Novembermond

sorgen?“
    „Kein Problem“, sagte Christian. Ich habe heute frei und den ganzen Tag Zeit für die Vorbereitungen.“
    „Du musst dir überlegen, wann und wie du mich am besten aus diesem Gebä u de b e kommst.“
    „ S chon klar.“
    „Und denk an das Silber, hörst du? Ich werde dir sagen, was du zu tun hast. Aber ohne Silber wirst du den Schutz nicht durchbrechen können. Alles andere lass meine Sorge sein.“
    Christian nickte ungeduldig. Er zögerte und schaute Martin misstrauisch an. Schließlich war es ziemlich viel, was er für ihn aufgab. „Und ich habe dein Wort?“, vergewisserte er sich.
    „Du hast mein Wort. Ich habe d ir ein en Eid geschworen und bin bereit, ihn noc hmals zu wiederholen. Fühlst du dich besser, wenn ich es tue ?“
    „Ja!“
    „Ich schwöre, dich nach unserer Flucht so bald wie möglich zum Vampir zu wandeln. Du kannst an meiner Seite bleiben, bis du alles gelernt hast, was du für dein Überleben brauchst. W enn du gehen willst, werde ich nichts tun, um dich daran zu hindern. Niemals. Du darfst selbst e ntscheid en . Ist das in Ordnung?“, fragte Martin gelan g weilt.
    Christian nickte zufrieden. „Ich denke schon.“ Er war sich immer noch nicht sicher, ob er Martin wirklich vertrauen konnte . Martin war ganz anders als R i chard. Das war ihm schon klar. Aber andererseits, was konnte schon schief g e hen? Mit einem solchen Versprechen? Vampire blieben an ihr Wort g e bunden, auch Men schen gegenüber. Auf jeden Fall.
    Christian wusste, dass Richard ihn liebte, immer noch und trotz alledem. Und in den letzten Tagen hatte auch er gespürt, dass Richard ihm viel mehr bedeutete, als er glaubt e . Das beunruhigte ihn , d enn so etwas konnte er übe r haupt nicht gebrauchen.
    Gut, dass er dem jetzt einen Riegel vorsch ob .
    Aber wer weiß? Auf dem Rückweg verlor sich Christian in angenehme Geda n ken.
    Vielleicht würde er sogar irgendwann zu Richard zurückkehren.
    Stark und ebenbürtig.
    D ie Ewigkeit barg v iele Möglichkeiten, und das war nur eine davon .

Linda K. Heyden
     
     
     
    Geboren und aufgewachsen bin ich in Rhei n land-Pfalz bei Koblenz. Meiner Ausbildung folgte der Umzug nach Berlin, wo ich in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen arbeitete. Nach einer „Auszeit“ mit längeren USA-Aufenthalten in K a lifornien und Oregon veränderte ich meine berufliche Ausrichtung ko m plett. Ich studierte Psychologie in Potsdam und Berlin. Heute lebe ich mit meinem Mann in Berlin-Friedenau und arbeite als psychologische Psych o therapeutin.