Nur mit dir bin ich so gluecklich
es ihm vor, als wären seitdem Jahre vergangen.
Beide fielen sich in die Arme.
Schließlich löste Cal sich von Glen und ging in die Küche, um Kaffee aufzusetzen. "Wie war's am Golf von Mexiko?"
"Toll", erwiderte Glen. "Allerdings sind Elaine und ich kaum vor die Tür gekommen."
Das hatte er, Cal, nicht anders erwartet. "Ich dachte, ihr kommt erst in einigen Tagen zurück."
"Das war auch so geplant, aber du kennst ja Elaine. Sie hat sich Sorgen wegen des Geschäfts gemacht."
"Und du hast dir Sorgen um die Ranch gemacht."
Glen fuhr sich übers Kinn. "Sorgen nicht direkt."
Sie lachten beide, und Cal nahm zwei Becher aus dem Schrank. "Und, ist die Ehe das, was du dir erhofft hattest?"
"Mehr als das", sagte Glen sehnsüchtig. "Erst in dieser Woche ist mir klar geworden, wie sehr ich Elaine liebe. Ich glaube, ich bin der glücklichste Mann der Welt. Vielleicht wagst du den Schritt eines Tages auch, Cal."
Cal antwortete nicht darauf und schenkte ihnen Kaffee ein.
Dann reichte er Glen einen Becher. "Elaine ist etwas Besonderes."
Nachdem sie sich vierzig Minuten übers Geschäft unterhalten hatten, gingen sie gemeinsam zum Stall, um mit der Arbeit zu beginnen.
Am Nachmittag schien es Cal, als wäre Glen überhaupt nicht weg gewesen. Sie arbeiteten nun schon so lange zusammen, dass sie sich auch ohne Worte verstanden. Sobald sie mit dem Entlausen der Kälber fertig waren, ging Glen zu seinem Lieblingswallach Moonshine. Nachdem er ihn gestriegelt hatte, wusch er sich Gesicht und Hände. "Bis morgen", meinte er auf dem Weg nach draußen.
Cal lächelte in sich hinein, als er ihm zum Abschied zuwinkte.
Obwohl Glen vor der Hochzeit den größten Teil seiner Freizeit mit Elaine verbracht hatte, war sie oft auf der Ranch gewesen, und er war in den Genuss ihrer Kochkünste gekommen. Sie hatte sich vorher von Lydia zeigen lassen, wie man solide Hausmannskost zubereitete. Ihm war es nur recht, wenn sie die Rezepte an ihm ausprobierte, zumal er selbst kein besonders guter Koch war.
"Verdammt, das hätte ich beinah vergessen!" sagte Glen, als er schon fast zur Tür hinaus war. "Ich soll dich von Elaine fragen, ob du am Freitagabend schon etwas vorhast."
"Nein, nichts Besonderes. Falls sie mich zum Essen einladen will, nehme ich gern an."
Glen wirkte überrascht. "Bist du sicher?"
"Warum sollte ich nicht sicher sein?"
"Na ja ..." Glen lächelte jungenhaft und schüttelte den Kopf.
"Schon gut. Ich sage Elaine, dass sie am Freitagabend mit dir rechnen kann."
"Tu das."
Cal begleitete Glen nach draußen und blickte ihm nach, als er in einer Staubwolke davonfuhr. Nicht zum ersten Mal in den vergangenen beiden Wochen fragte er sich, wie sein Leben aussehen würde, wenn er Jennifer Healy geheiratet hätte.
Vor etwas über zwei Jahren war er mit ihr verlobt gewesen.
Doch weniger als achtundvierzig Stunden vor der Hochzeit hatte Jennifer es sich anders überlegt und Hals über Kopf die Stadt verlassen, ohne ihm eine Erklärung zu geben.
Er wusste, warum sie es getan hatte. Er hatte einfach nicht ihren Vorstellungen entsprochen.
Er hatte sie geliebt - oder es zumindest geglaubt. Aber sie hatte offenbar angenommen, ihn nach der Hochzeit dazu überreden zu können, seinen Anteil an der Ranch Glen zu verkaufen und mit ihr nach San Antonio oder Houston zu ziehen. Selbst jetzt konnte er sich nicht vorstellen, in einer Großstadt zu leben. Ihm war unbegreiflich, warum sie nicht verstanden hatte, dass das Leben in einer Großstadt ihn umgebracht hätte. Er war durch und durch ein Landmensch.
Als er sich kategorisch geweigert hatte, ihre Forderungen zu erfüllen, hatte Jennifer ihn verlassen und es ihm überlassen, die Hochzeit in letzter Minute abzusagen. Und dennoch hatte er das bestimmte Gefühl, dass sie vielleicht bei ihm geblieben wäre, wenn er sie darum gebeten hätte.
Doch er hatte sie nicht gefragt, hatte nicht daran geglaubt, dass es sich lohnte, für ihre Beziehung zu kämpfen. Ihr Wunsch, Promise zu verlassen, wäre immer ein Thema gewesen, und sie hätten immer wieder darüber gestritten. Also hatte er Jennifer gehen lassen. In dem Moment war ihm klar geworden, dass er sein Herz einer Frau geschenkt hatte, die seine Liebe ausnutzen würde.
Danach hatte sich seine Einstellung Frauen gegenüber geändert. Glen und auch andere hatten versucht, ihn davon zu überzeugen, dass nicht alle Frauen so wie Jennifer waren. In seinem tiefsten Inneren glaubte er, Cal, es auch, aber nie wieder sollte eine Frau so viel Macht
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