Nur eine turbulente Affaere
sie sich und zauberte ein Lächeln auf die Lippen. „Theo! Was für eine Überraschung.“
„Ja, nicht wahr?“, antwortete er kühl. „Ich hatte keine Ahnung, dass du in Nachtclubs verkehrst, sondern war der Meinung, du wärst damit zufrieden, zu Hause zu sitzen, dich mit deiner Malerei zu beschäftigen und dir Fernsehserien anzusehen.“
Sie errötete. Es war ihm gelungen, sie als langweiliges Dummchen hinzustellen. Obwohl sie normalerweise nicht leicht in Zorn geriet, spürte sie Wut in sich aufsteigen. Scott tat ihr leid, denn Theo übersah ihn absichtlich. Um sich zu beruhigen, atmete sie tief durch.
„Solche Frauen sind mir lieber als andere“, mischte sich Scott ein. „Ich gehe auch nur selten in einen Nachtclub. Stattdessen sitze ich lieber zu Hause und sehe fern, am liebsten schaue ich mir Dokumentarfilme an. Übrigens, ich bin Scott.“
Nervös und verwirrt stellte Heather die beiden Männer einander vor. Theo beachtete jedoch Scott kaum und konzentrierte sich vor allem auf sie.
„Du siehst gut aus, Theo“, erklärte sie. „Aber lass dich nicht aufhalten …“
„Du siehst auch gut aus.“ Ungeniert musterte er sie von oben bis unten. „Das Kleid steht dir fantastisch.“
„Danke. Du bist doch sicher in Begleitung, oder? Vielleicht solltest du an deinen Tisch zurückgehen.“ Heather blickte sich in dem überfüllten Raum um.
„Michelle wartete da drüben in der Ecke.“ Er nickte flüchtig in die Richtung.
Gegen ihren Willen blickte Heather in die angedeutete Richtung und entdeckte die große, superschlanke dunkelhaarige Frau, die allein und mit dem Sektglas in der Hand an dem Tisch saß. Ihr leuchtend rotes Kleid war sehr gewagt geschnitten und zeigte mehr von ihrem Körper, als es verhüllte.
Natürlich hatte Heather nicht damit gerechnet, Theo würde nach der Trennung lange allein bleiben. Doch ihn mit einer anderen Frau zu sehen, tat sehr weh.
Auf einmal war sie froh und dankbar, mit Scott hier zu sein. Es tat gut, Theo zu beweisen, dass sie nicht zu Hause herumsaß und ihm nachtrauerte, obwohl sie genau das getan hatte.
„Sie scheint sich zu langweilen, Theo.“ Sie warf Scott einen betont zärtlichen Blick zu, ehe sie Theo wieder ansah. „Du solltest wirklich wieder zu ihr gehen, sonst schnappt ein anderer sie dir noch weg. Hier laufen viele Männer herum, die jemanden für eine Nacht suchen.“
„Sprichst du aus eigener Erfahrung?“, fragte Theo mit einem bedeutungsvollen Blick auf Scott.
„Ich suche keine Frau für eine Nacht“, erklärt Scott sogleich nachsichtig und legte Heather liebevoll den Arm um die Schulter. „Dafür bin ich viel zu wählerisch.“ Er lachte. „Meine Freunde behaupten sogar, ich sei zu wählerisch und schade mir dabei nur selbst. Aber ich bin nur … mit dem Besten zufrieden.“
Heather lächelte ihn dankbar an und setzte sich wieder hin. Auch Scott nahm wieder Platz. Statt zu verschwinden, beugte Theo sich vor und stützte sich mit den Händen auf den Tisch.
„Ich liebe die Abwechslung“, stellte er mit einem hinterhältigen Lächeln fest. „Da Heather und ich uns eine Zeit lang nicht gesehen haben, möchte ich mit ihr tanzen. Oder haben Sie etwas dagegen? Ich bringe sie auch unversehrt wieder zurück.“
„Wir sollten es ihr überlassen, ob sie mit Ihnen tanzt oder nicht“, entgegnete Scott.
Offenbar dachte Theo gar nicht daran, sie selbst entscheiden zu lassen, denn er nahm sogleich ihre Hand und zog Heather hoch. Ehe sie protestieren konnte, legte er ihr die Hand unter den Ellbogen und dirigierte sie entschlossen auf die Tanzfläche.
„Wie kannst du es wagen?“, fragte sie gereizt, während Theo sie an sich presste. Hitze breitete sich in ihr aus, und Heather ärgerte sich über die verräterische Reaktion ihres Körpers. „Ich will nicht mit dir tanzen. Es ist ausgesprochen unhöflich, meinen Bekannten ganz allein am Tisch sitzen zu lassen.“
„Es scheint ihm nichts auszumachen.“ Theo presste sie noch fester an sich und spürte durch das feine Material ihres Kleides hindurch ihre üppigen Brüste. Es machte ihn zornig, sich eingestehen zu müssen, wie sehr er sie und ihren Körper vermisst hatte. Aber wahrscheinlich vermisste er sie nur, weil er sich so sehr an sie gewöhnt hatte. Das versuchte er sich jedenfalls einzureden. Er war mit Michelle hier, einer Frau, die er erst vor einer Woche auf einer Cocktailparty kennengelernt hatte. Sie hatten kaum miteinander geredet, doch sie hatte ihm ihr Interesse deutlich zu
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