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Nullpunkt

Nullpunkt

Titel: Nullpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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jemals gewesen bin, war New York City im Februar. Ich lasse mir von der Crew ein paar Sachen von Mountain Hardwear mitbringen.»
    «Zu dünn angezogen oder nicht – Sie sind das bestaussehende Ding, das dieser Basis je begegnet ist», bemerkte Sully süffisant.
    Kari Ekberg unterbrach ihr Studium der Umgebung, um Sully von Kopf bis Fuß zu mustern. Sie antwortete nicht, doch sie lächelte leicht, so als durchschaute sie seine Persönlichkeit mit diesem einen Blick.
    Sully errötete und räusperte sich. «Sollen wir in die Basis, ins Warme? Passen Sie auf, wo Sie hintreten – der Untergrund hier ist durchsetzt von alten Lavaröhren.»
    Er führte den Tross an, während er mit Faraday über die morgendlichen Forschungsergebnisse sprach. Ekberg war nicht die Leiterin der Produktion, und sie war offensichtlich nicht empfänglich für seine plumpe Art zu flirten – das brachte sein Interesse an ihr zum Erliegen.
    Ekberg und Marshall bildeten den Schluss.
    «Sie haben mich neugierig gemacht mit dem, was Sie da gerade gesagt haben», sagte Marshall. «Dass unsere Entdeckung nur ein Set ist.»
    «Ich wollte nicht gefühllos erscheinen. Für Sie ist dies Ihr Arbeitsplatz. Es ist eben nur so, dass bei einer Produktion wie dieser Zeit alles ist. Wir haben nicht viel davon. Abgesehendavon denke ich, dass Ihre Gruppe uns so schnell wie möglich wieder los sein möchte, richtig? Und das ist mein Job. Die Gig voranbringen.»
    «Die Gig voranbringen?»
    «Locations erkunden und einen Zeitplan erstellen. Praktisch den Weg vorzeichnen, sodass alles vorbereitet ist, wenn Aufnahmeteam und Schauspieler eintreffen.»
    Marshall war überrascht von ihren Antworten. Aufnahmeteam, Schauspieler! Er hatte angenommen, dass Terra Prime TV eine Person schicken würde, bestenfalls zwei: jemanden, der die Kamera hielt, und jemanden, der sich hin und wieder davor stellte und die Bilder kommentierte. «Dann machen Sie also im Grunde genommen die ganze Arbeit, bis die wichtigen Leute kommen und den Ruhm für sich beanspruchen?»
    Ekberg lachte mit einer klaren, vollen Altstimme, die über den Permafrost hallte. «Ich schätze, das bringt es so ungefähr auf den Punkt, ja.»
    Sie hatten den längst nicht mehr benutzten Sicherheits-Kontrollpunkt erreicht, und Ekberg starrte in unverhülltem Staunen nach vorn. «Mein Gott! Ich hatte ja keine Ahnung, wie groß diese Basis ist!»
    «Was hatten Sie denn erwartet?», fragte Sully säuerlich. «Iglus und kleine Schutzzelte?»
    «Eigentlich befindet sich der größten Teil der Basis unter der Erde», erklärte Marshall, als sie die Einzäunung passierten und den betonierten Vorplatz betraten. «Die Station wurde in eine natürliche Senke gebaut. Man hat vorfabrizierte Sektionen herbeigeschafft und den freien Raum dazwischen mit gefrorenem Erdreich und Lava aufgefüllt. Die meisten der sichtbaren Bauten enthalten mechanische oder technische Systeme: Energieerzeugung, Radarkuppeln und so weiter.Die Erbauer wollten so wenig wie möglich in Erscheinung treten. Aus dem gleichen Grund wurde die Station im Schatten des einzigen Berges im Umkreis von Dutzenden von Meilen errichtet.»
    «Wie lange ist es her, dass die Basis aktiv war?»
    «Fast fünfzig Jahre», antwortete Marshall. «Eine lange Zeit.»
    «Mein Gott. Und wer kümmert sich darum? Sie wissen schon, wer sorgt dafür, dass die Toiletten weiter funktionieren, dass die Glühbirnen ausgewechselt werden und so weiter?»
    «Es ist eine Minimalwartungsanlage, wie es offiziell heißt. Es gibt ein kleines Kommando von Soldaten, die die Anlage betriebsbereit halten, drei Mann vom Ingenieurkorps unter dem Befehl von Paul Gonzalez. Sergeant Paul Gonzalez, um genau zu sein. Sie kümmern sich um die Generatoren und die Stromversorgung, sie warten die Heizanlage, wechseln Glühlampen, kontrollieren den Wasserstand in den Zisternen … und betätigen sich nebenbei als unsere Babysitter.»
    «Fünfzig Jahre …» Ekberg schüttelte den Kopf. «Schätze, deswegen haben sie auch nichts dagegen, ihre Basis an uns weiterzuvermieten.»
    Marshall nickte.
    «Auch wenn Uncle Sam nicht gerade ein billiger Vermieter ist. Wir zahlen hunderttausend Dollar Aufschlag für eine Woche Unterbringung unserer Filmcrew.»
    «Der Lebensunterhalt ist kostspielig hier oben im Norden», sagte Sully.
    Ekberg sah sich erneut um. «Und die Soldaten
müssen
die ganze Zeit hier wohnen?»
    «Sie werden alle sechs Monate abgelöst. Das heißt, diedrei Mannschaftsdienstgrade. Der Sergeant, Gonzalez

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