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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Fall hilfreich für euer Zusammenleben. Ich kann mir vorstellen, wie du darüber denkst, aber du darfst nie vergessen, wo du dich hier befindest. Das ist unser Terrain. Und du wirst Kathleen behandeln, als wäre sie eine von deiner Art. Mir ist klar, dass sie dir bisher treu gedient hat, aber das ist jetzt ein für allemal vorbei.“
    Mit ernstem Gesichtsausdruck wandte Alexander sich an Kathleen.
    „Das gilt auch für dich, Kath“, sagte er streng. „Wenn ich einmal zu Ohren kriege, dass du Jason mit Herr ansprichst oder dich sonst irgendwie vor ihm erniedrigst, dann werdet ihr beide hart bestraft.“
    Jason nickte. Es wunderte ihn nicht sonderlich, dass Alexander auf eine solche Regel beharrte. Dieser Mann hatte lange genug unter den Herren gelitten und war sicherlich nicht erpicht darauf jemandem im Lager zu haben, der sich als Gebieter aufführte.
    „Ansonsten ist es wichtig, dass bei Sonnenschein niemand das Lager verlässt“, fügte Alexander hinzu. „Du weißt, dass wir nicht dazu imstande sind, und du wirst dich wohl oder übel anpassen müssen.“
    „Tja. Es gibt da nur ein kleines Problem“, sagte Jason besorgt. „Ich muss ab und zu essen.“
    Alexander sah zu Thabea hinüber, die ein wenig hilflos mit dem Kopf schüttelte. Über dieses Thema hatten sie sich offenbar noch keine Gedanken gemacht.
    „Melde dich, wenn es so weit ist“, sagte Alexander, ohne das Ganze weiter zu erläutern, und stand dann auf. „Die Besprechung ist für heute beendet. Kathleen wird dich herumführen.“
    Er ging auf den Ausgang zu, aber drehte sich dann noch einmal um und lächelte breit.
    „Ach ja. Das hätte ich ja fast vergessen“, sagte er grinsend und machte eine einladende Handbewegung. „Willkommen bei den Aussätzigen. Ich hoffe, es wird dir bei uns gefallen.“
    Dann drehte er sich wieder um und verschwand durch den Ausgang.
    „Es ist eigentlich gar nicht so übel hier … Jason“, sagte Kathleen zaghaft. „Du musst dich einfach nur ein wenig darauf einlassen.“
    Jason warf Kathleen einen bitterbösen Blick zu und sah dann an ihr vorbei.
    „Du genießt das wahrscheinlich auch noch“, warf er ihr vor. „Gib es doch zu. Es hat dich immer gestört, mich mit ‚Herr‘ anzureden und meiner Rasse Respekt zu erweisen. Du freust dich doch, dass du es mir jetzt richtig heimzahlen kannst.“
    Kathleen stemmte die Hände in die Hüften und funkelte zurück.
    „Und das wundert Euch, ich meine dich? Wie würde es dir denn gefallen, den ganzen Tag herumzulaufen und jemandem die Sachen hinterher zu tragen? Ein tolles Leben war das wirklich nicht.“
    „Du bist so etwas von undankbar, Kathleen.“
    „Nein. Du bist undankbar, Jason.“
    Kathleen rang um Fassung. Seit dem Gespräch mit Alexander hatte sie versucht, Jason im Lager bekannt zu machen, aber er sträubte sich ganz offensichtlich gegen jede Art der Integration. Er sah das Ganze offensichtlich nur als vorübergehend an und hatte nicht vor, sich häuslich einzurichten.
    „Ich habe dir das Leben gerettet“, sagte Kathleen scharf.
    „Tja. Dann sind wir wohl quitt“, konterte Jason.
    Kathleen war einen Moment lang sprachlos. Es stimmte, dass Jason ihr auch schon das Leben gerettet hatte, aber sie war wenigstens so gerecht gewesen sich dafür zu bedanken. Das war wohl etwas, dass sie von Jason nicht zu erwarten brauchte. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf.
    „Man hat uns ein Zelt dort hinten zugewiesen“, sagte sie betrübt. „Kommt … komm. Ich zeige es dir.“
    Es fiel Kathleen nicht leicht, Jason gegenüber nicht mehr die respektvolle Anrede zu benutzen, nachdem sie es so lange hatte tun müssen. Und sie wusste, dass es daran lag, dass Jason eigentlich immer noch gerne mit ‚Herr‘ angesprochen werden wollte. Hätte er ihr nur mit einem Wort zu verstehen gegeben, dass es in Ordnung war, wenn sie sich an die Regeln von Alexander hielt, dann hätte sie sicherlich keine so großen Probleme damit. Doch das würde er nicht tun. Er war in der Gewissheit aufgewachsen, mehr wert zu sein als die Diener, und es war für ihn unmöglich, diese Einstellung von einem Moment auf den anderen zu ändern. Verbindung hin oder her.
    Als Jason und Kathleen an dem Käfig vorbeikamen, stand Anabell neugierig ganz vorne und starrte Jason interessiert an.
    „Willst du mich nicht vorstellen, Kath?“, fragte sie mit gespielter Empörung. „Dein neuer Mann muss mich doch kennenlernen.“
    „Wir sind nicht verheiratet“, stellte Jason klar. „Das hier ist nur ein

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