Mach mich geil!
Insel der Begierde
Ich, Lilian Keaton, wollte nur noch weg und alles hinter mir lassen: mein altes Leben in Newcastle, meine sogenannten »Freunde« und vor allem meinen Ex. Er war der Auslöser, dass ich noch mal ganz von vorn anfangen wollte. Nachdem er mich monatelang tyrannisiert hatte, weil ich die Beziehung beendete, hat er mir das Leben zur Hölle gemacht. Am Anfang terrorisierte er mich am Telefon, später lauerte er mir überall auf. Aber darüber will ich jetzt nicht weiter nachdenken. Nie mehr.
Meinem Chef Pete Stetson habe ich es zu verdanken, dass ich in drei Wochen in Cardiff meine neue Stelle in einem großen Reisebüro antreten kann. Der Leiter des anderen Unternehmens, Mr Jones, ist sein ehemaliger Studienkollege, und der war gerade auf der Suche nach einer neuen Angestellten.
Ich kann es noch gar nicht glauben – so weit weg von meiner alten Heimat. Doch zuvor möchte ich richtig abschalten. Pete hat mir seinen Malediven-Urlaub spendiert, sozusagen als Abfindung. Er fand es sehr schade, dass ich wirklich gehen wollte, aber er konnte mich verstehen, da er selbst vor Kurzem einen unschönen Rosenkrieg bei seinem besten Freund mitverfolgt hat.
Eigentlich war das ja Petes Malediven-Reise, aber aus persönlichen Gründen konnte mein Chef sie nicht antreten. Was für ein Glück für mich! Und was für ein Glück, so einen tollen Chef zu haben. Ich hoffe, mein neuer ist auch ein klein wenig wie Pete.
Hier, auf der winzigen Insel White Shell Island, lege ich den Startpunkt für mein neues Leben fest. Ein Einheimischer auf einem Dhoni bringt mich von der Plattform, an der das Wasserflugzeug angelegt hat, zu der schillernden Insel. Das kleine Boot mit dem lauten Dieselmotor pflügt durch das türkisfarbene Meer, und ich betrachte fasziniert die bunten Fischschwärme, die vor uns Reißaus nehmen. Gischt spritzt mir ins Gesicht, eine feuchtwarme Brise fährt durch mein Haar. Vor mir liegt ein blendend weißer Sandstrand, auf dem Palmen wachsen – es ist das Paradies! Zwei Wochen Sonne, Strand und Nichtstun warten auf mich. Es ist so herrlich hier, fast wie in einem Traum, ich kann immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier bin!
Direkt am Strand bewohne ich einen komfortablen Bungalow. Da sich die wenigen Touristen fast ausschließlich am Pool tummeln – wie kann man nur, wo der Indische Ozean badewannenwarm vor der Nase liegt –, habe ich hier meine Ruhe. Dennoch erspähe ich gleich meinen attraktiven Nachbarn, einen blonden Adonis, der einen Tag nach mir angereist ist und in dem Bungalow nebenan wohnt. Aber von den Männern habe ich erst mal die Schnauze voll, also versuche ich meine Konzentration auf die Schönheit der Natur zu lenken.
Schon am dritten Tag fühle ich mich hier heimisch und möchte nie wieder weg. Meine Sorgen liegen weit in der Ferne, daher pfeife ich eine fröhliche Melodie, als ich mich unter die Dusche begeben will, um mich zum Abendessen fertigzumachen. Das Essen hier ist fantastisch, exotisch. Am allermeisten freue ich mich auf die Nachspeise: Schokoladenkuchen mit Koriander. Noch nie habe ich einen besseren gegessen als hier. Oder schmeckt das Essen hier nur so gut, weil es mir großartig geht?
Die Außendusche liegt in einem abgetrennten Bereich, umgeben von hohen Mauern, hinter dem Haus. Über mir erstrecken sich grüne Palmwedel, in denen die Flughunde wie überdimensionale Fledermäuse hängen und es sich ebenfalls gutgehen lassen. Ich lege meinen knappen Bikini ab und fühle mich frei. Unendlich frei ...
Gerade, als ich die Dusche andrehen will, höre ich hinter der Mauer das Rauschen von Wasser. Mein attraktiver Nachbar hatte wohl gerade dieselbe Idee. Ich konnte schon am Strand sein Sixpack, den breiten Rücken und den knackigen Po bewundern. Er ist wirklich ein Hübscher und rein optisch das genaue Gegenteil zu meinem Ex – der Idealmann zum Träumen!
Ob ich mal einen kurzen Blick wagen soll? Warum auch nicht, was ist schon dabei? Er wird es nie erfahren.
Ich gehe schnell hinein in das luxuriöse Badezimmer und entführe den Hocker, der vor dem Kosmetikspiegel steht. Schon platziere ich ihn an der Mauer, steige darauf und ...
tatsächlich, ich kann in seinen Garten sehen! Wow, er hat sogar einen eigenen Pool! Super Deluxe Bungalow! Blondie sieht also nicht nur verdammt gut aus, er hat anscheinend auch jede Menge Geld.
Ich schiele zwischen zwei Blumentöpfen hindurch, die nebeneinander auf der Wand stehen, und kann jedes Detail seines Luxuskörpers
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