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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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Partnervorschläge aus dem Computer gespuckt werden, und nicht jedes Profil handverlesen geprüft wird, kann ich ebenso gut Lotto spielen; dort ist mein Geld besser angelegt und die Wahrscheinlichkeit auf einen Volltreffer wohl noch höher.
    Denn bei der Partnersuche unterliegen wir zu einem großen Teil archaischen Einflüssen - nämlich visuellen Reizen, die weder bei Glücksschiff noch bei Edelagentur in die Berechnung des „idealen“ Partners einfließen.
    Wie in Urzeiten stehen Frauen auf einen großen, starken und breitschultrigen Mann. Männer dagegen geraten durch den Anblick einer femininen Frau in Verzückung. Das starke Geschlecht legt – wenn auch unbewusst – Wert auf eine Partnerin, die durch ihre körperlichen Merkmale Nachwuchs zu bekommen verspricht – während umgekehrt ein starker Mann den Nestbau und -erhalt zu sichern verheißt.
    All dies aber wird bei den online-Partneragenturen außen vor gelassen, also Partnersuche wider die Natur.
     
    Edelagentur und Glücksschiff zeichnen sich vor allem aber durch ein Phänomen aus: Aggressive und schlagkräftige Werbeauftritte.
    Die Macher, die hinter diesem Erfolgskonzept stehen, sind schlau wie Füchse – wissen sie doch, dass Werbung wirkt und Wünsche weckt. Und wissen sie auch, dass die wenigsten Menschen gegen die Dauerberieselung, die in Form von Werbeversprechen auf sie niederprasselt, gefeit sind.
    Denn nur allzu gerne sind wir bereit, vollmundigen Versprechen von windigen Sprüchemachern Glauben zu schenken – oft wider jeglicher ratio . Auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und Verständnis werden wir zur leichten Beute und zu schnellen Opfern – gleichsam hilflosen Lämmern, die vom gierigen und hungrigen Wolf verschluckt werden.
    Denn die Vorstellung, einen Partner - zugeschnitten auf unsere Wünsche und unsere persönliche Bedürfnisse - präsentiert zu bekommen, behagt uns zwar außerordentlich und allein der Gedanke daran lässt uns schnurren wie eine Katze – leider ist dieser Wunsch aber ebenso unrealistisch wie weltfremd.
    Mundus decipi vult – die Welt will getäuscht werden – dieser uralte Spruch hat bis dato nichts an Aktualität eingebüßt und gilt in unserer heutigen Zeit mehr denn je – und die Glücksschiff- und Edelagentur-Erfinder machen sich diesen Leitsatz liebend gerne zunutze.
    Denn den Machern von Glücksschiff, Edelagentur und Co. geht es lediglich um wirtschaftlichen Erfolg, Rendite, Marketing und Zahlen – keineswegs aber um unser persönliches Glück.
    Und so kann ich am Ende nur tief und erleichtert aufatmen, dass ich die Internet-Suche nach einem Partner für immer hinter mir gelassen habe.
    Um einige bittere Erfahrungen reicher – und um einen Batzen Geld ärmer.
     
    Allerdings bin ich mir durchaus bewusst, dass ich noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen bin. Geld und Zeit verplempert, grobe Worte eingesteckt – das war’s, es hätte auch schlimmer kommen können.
    Denn liest man regelmäßig die Tageszeitung – es vergeht kaum ein Tag, an dem eine arme Frau nicht Opfer eines Mannes aus dem Internet geworden ist. Geschichten, bei denen es einem eiskalt den Rücken runter läuft und wo man nur noch mit dem Kopf schütteln kann.
    Gerade eben habe ich von solch’ einem Fall gelesen – eine Frau musste mal wieder ihr Leben lassen: Sie starb beim Sex, bei bizarren Sado-Maso-Praktiken. Ihr Lover – den sie freilich übers Internet kennengelernt hatte – hatte ihr zur Steigerung seiner Lust eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt – so lange, bis die Unglückliche ganz blau anlief und nicht mehr atmete. Allein beim Gedanken daran wird mir ganz schlecht.
    Und nur wenige Tage zuvor hatte ich auch von einer wahren Begebenheit gelesen. Ein Mann hat ein junges Mädel – wo haben sich die beiden wohl kennengelernt. Dreimal dürfen Sie raten, natürlich im Internet – beim Sex umgebracht. Mit einer Bratpfanne hat der Unhold der jungen Frau zunächst brutal auf den Kopf gehauen – dann hat er das arme Ding erwürgt und anschließend mit der Toten Sex gehabt. Mir dreht sich der Magen um. Später hat der dreiste Mörder gar versucht, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen – indem er frech behauptete, das Mädchen habe das so gewollt – die Prügel mit der Bratpfanne und auch das Würgen.
    Weiter unten in der Zeitung steht ein Bericht von einer armen Frau, die von ihrer Internetbekanntschaft mit einem Riesendildo gekillt wurde. Der Mann malätrierte seine durch Ecstasy besinnungslos gewordene

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