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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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Frau, die mich ergänzt und begleitet. Das ist schön und lebendig, führt zu einem intensiven und achtsamen Miteinander.“
     
    Ein weiterer Aspirant auf die Traumfrau ist ein Zitator von Albert Schweitzer. Man fragt sich, ob dieser Mann eine Frau sucht oder ob er sich an dieser Stelle eher von sich selbst überzeugen will: „Ich will unter keinen umständen ein allerweltsmensch sein. Ich habe ein recht darauf, aus dem rahmen zu fallen – wenn ich es kann. Ich wünsche mir chancen, nicht sicherheiten. Ich will kein
    ausgehaltener bürge sein, gedemütigt und abgestumpft, weil der staat für mich sorgt. Ich will dem risiko begegnen, mich nach etwas sehnen und es verwirklichen, schiffbruch erleiden und erfolg haben. Ich lehne es ab, mir den eigenen antrieb mit einem trinkgeld abkaufen zu lassen. Lieber will ich den schwierigkeiten des lebens entgegentreten als ein gesichertes dasein zu führen: lieber die gespannte erregung des eigenen erfolgs statt die dumpfe ruhe utopiens. Ich will weder meine freiheit gegen wohltaten abgeben noch meine menschenwürde gegen milde gaben. Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der welt gerade ins gesicht zu sehen und zu bekennen, dies ist mein werk. a. schweitzer. Mann, 55, 170, 68, vegetarier, kunsthandwerklich selbständig, sehr tierlieb mit interesse an natur, musik, pferden, geschichte, philosophie u.v.m.“
     
    Auch ein „Teilzeitvegetarier“ möchte sich der Welt, nicht jedoch der Liebe entsagen: „Aufgeschlosssener Sannyasin, 69, schlank, fit, macht dynamische Körpertherapie, Teilzeitvegetarier, selbstironisch, politisch links, sucht lebendige Frau, Raum Köln; für die schönen Dinge des Lebens.“
     
    Schließlich fällt mir folgende Anzeige ins Auge: „junge mann ?queer, sucht junge o. erfahren aktivistin eco, primitivistin green marchy, mit hang zur fuersorge, poesie? Wildkraeuter, gemuese, vegan vegetarisch oder eventuel auch fleisch.“
    Da scheint auch einer nicht genau zu wissen, was oder wen er eigentlich sucht. Jedenfalls wird den Sinn oder Unsinn seiner Aussage wohl keine der möglichen Leserinnen verstehen.
     
    Alsdann beende ich meine Lektüre von „Dinkel und Amaranth“ – damit die Zeitung mir noch einen letzten Dienst erweist, stopfe ich sie zum Schutz von zerbrechlicher Ware in ein Paket.
    Was sich über solch’ geballten Schwachsinn ärgern? Ich bewahre die Contenance, nach dem Motto laisser-faire, laisser-passer geht die Welt schließlich von selbst weiter.
    Was hat mir die Suche bei „Dinkel und Amaranth“ nun gebracht, resümiere ich? Einen Mann schon mal nicht, so viel steht fest. Zu lachen hatte ich freilich viel – sowohl beim Lesen der erhaltenen Mails als auch beim Durchblättern der Kontaktanzeigen der Herren. Großes Kino, und ganz ohne Eintrittspreis.
    Frauen, die sich dagegen gerne ökologisch und schadstofffrei kleiden, Bionahrungsmittel bevorzugen und einen Hang zu Tai Chi und Chi Gong haben, werden vielleicht bei der Suche nach einem Partner fündig.
    Geradezu ideal ist die Anzeigenrubrik von „Dinkel und Amaranth“ für Frauen, die großes Verständnis und eine gewisse Neigung für Männer haben, die noch keine klare Linie in ihrem Leben gefunden haben und sich neu orientieren wollen.
    Und für Frauen, die nicht viel Wert auf Materielles legen, sondern sich selbst genügen und dabei gerne Gestrandete aufnehmen, um diesen eine neue Heimat zu bieten.
    Natürlich auch für Frauen, die Baum- und Naturmänner anziehend finden – und Bäume und Rinde zu schätzen wissen.
    Alle anderen werden aufgrund der wenig aussagekräftigen Anzeigen große Mühe haben, die Spreu vom Weizen zu trennen – und hoffentlich dabei nicht ins Gras beißen müssen.
    Ich für meinen Teil wende der Partnerbörse von „Dinkel und Amaranth“ mit Grausen den Rücken zu.
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Brezelblatt - Witzfiguren rund um den Weißwurstäquator
    Es gibt auch noch die gute alte Möglichkeit, einen Partner über Printmedien kennenzulernen, und was läge da näher, als den Heiratsmarkt einer überregionalen süddeutschen Zeitung, zum Beispiel vom „Brezelblatt“, zu studieren.
     
    Sind Kontaktanzeigen in Zeitungen überhaupt noch zeitgemäß, fragen Sie möglicherweise.
    Vielleicht sind sie ja gerade wieder zeitgemäß, erwidere ich – Die Online-Singlebörsen habe ich zur Genüge studiert, und dabei die bittersten Erfahrungen sammeln müssen. Denn bei den Männern, die dort ihr Unwesen treiben, handelt es sich hauptsächlich um

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