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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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und blank geputzte Schuhe trug. »Ich muss in die Firma«, sagte er. »Vorstandssitzung.«
    Natürlich, dachte ich.
    Er schob die Hand in die innere Jackentasche, zog etwas heraus und warf es vor meinen Füßen aufs Bett. Eine schwarze Kreditkarte.
    »Da, bitte«, sagte er. »Bedien dich! Wenn dir noch etwas gefällt, dann kauf es dir, auch wenn es nicht auf der Liste steht.«
    Ich antwortete nicht, weil ich meiner Stimme nicht traute. Beinahe hätte ich geweint, und dann wäre ich mir wie ein kleines Mädchen vorgekommen. So senkte ich nur den Blick.
    Als ich den Kopf wieder hob, war er längst weg.

3 Genau wie Dad gesagt hatte, stachen wir am fünfzehnten Juli in See.
    War ich froh, als wir aufbrachen? Ich weiß es nicht, und das ist die Wahrheit. Ich würde ein Jahr lang eng mit Dad und der Stiefmutter zusammenleben, was mir nicht gerade angenehm vorkam. Aber ich musste nicht zur Schule, und obwohl es nicht sinnvoll schien, die Marlboro lights einzupacken – Dad hasste Raucher –, würde es wenigstens Strände geben. Im Grunde dachte ich nicht weiter über die Reise nach. Ich hatte eben einfach nichts Besseres zu tun. Auch wenn es dumm klingt, so war es.
    Und dann die Jacht. Sie war beeindruckend, und das war schon fast eine Entschädigung. Esme hätte sie total krass genannt. Nein, sie drückte sich tatsächlich so aus. Nachdem wir nach Southampton gefahren und an Bord gegangen waren, machte ich ein Foto mit dem Handy und lud es bei Facebook hoch. Esme und Carrie flippten fast aus.
    Das Schiff hatte zwei Segel, was ich zuerst für reine Show hielt. Damian, der Kapitän, den Dad angeheuert hatte, erklärte jedoch, zusammen mit dem Motor könnten wir zwölf Knoten laufen, was immer das bedeuten sollte. Die Jacht war weiß und schlank und trotz der Größe anmutig. Inmitten der grauen Betonklötze von Southampton wirkte sie wie ein Rolls-Royce, der vor einer verfallenen Fabrik abgestellt worden war. Sogar die Möwen blieben fern, als wollten sie vermeiden, ihren Kot auf dem Deck zu hinterlassen.
    »Das wird toll«, verkündete Dad, als wir über die Gangway marschierten. »Wir verbringen unsere Zeit zusammen wie eine richtige Familie.«
    »Von mir aus«, erwiderte ich unverbindlich.
    Ganz oben befand sich die Brücke, wo Damian das Schiff steuern oder lenken oder was auch immer tun würde. Daneben lag eine Bar oder ein Esszimmer, wo sich die Wände per Fernbedienung hochfahren ließen, damit man al fresco speisen konnte, wenn einem danach war. So drückte es jedenfalls die Stiefmutter aus und quietschte vor Begeisterung. Unter Deck gab es fünf Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad, wieder darunter ein kleines Kino, ein Spielzimmer und einen Zugang zum Tauchdeck. Den Tauchschein hatte ich schon gemacht – in eine solche Schule war ich gern gegangen, und Dad hatte zur Vorbereitung auf die Reise ebenfalls eine Prüfung abgelegt.
    Auf dem Tauchdeck entdeckte ich ein Rettungsboot und ein Schlauchboot mit Außenbordmotor, damit wir uns an Land verlustieren konnten. Das kam wieder von der Stiefmutter.
    Das Einzige, was der Daisy May fehlte, war ein Hubschrauberlandeplatz. Wäre eine Segeljacht mit einer solchen Einrichtung im Angebot gewesen, Dad hätte sie mit Sicherheit gekauft. Aber der Anlass war ja das Ende meiner Schulzeit gewesen, und deshalb hatte er nehmen müssen, was gerade zu kriegen war.
    Abgesehen von der Daisy May hatte er noch Folgendes erworben:
    Damian, den erwähnten Kapitän. Auf eine altmodische Art war er ziemlich heiß, ähnlich wie Brad Pitt, mit funkelnden grünen Augen und irischem Einschlag.
    Felipe, den Koch. Nicht heiß. Sprach Englisch mit sehr starkem Akzent. Dank der Proben, auf denen Dad bestanden hatte, wusste ich, dass Felipe phantastische Pfannkuchen backen konnte.
    Tony, de r … ich weiß nicht, wie man ihn nennen sollte. Vielleicht so etwas wie einen Fremdenführer oder Wachmann, beides in einem. Natürlich nicht der Anführer – das war offensichtlich mein Dad –, aber er war ein Mann, der wusste, wohin man gehen und was man sehen sollte und wohin man besser nicht ging. Dad hatte für den Kauf der Jacht einen komplizierten Vertrag ausgehandelt, und die Bank übernahm die Versicherung. Tony war Teil der Abmachung. Wenn Dad ohne ihn lossegeln wollte, musste er die Versicherung selbst bezahlen, und Dad konnte viel zu gut mit Geld umgehen, um auf so etwas einzugehen.
    Am Ende sollte sich aber herausstellen, dass es doch kein so guter Einfall der Firma war, Tony mit auf die Jacht zu

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