Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
Familie, Urlaub, Sport, Tanzen, Konzerte, Kino, Karriere. Die Liste ließe sich unbegrenzt fortsetzen.
Was will Frau mehr? Was braucht Frau mehr?
Spielen Männer angesichts dieser Möglichkeiten nicht tatsächlich eine klitzekleine, minimale, untergeordnete Rolle? Quasi unter ferner liefen.
Das Leben im Überfluss, reich und üppig, auch ohne oder vielmehr gerade ohne Mann.
Wir Frauen müssen heute nicht mehr verhuscht und zaghaft durchs Leben schleichen, sondern können selbstbewusst, aufrecht und erhobenen Hauptes unseres Weges gehen. Schließlich sind wir gut ausgebildet, machen Karriere, können gut und gerne für uns selbst sorgen, haben viele Freunde und eine mit Hobbys, Sport und Spaß ausgefüllte Freizeit.
Wozu braucht Frau heutzutage überhaupt noch einen Mann? Ich zucke verächtlich mit den Achseln. Denn es gibt vermutlich nichts, was ein Mann kann, dass eine Frau dies nicht ebenso gut könnte. Frauen sind mittlerweile in allen Bereichen des Berufslebens vertreten und sind auch in die letzten Domänen der Männer vorgedrungen. Alles geht uns Frauen leicht von der Hand, Probleme und Schwierigkeiten meistern wir im Handumdrehen und aus dem Effeff.
Frauen beherrschen ihr Handwerk, können selbst Möbel bauen und aufstellen. Autos reparieren und Reifen wechseln. Wir verstehen uns auf Technik und auch das Wort Computer ist kein Fremdwort mehr für uns - so habe ich wenigstens gehört.
Wir befinden uns nicht mehr im finsteren Mittelalter, wo nur eine exzentrische, adlige und reiche Dame es sich leisten konnte, allein und ohne Mann zu leben. Und diese Edeldame nichtsdestotrotz einen Affront für den Rest der Gesellschaft darstellte.
Und wo eine normalsterbliche Frau, die nicht heiratete, für immer hinter dicken Klostermauern verschwinden musste, allein mit Jesus verheiratet, um nicht ein Stein des Anstoßes zu werden.
Nein, diese Zeiten haben wir Gottlob hinter uns gelassen - dankend hebe ich die Hände gen Himmel.
Auch die Zeiten, in denen der Zugang zu den Universitäten Frauen unerbittlich verwehrt war und man diesen die Fähigkeit absprach, ebenso wie Männer wissenschaftlich arbeiten zu können, sind passé.
Ebenso gehören die Zeiten, in denen eine Frau nur mit einer Anstandsdame unterwegs sein oder eine Reise unternehmen durfte und es eine Ungehörigkeit darstellte, wenn diese sich allein in der Öffentlichkeit bewegte und zeigte, glücklicherweise der Vergangenheit an.
Ich atme tief durch und fühle mich in der gegenwärtigen Zeit, mit all ihren Nachteilen, plötzlich zufrieden, glücklich und befreit.
Und auch als Single-Frauen dürfen wir uns heutzutage vom Glück begünstigt wähnen, so rede ich mir zu. Single-Lust statt Single-Frust, das ist das Zauberwort. Und schon applaudiere ich dieser Lebensphilosophie und zolle ihr Beifall.
Und um meinem neuen Lebensmotto Ausdruck zu verleihen und um dieses zu untermauern, singe ich aus voller Kehle: „Männer sind Schweine - linke Schweine, fiese Schweine.“
Und um mir das Liebesleid und den Liebesschmerz der letzten Jahre von der Seele zu schreien, setze ich noch einen drauf und johle: „No more I love yous. Do be do be do do do oh - No more I love yous.“
Und in anhaltender Begeisterung fallen mir tausende Gründe ein, warum ich mich überglücklich rechnen darf, ein vogelfreier Single zu sein.
So kann ich…
...so viele Paar Schuhe kaufen wie ich lustig bin und bis die Kreditkarte glüht - ohne dass mir ein Mann mahnend Einhalt gebieten würde - auch wenn sich die Schuhe bereits in einsturzgefährdeten Türmen stapeln und die Vielzahl von Schuhen selbst bei Erreichen eines biblischen Methusalem-Alters niemals aufgetragen werden können.
...ebenso viele Pakete mit Hosen, Blusen, Jacken, Pullovern und Dessous nach Hause schaffen, ohne jemanden dafür Rechenschaft ablegen zu müssen - selbst wenn der Kauf so vieler schöner Dinge mein persönliches Budget bei weitem überschreitet.
Denn als Single kann ich mich geschickt ausreden und ungestört meinem Wahlspruch „Eine Frau hat nie genug Kleider“ frönen - und berge- und tütenweise Kleidung nach Hause schleppen.
...mich kleiden, wie es mir passt und wie meine Stimmung gerade ist, ohne auf den Geschmack eines Partners Rücksicht nehmen zu müssen.
Und niemand, der sagt: „Es gefällt mir aber besser, wenn Du Röcke und Kleider trägst anstelle immer nur Jeans und olle Turnschuhe.“
Oder aber, wenn ich Kleider trage: „Du solltest heute lieber eine
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