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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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angenommen, dass sie bei ihrem Freund war, und wollten nicht, dass sie Ärger bekommt.«
    »Wir sind heute Nachmittag gegen zwei zurückgekommen«, sagte Judy. »Wir haben natürlich angenommen, dass alle in der Schule sind. Aber als Liana um fünf immer noch nicht zurück war, habe ich angefangen, mir Sorgen zu machen. Ich habe die Jungen gefragt, ob ihre Schwester irgendwas davon gesagt hätte, dass sie später kommen würde, und dann haben sie gestanden, dass sie gestern gar nicht nach Hause gekommen ist. Ich habe sofort Peter angerufen, aber er sagte, er hätte sie auch nicht gesehen.«

    »Peter?« John nahm einen Stift und fing an, sich auf einem weißen Schreibblock Notizen zu machen. Das Ganze klang doch ernster, als er zunächst gedacht hatte, obwohl er nach wie vor davon überzeugt war, dass sich relativ bald alles wohlgefällig aufklären würde.
    »Peter Arlington. Er ist seit etwa einem halben Jahr ihr Freund.«
    »Sie streiten sich ständig«, fügte Howard kopfschüttelnd hinzu. »Sie trennen sich andauernd, versöhnen sich und trennen sich dann wieder.«
    »Du weißt ja, wie das mit der jungen Liebe ist«, fügte Judy zögernd hinzu, als ob ihr die Worte im Hals stecken blieben.
    John nickte, obwohl er in Wirklichkeit keine Ahnung hatte. Er war nie wirklich verliebt gewesen.
    »Peter sagt, er hätte Liana gestern in der Schule zum letzten Mal gesehen. Sie hatten offenbar irgendeinen Streit und haben nicht miteinander geredet, darum hat er sie gestern Abend nicht angerufen. Und heute hat er sich nicht wohl gefühlt und ist deshalb zu Hause geblieben.«
    John kniff die Augen zusammen und versuchte, sich ein Bild von Peter Arlington vor Augen zu rufen. Der Name klang nicht unmittelbar vertraut. »Glaubt ihr ihm?«
    »Was soll das heißen?«
    John stellte neidisch fest, dass Howards Haaransatz keinen Zentimeter zurückgewichen war, obwohl sein Haar an den Schläfen grau wurde. Er würde mit Eleganz und Würde altern, dachte John, beugte sich vor und spürte, wie die überschüssigen Pfunde um seine Hüfte gegen die Schreibtischkante drückten. »Dieser Peter – glaubt ihr ihm?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, gab Howard zu. »Ich bin einfach davon ausgegangen, dass er die Wahrheit gesagt hat.«
    »Warum?«, fragte Judy. »Meinst du, er lügt?«
    »Ich habe keine Ahnung.« John gab Peter Arlingtons Namen in den Computer auf seinem Schreibtisch ein und stellte
erleichtert fest, dass es keine Einträge gab. »Er ist nicht in unserem System, das ist gut.«
    »Was bedeutet das?«
    »Er ist noch nie festgenommen worden und hat noch nie gesessen.«
    »Oh nein. Mit so jemandem würde sich Liana nie einlassen«, versicherte Judy dem Sheriff.
    »Also gut. Lasst uns noch mal rekapitulieren«, sagte John. »Habt ihr sonst noch irgendjemanden angerufen, nachdem ihr mit Peter gesprochen habt?«
    »Natürlich. Ich habe sämtliche Freundinnen von Liana angerufen.«
    »Und das wären...?«
    »Tanya McGovern und Ginger Perchak. Sie sind ihre besten Freundinnen. Die habe ich zuerst angerufen.«
    John notierte die vertrauten Namen. Tanya hatte in der Anatevka -Aufführung an der Torrance High im vergangenen Jahr eine von Ambers Schwestern gespielt, Liana Martin die andere.
    »Danach habe ich Maggie Mackenzie und Ellen Smythe angerufen. Und sogar Victor Drummond.«
    »Victor Drummond?«, fragte ihr Mann. »Wozu um Himmels willen hast du denn diesen Spinner angerufen?«
    »Na ja, in Anatevka haben er und Liana ein Liebespaar gespielt, und dann hat sie Anfang des Jahres das Physik-Projekt für Mr. Petersen mit ihm zusammen gemacht, und sie meinte, er wäre wirklich nett und gar nicht sonderbar, wenn man ihn besser kennen würde, und ich hatte das Gefühl, dass sie ihn immer irgendwie mochte -«
    »Ihn mochte ? Wovon redest du?«
    »- deshalb dachte ich, ich probier’s mal -«
    »Sie war nicht bei ihm«, stellte John leise fest.
    Judy schüttelte den Kopf, ohne dass ihr Haar sich bewegte. »Niemand hat sie seit gestern Nachmittag gesehen. Tanya hat gesagt, sie hätte Liana ein paar Mal auf ihrem Handy angerufen
und eine Flut von Nachrichten hinterlassen, aber Liana hätte nicht zurückgerufen.«
    »Habt ihr es auch noch mal auf ihrem Handy probiert?«, fragte John, obwohl er die Antwort schon wusste. Natürlich hatten sie es probiert.
    »Das letzte Mal auf der Fahrt hierher«, bestätigte Howard. »Sie geht nicht dran.«
    »Als ob sie vom Erdboden verschluckt worden wäre.« Judy biss sich auf ihre zitternde

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