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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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mag nicht mal Kaffee!« sagte Johnny. Die Welt war ihm immer so seltsam vorgekommen, daß er nie gewagt hätte, etwas zu nehmen, was sie gegebenenfalls noch merkwürdiger machte.
    »Aber das ist eine erstaunliche Begabung! Denk an die Dinge, die du -«
    Johnny schüttelte den Kopf. Er konnte sich erinnern, daß er den Weg vor sich gesehen hatte, und er erinnerte sich auch an seine Empfindungen, aber an das Wie erinnerte er sich nicht. Es war, als starrte er seine Erinnerungen durch dickes, eingetrübtes Glas an.
    »Kommt schon«, sagte er und fing wieder an zu laufen.
    »Aber -« sagte Kirsty.
    »Ich kann es nicht noch mal machen«, meinte Johnny.
    »Es wird nie wieder die richtige Zeit sein.«
    Bigmac und Wobbler hatten sich keinen Ärger aufgehalst, wenn auch vermutlich nur, weil es in der letzten Zeit so viel Ärger gegeben hatte, daß einfach keiner mehr übrig war.
    »Das da soll ein Luftschutzbunker sein?« sagte Bigmac.
    »Ich dachte, die wären alle, na ja, aus Stahl und so. Riesige Türen, die zischen. Blinkende Lichter. Du weißt file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (123 von 137) [16.06.2001 17:44:09]
    Nur du hast den Schlüssel
    schon.« Er stemmte ein Ende eines Schuppens hoch, der direkt auf dem Luftschutzbunker von Haus Nummer
    neun gelandet war. »Nicht bloß ein bißchen Wellblech und Erde mit Salatpflänzchen obendrauf.«
    Wobbler hatte aus der Ruine eines Gewächshauses
    eine Schaufel gerettet und benutzte sie jetzt, um Ziegel aus dem Weg zu schaufeln. Die Tür des Bunkers ging auf, und eine Frau in mittleren Jahren kam herausge-stolpert. Sie trug einen geblümten Kittel über einem Nachthemd und hielt ein Goldfischglas mit zwei Fischen darin.
    Ein kleines Mädchen hing an ihrem Schürzenzipfel.
    »Wo ist Michael?« rief die Frau. »Wo ist er? Hat ihn jemand gesehen? Ich hab ihm zwei Sekunden lang den
    Rücken zugedreht, um Adolf und Stalin mitzunehmen, und er war schon zur Tür raus wie ein -« »Ein Junge im grünen Pullover?« fragte Wobbler. »Mit einer Brille? Ohren wie der World Cup? Er sucht nach
    Schrapnellen.«
    »Ist er gesund?« Sie seufzte erleichtert. »Ich weiß nicht, was ich seiner Mutter hätte sagen sollen!«
    »Sind Sie in Ordnung?« fragte Bigmac. »Ich fürchte, Ihr Haus ist ein bißchen ... flacher geworden ...«
    Mrs. Density sah, was von Nummer neun übriggeblieben war.
    »Ach ja«, sagte sie. »Hätte schlimmer kommen kön-
    nen«, meinte sie vage.
    »Finden Sie?« fragte Bigmac verblüfft.
    »Es ist ein Segen, daß wir nicht drin waren«, sagte Mrs.
    Density.
    Sie hörten Backsteine klirren, als ein Feuerwehrmann über den Schutt auf sie zurutschte.
    »Alles klar, Mrs. Density?« fragte er. »Ich glaube. Sie sind die letzte. Wie wär's mit einer Tasse Tee?«
    »Oh, hallo, Bill«, sagte sie.
    »Wer sind denn die Jungs da?« fragte der Feuerwehrmann.
    »Wir ... wir haben nur geholfen«, erklärte Wobbler.
    »Ja? Oh. Na gut. Aber kommt jetzt lieber mit. Wir glauben, in Nummer zwölf liegt eine Bombe, die noch nicht explodiert ist.« Der Feuerwehrmann starrte Bigmacs Kleidung einen Augenblick an, dann zuckte er die Achseln. Vorsichtig nahm er Mrs. Density das Goldfischglas ab und legte ihr den freien Arm um die Schultern.
    »Eine schöne Tasse Tee und eine Wolldecke«, sagte er.
    »Genau das Richtige, wie? Kommen Sie, meine Liebe.«
    Die Jungs sahen ihnen nach, wie sie über die Ziegel-steine stolperten.
    »Du wirst ausgebombt, und dann geben sie dir eine Tasse Tee?« fragte Bigmac.
    »Ich nehme an, es ist besser, als von den Bomben ge-file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (124 von 137) [16.06.2001 17:44:09]
    Nur du hast den Schlüssel
    troffen zu werden und nie wieder welchen zu kriegen«, sagte Wobbler. »Überhaupt sollten wir -«
    »Jjjjiiiiooouuu!« schrie etwas hinter ihnen.
    Sie drehten sich um. Wobblers Großvater stand auf einem Ziegelhaufen und sah im Licht der Flammen wie ein kleiner Teufel aus. Er war rußbedeckt, fuchtelte mit etwas in der Luft herum und gab Flugzeuggeräusche von sich.
    »Das sieht aus wie -« setzte Bigmac an.
    »Das is'n Stück vonner Bombe!« sagte der Junge. »Fast die ganze Schwanzflosse! Ich kenne keinen, der so'n großes Stück hat!«
    Wieder zog er das verdrehte Metallstück durch die Luft.,
    »Äh ... Junge?« sagte Wobbler.
    Der Junge senkte die Schwanzflosse.
    »Du kennst doch ... Motorräder?« sagte Wobbler.
    »O nein«, stöhnte Bigmac. »Du kannst ihm doch nicht erzählen, daß -« »Du hältst die Klappe!« sagte Wobbler. »Du hast noch

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