Nur du und ich und die Praerie
ist?“
„Ich schlage vor, Mrs Banyon bringt den Jungen ins Haus, dann reden wir, Sheriff.“
Harding musterte Mark. „War der Junge dabei?“
„Mark ist gerade aus der Sommerschule gekommen“, antwortete Celia. „Möchten Sie nicht eintreten?“ Sie wusste nicht, wie man sich in einer solchen Situation verhielt. Sollte sie den Sheriff bitten, ihr einen Haftbefehl oder Durchsuchungsbeschluss zu zeige? Oder sich weigern, ohne Anwalt mit ihm zu reden? Cougar hatte bisher mit keiner Wimper gezuckt.
Im Haus setzte sie Mark mit einem Videospiel vor den Fernseher und nahm dann bei den beiden Männern am Küchentisch Platz.
Der Sheriff füllte gerade ein Formular aus.
„Mein Exmann ist ungebeten in mein Haus gekommen“, platzte sie heraus.
Cougar sah sie an. Seine Miene war nicht zu deuten. Hatte sie zu früh gesprochen?
„Ist er eingebrochen?“
„Die Tür war nicht verschlossen.“ Celia legte die Hände auf den Tisch. „Er hat mir Angst gemacht, mich beleidigt. Allein sein Auftritt war eine Bedrohung.“
Der Sheriff blätterte um. „Er hat gesagt, dass er seinen Sohn gesucht hat.“
„Heute ist nicht sein Tag.“
„Nein, wohl nicht“, erwiderte der Sheriff, ohne den Kopf zu heben. „Er hat behauptet, sein Arm sei gebrochen.“
„Ist er nicht“, warf Cougar ein. „Hat er Anzeige erstattet?“
„Ja, das hat er.“ Harding sah Celia an. „Haben Sie ein Kontaktverbot gegen Mr Banyon erwirkt?“
„Noch nicht.“
„Wenn er Sie bedroht, sollten Sie eins beantragen.“ Er wandte sich wieder Cougar zu. „Er sagt, Sie hätten versucht, ihn zu erwürgen.“
Cougar lachte bitter.
„Und dass Sie Karate beherrschen oder so etwas.“ Harding überflog seinen Bericht. „Er meint, man könnte Ihre Hände als gefährliche Waffen ansehen.“
„Wollen Sie mich festnehmen?“
„Ich weiß nicht.“ Der Sheriff lächelte matt. „Sind Ihre Hände gefährliche Waffen?“ Er bekam keine Antwort. „Army oder Marines?“
„Army.“
„Waren Sie in Übersee stationiert?“ Cougar nickte. „Wohnt Mr Cougar bei Ihnen?“, fragte er Celia.
„Reden Sie mit mir, Sheriff. Ich bin Cougar. Ich beantworte Ihre Fragen.“
„Wohnen Sie bei …“
„Er arbeitet für mich“, unterbrach sie ihn.
„Wer beantwortet denn jetzt meine Fragen?“
„Ich wohne in der Kabine auf meinem Pick-up. Hinter dem Haus.“ Cougar beugte sich vor. „Um mich festzunehmen, brauchen Sie einen dringenden Tatverdacht, Sheriff. Ich weiß, wie man mit einem Eindringling fertig wird, ohne ihm einen Knochen zu brechen.“
„Ich war bei den Marines“, sagte Harding.
„Selbst schuld.“
Der Sheriff starrte ihn an. Dann grinste er.
Celia seufzte. „Ich kam ins Wohnzimmer. Greg saß im Sessel. Ich habe ihn aufgefordert, das Haus zu verlassen. Er hat ein paar Dinge gesagt, die Cougar nicht gefallen haben.“
„Was wiederum Mr Banyon nicht gefallen hat“, erwiderte der Sheriff. „Mr Banyon ist unverletzt. Ich habe seine Aussage beim Arzt aufgenommen.“
„Also nehmen Sie niemanden fest“, folgerte Cougar.
„Möchten Sie Anzeige erstatten, Mrs Banyon?“ Harding zog ein zweites Formular hervor.
„Gegen Greg? Weil er hier hereinmarschiert ist?“
„Das liegt bei Ihnen. Wenn Sie ein Kontaktverbot beantragen, könnte dieser Vorfall …“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Es ist Ihre Entscheidung.“
Sie begriff, was er meinte. Greg hatte es nicht anders gewollt.
„Ja, ich möchte Anzeige erstatten“, sagte sie. „Ich will, dass der Vorfall aktenkundig wird.“
Der Sheriff schob das Formular über den Tisch und legte seinen Kugelschreiber darauf. Celia nahm ihn, erzählte ihre Sicht der Dinge so sachlich wie möglich und unterschrieb die Strafanzeige.
„Im Moment habe ich keine freie Zelle.“ Harding steckte die Formulare ein. „Wie ich schon sagte, Banyon ist unverletzt. Da er hier eingedrungen ist, sehe ich keinen Grund, jemanden von Ihnen festzunehmen.“ Er sah Celia an. „Die Nummer ist 911. Sie erreichen uns jederzeit.“
„Ich hätte den Sheriff vorhin anrufen sollen“, sagte Celia leise. Sie saß mit Cougar auf der Couch. Mark war in sein Legospiel vertieft. „Als ich Greg im Sessel gesehen habe. Aber ich hatte Angst …“
„Wovor? Vor mir? Oder ihm?“ Cougar drehte sich zu ihr, als er begriff, was sie meinte. „ Um mich? Mach dir um mich keine Sorgen, Celia. Tu einfach, was gut für dich und Mark ist.“
„Es war ein harter Tag.“ Sie legte ihre Hand auf seine.
Als
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