saß der Detektiv einem leicht übergewichtigen Kriminalkommissar namens Vanderbehn gegenüber, der sich Lorants Ausführungen interessiert anhörte.
    "Sie glauben an einen Zusammenhang zwischen dem Mordfall Gretus Sluiter und der Männer-Leiche in Huntetal", murmelte Vanderbehn gedehnt.
    "Die Boßel-Kugel spricht doch dafür."
    "Ja, da könnten Sie durchaus recht haben. Allerdings wird es schwierig sein, einen derartigen Zusammenhang zu beweisen, ehe wir nicht die Identität des Opfers kennen."
    "Ich schlage vor, Sie gehen einfach alle Vermisstenfälle durch, die der wahrscheinlichen Todeszeit der Huntetal-Leiche nach in Frage kommen könnten. In einem zweiten Schritt müsste man die Vermisstenfälle dann daraufhin abklopfen, ob irgendein Zusammenhang zur Familie Sluiter in Forlitz-Blaukirchen besteht."
    Vanderbehn lächelte mild. "Waren Sie mal bei der Kripo?"
    "Ist schon lange her."
    "Sie scheinen nichts verlernt zu haben."
    "Für mein Nahkampftraining gilt das leider weniger."
    "Wieso?"
    "Bin vor kurzem übel verhauen worden." Lorant betastete die schmerzende Bauchprellung. Husten und Lachen musste er tunlichst vermeiden. Aber das war leichter gesagt als getan.
    Vanderbehn erhob sich, steckte die Hände in die weiten Taschen seiner etwas schlabberig wirkenden Hose, die aber sicher sehr bequem beim Sitzen war.
    "Eigentlich wäre es die Aufgabe unserer Kollegen in Emden..."
    "Kriminalhauptkommissar Meinert Steen ist leider bislang noch nicht einmal überzeugt davon, dass es sich bei Sluiters Tod überhaupt um einen Mord handelt. Er denkt, dass es ein Unfall war und die Kugel halt einfach so im Boot herumlag." Lorant zuckte die Achseln. "Solche Kugeln liegen hier in Norddeutschland ja sicherlich überall herum, auch an Orten, wo man sie gar nicht vermutet. Auf der Straße, auf Booten. Ich schaue immer schon auf meinen Sitz, bevor ich mich in den Wagen setze. Könnte ja sein, dass da auch eine liegt!"
    "Ich werde mal mit dem Kollegen Steen telefonieren."
    "Tun Sie das."
    Lorant bezweifelte allerdings, dass das einen durchschlagenden Erfolg haben würde. So, wie er Meinert Steen bisher kennen gelernt hatte, bestand die Gefahr, dass sich die Haltung des Kriminalkommissars nur noch verfestigte, wenn er von außen darauf hingewiesen wurde, dass er möglicherweise mit seiner Meinung auf dem falschen Dampfer war.
    "Dann kommen Sie mal um den Tisch herum, Herr Lorant.
    Ich werde Ihnen jetzt auf dem Computerschirm Fotos und Personalien von Vermissten zeigen. Sie haben in dem Fall ja bereits ermittelt und möglicherweise fällt Ihnen ein Zusammenhang auf..."
    "Ich bin gespannt."

17. Kapitel
    "Ich geh dann jetzt."
    Dr. Frank Purwin blickte von seinem Schreibtisch auf und sah in das lächelnde Gesicht seiner Sprechstundenhilfe.
    "Ist gut, Heike. Ich sehe mir hier nur noch ein paar Abrechnungen an, dann mache ich auch Schluss."
    "Bis morgen."
    "Ja, ja..."
    Purwin wirkte abwesend. Er beachtete Heike nicht weiter, wandte sich wieder den Papieren auf seinem Schreibtisch zu.
    Ganz am Rande nahm der Arzt wenig später wahr, wie die Praxistür ins Schloss fiel. Offenbar hatte Heike gerade das Haus verlassen.
    Rechts auf dem Schreibtisch lag die Karte des Detektivs.
    Lorant.
    Purwin nahm die Karte, betrachtete sie. Man konnte sehen, dass Lorant sie einfach mit einem PC-Drucker hergestellt und nicht richtig hatte drucken lassen. War wahrscheinlich eine finanzielle Frage.
    Purwin spürte, wie sein Puls schneller ging. Gretus Sluiter ermordet? Er mochte Lorant nicht besonders, aber so, wie der Detektiv die Sachlage dargestellt hatte, klang das recht plausibel.
    Du musst es ihm sagen!, durchfuhr es ihm. Es gab jemanden, der einen Grund gehabt hatte, Gretus Sluiter umzubringen, jemanden, der ihm sehr nahegestanden hatte... Und wenn Dr.
    Purwin dieses Motiv nicht offenbarte, würde nie jemand darauf kommen. Schweigepflicht hin oder her, er wollte keinen Mord decken.
    Aber bist du nicht auch deinen Patienten verpflichtet?
    Gleichgültig, ob sie Tod oder lebendig sind? Die Schweigepflicht eines Arztes ist ein hohes Gut, du kannst nicht einfach so darüber hinweggehen... Purwin war in einem Zwiespalt und er begann zu ahnen, dass es daraus keinen einfachen Ausweg gab.
    Willst du,

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