Nur in deinen Armen: Roman
erlaubte ihr, sich umzudrehen und die Arme um ihn zu schlingen, seine Lippen mit den ihren zu finden und zusammen mit ihm die Welt um sie herum zu vergessen.
Zusammen. Für immer.
Sie heirateten an einem Montag, dem Tag, nachdem Mr Filing das Aufgebot zum dritten Mal verlesen hatte. Mr Filing stand vor einer übervollen Kirche. Alle aus dem Dorf, alle von den Bauernhöfen in der Umgebung und den Herrenhäusern waren gekommen, genau wie die zahllosen Cynsters, die Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten, um bei dieser Hochzeit dabei zu sein.
Gabriel stand neben seinem Bruder und reichte ihm mit glücklichem Gesicht den Ring. Flick und Mary Anne waren die Brautjungfern, Demon war der zweite Trauzeuge.
In der Kirche saß Gabriels Frau, Alathea, und lächelte glücklich, zusammen mit Celia Cynster, Lucifers Mutter, die während des ganzen Gottesdienstes Freudentränen vergoss. Neben ihr schaute Martin, Lucifers Vater, zufrieden in die Runde, während er seiner Angetrauten frische Taschentücher reichte. Lucifers drei Schwestern, Heather, Eliza und Angelica, strahlten alle drei.
Dann war es vorüber, und auch das letzte Mitglied der Bar Cynster war verheiratet.
Lucifer beugte sich zu Phyllida, um sie zu küssen, und in diesem Augenblick brach die Sonne durch die dünnen Wolken, schien durch das bunte Fenster über dem Altar und hüllte Braut und Bräutigam in eine Fülle von buntem Licht. Sie lächelten und wandten sich zur Gemeinde um, als Mann und Frau, um ihre Familien und ihre Freunde zu grüßen.
Nach dem Wunsch von Braut und Bräutigam wurde der Hochzeitsempfang im Herrenhaus abgehalten. Die Gäste verteilten sich im ganzen Haus, standen auf der Wiese und spazierten durch den wundervollen Garten. Lucifer, der mit Gabriel, seinem Vater und Demon auf der Wiese neben dem Haus stand, sah, wie Celia ihre neue Schwiegertochter überall herumführte, ihr Stolz auf die Wahl ihres Sohnes war ihr deutlich anzusehen. Phyllida war bis zum letzten Augenblick wegen ihres Empfangs in der herzoglichen Familie sehr nervös gewesen, doch Celia hatte nur drei Minuten gebraucht, um ihr die Angst zu nehmen. Damit hatte sie sich die immerwährende Dankbarkeit ihres zweiten Sohnes verdient, doch das würde er ihr nicht verraten. Als Frau eines Cynsters besaß Celia sowieso schon genügend Waffen.
Neben ihm lachte Martin leise, es war ein Lachen, das zugleich liebevoll, aber auch ein wenig argwöhnisch war. Demon und Gabriel sahen zu ihm hin, dann folgten sie seinen Blicken zu der Stelle, an der Celia und Phyllida mit Alathea und Flick standen. Die Frauen hatten die Köpfe zusammengesteckt.
Lucifer reckte sich. Demon seufzte. Gabriel schüttelte den Kopf. Martin war es, der schließlich ihre Gedanken in Worte fasste. »Warum wir uns überhaupt die Mühe machen, dagegen anzukämpfen, weiß nur der liebe Gott allein. Unvermeidbarkeit, dein Name ist Frau.«
Lucifer verzog den Mund. »Eigentlich glaube ich, bei uns müsste es heißen: Unvermeidbarkeit, dein Name ist Ehefrau .«
»Zu wahr«, murmelte Gabriel.
»In der Tat.« Demon sah zu, wie die vier Frauen ihr Gespräch unterbrachen und auf die Männer zukamen. »Was jetzt?«
»Was auch immer es ist, wir können ihm nicht entkommen«, entgegnete Martin. »Nehmt meinen Rat an, ergebt euch mit Anmut.« Er ging auf Celia zu.
Gabriel verzog das Gesicht. »Ich wünschte, er hätte dieses Wort nicht benutzt.«
»Ergeben?«, fragte Demon.
»Hmm. Es ist ja vielleicht wahr, aber ich möchte es nicht hören.« Mit diesen Worten lenkte Gabriel erfolgreich Alathea ab und ging mit ihr in Richtung auf die Büsche davon.
»Es gibt da ein abgeschiedenes kleines Plätzchen unten am Weiher«, murmelte Lucifer Demon zu.
»Wo willst du denn hin?«, murmelte Demon zurück.
»In diesem Garten gibt es einen Rosenbogen. Ich arbeite gerade daran, diesen Ort mit angenehmen Erinnerungen zu erfüllen.«
Demon griente ihn an. »Viel Glück.«
Lucifer salutierte, als sie sich trennten, jeder mit seiner ganz besonderen Lady. »Viel Glück für uns alle.«
Mit diesen Worten ergaben sich die Bar Cynster mit Freuden jeder seinem eigenen, ganz besonderen Schicksal.
Epilog
SOMERSHAM, CAMBRIDGESHIRE, AUGUST 1820
Beinahe zwei Jahre waren vergangen, seit sie dieses Haus zum ersten Mal gesehen hatte, seit sie zum ersten Mal über diese Wiese gegangen war. Honoria, Herzogin von St. Ives, stand auf der Eingangstreppe zu ihrem Haus, Somersham Place, und sah sich um, sie dachte an all die Veränderungen
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