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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zersplittert. Halbe Häuser waren einfach zu Trümmerhaufen geworden, und Schuttlawinen ergossen sich bis auf die Straße.
    In der Ferne konnte man Klingeln hören. Zwei Feuer-wehrwagen bremsten vor der Kirche. Hinter ihnen hielt ein Krankenwagen.
    »Willst du -« begann Bigmac.
    »Halt die Klappe, ja?« sagte Wobbler.
    Überall brannte es. Große Feuer, kleine Feuer. Die Sauerkonservenfabrik stand vollkommen in Flammen und roch wie die größte Fritten-und-Fisch-Bude der Welt.
    Aus allen Richtungen kamen Leute angerannt. Einige fingen an, an den Trümmern zu zerren. Es gab jede Menge Geschrei.
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    Nur du hast den Schlüssel
    »Ich hoffe doch, daß ... daß alle rausgekommen sind«, sagte Wobbler. »Sie sind doch sicher alle rausgekommen, oder?«
    Das Heulen der Sirene verlangsamte sich zu einem Knur-ren und dann zu einem Klicken, bevor es völlig ver-stummte.
    Johnny hatte das Gefühl, daß seine Füße nicht mehr am Boden hafteten. Wäre er leichter gewesen, wäre er da-vongeschwebt.
    »Sie sind sicher alle rausgegangen. Sie hatten noch fast eine Minute«, sagte er.
    Der Sergeant war schon zur Paradise Street unterwegs.
    Die drei waren bei Tom und dem Captain geblieben, der Johnny nachdenklich beobachtete.
    Gegenstände prasselten aufs Dach des Polizeireviers und fielen dann auf die Straße. Yo-less griff nach einem davon.
    »Silberzwiebeln?« fragte er.
    Über die Dächer hinweg konnten sie die Flammen sehen.
    »Also...« sagte der Captain. »Ihr hattet recht. Ein ziemliches Abenteuer, wie? Und das hier ist wohl die Stelle, an der ich sagen muß, >Gut gemacht, Leute<, oder ...«
    Er ging zur Hoftür und schloß sie. Dann drehte er sich um.
    »Ich darf euch nicht gehenlassen», sagte er. »Das müßt ihr wissen. Ihr gehört zu diesem anderen Jungen, nicht wahr? Zu dem mit den merkwürdigen Sachen.«
    Es schien sinnlos, das zu leugnen.
    »Ja«, sagte Johnny.
    »Ich glaube, ihr wißt eine ganze Menge. Dinge, die wir ebenfalls wissen müssen. Das müßte euch eigentlich klar sein.« Er seufzte. »Das gefällt mir nicht. Ihr habt heute nacht vielleicht viele Leben gerettet. Aber es ist auch möglich, daß ihr noch viele mehr rettet. Versteht ihr?«
    »Wir werden Ihnen nichts sagen«, erklärte Kirsty.
    »Nur Namen, Rang und Nummer, wie?« meinte der
    Captain.
    »Gehen wir mal davon aus, daß wir ... tatsächlich einiges wissen«, sagte Johnny. »Es würde Ihnen nichts nützen. Sie würden den Krieg nicht besser machen, höchstens anders. Alles passiert irgendwo.«
    »Im Augenblick wäre ich mit >anders< schon ziemlich zufrieden. Wir haben ein paar sehr kluge Leute«, sagte der Captain.
    »Bitte, Captain.« Das war Tom.
    »Ja?«
    »Sie hätten das alles nicht tun müssen, Sir. Ich meine, sie sind hergekommen und haben uns vor den Bomben file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (120 von 137) [16.06.2001 17:44:09]
    Nur du hast den Schlüssel
    gewarnt, oder? Und ... ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, mich rechtzeitig herzubringen, Sir, aber sie haben es geschafft. Es wäre nicht recht, sie ins Gefängnis zu stecken, Sir.«
    »O nein, nicht ins Gefängnis«, sagte der Captain. »Ein Landhaus irgendwo. Drei warme Mahlzeiten am Tag.
    Und eine Menge Leute, die sich gern mit ihnen unterhal-ten würden.«
    Kirsty brach in Tränen aus. »Aber, aber, keiner wird dir weh tun, kleines Mädchen«, sagte der Captain. Er trat zu ihr und legte ihr den Arm um die zitternden Schultern.
    Johnny und Yo-less starrten einander an und wichen ein paar Schritte zurück.
    »Schon gut, schon gut«, sagte der Captain. »Wir müssen doch nur ein paar Einzelheiten wissen, das ist alles.
    Über Dinge, die noch passieren werden.«
    »Na ja«, schluchzte Kirsty, »also, eine Sache ... eine Sache ... eine Sache, die noch passieren wird, ist...«
    »Ja?« fragte der Captain.
    Kirsty griff nach oben und nahm seine Hand. Dann
    schoß ihr Bein hoch, und sie wirbelte herum und riß am Arm des Captains. Er flog kopfüber über ihre Schulter und landete auf dem Rücken. Während er noch versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, wirbelte sie abermals herum und erwischte ihn mit dem Fuß an der Brust. Er sackte nach hinten.
    Kirsty rückte ihren Hut zurecht und sah dann die anderen an.
    »Chauvi. Ehrlich, es ist, als wäre man im Zeitalter der Dinosaurier gelandet. Gehen wir?« sagte sie.
    Tom wich zurück.
    »Wo lernen Mädchen so was?« fragte er.
    »In der Schule«, sagte Johnny. »Du

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