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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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nicht, über das Nachher zu grübeln. Vielleicht würden die Erinnerungen eines Tages so scharf und schmerzhaft wie körperliche Schmerzen sein, aber hier und jetzt wollte sie alles – die Küsse und das Lachen und die langen, aufgeheizten Stunden mit ihm im Bett. Später mochte Bedauern folgen, im Moment war er genau das, was sie immer gewollt hatte.
    Die nächsten Tage schaffte Kim es irgendwie, durch ihre Arbeit zu stolpern. Sie lebte für die Nächte, wenn sie mit Bo zusammen sein konnte und sie die sengende Leidenschaft erkundeten, die mit jedem Mal stärker zu werden schien. Sobald alle schliefen, kam er in ihr Zimmer, und die geheimen dunklen Stunden gehörten ihnen allein. Sexuelle Befriedigung war eine Sache, aber da war mehr. Solche Empfindungen hatte sie noch nie erfahren, nicht in dieser Intensität, nicht mit dieser Sicherheit. Eines Nachts, als es ihm Haus ganz ruhig war, lag sie mit dem Kopf auf seiner bloßen Brust, lauschte dem Schlag seines Herzens und wusste es auf einmal mit absoluter Klarheit. Die Gefühle brandeten wie eine Welle über sie hinweg.
    „Hey, was ist los?“
    Bo schien ihre heißen Tränen auf seiner Haut gespürt zu haben.
    „Alles“, sagte sie. Sie überlegte, es ihm nicht zu sagen, ihr fiel jedoch kein Grund ein, es zu verschweigen. „Bo, ich liebe dich.“
    Er rührte keinen Muskel, doch sie spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    „Ich bin froh, dass du das sagst.“
    „Es ist nicht … das erste Mal“, fühlte sie sich genötigt, hinzuzufügen.
    „Für mich ebenfalls nicht. Ich nehme an, wir hatten beide schon reichlich Übung.“
    Sie lachte. „So kann man es auch sehen.“
    „Ich meine nur, es ist mir egal, dass ich nicht der Erste bin, zu dem du es sagst. Worauf ich jedoch hoffe, was ich mir wünsche, Miss Kimberly van Dorn, ist, dass ich der Letzte bin.“
    Seine Worte waren so unerwartet, dass Kims Augen sich erneut mit Tränen füllten. „Das ist dein Ernst, oder?“
    „Zum Teufel, ja. Gleich, als ich dich am Flughafen das erste Mal sah, habe ich mich ein kleines bisschen in dich verliebt, noch bevor ich deinen Namen wusste. Allein dein Anblick hat mich umgehauen.“
    „Was meinst du damit, du hast dich ein kleines bisschen verliebt?“
    „Komm schon, Honey. Du weißt, wie sich das anfühlt.“
    „Nein. Weiß ich nicht. Beschreibe es mir.“
    „Du willst nur hören, dass ich über Liebe rede.“
    „Schuldig im Sinne der Anklage. Ich will dich darüber reden hören, als bedeute es dir etwas.“
    „Es bedeutet mir alles. Also pass gut auf, denn ich bin in Gefühlsdingen nicht sonderlich gut.“
    „Ich denke, du bist darin besser, als du glaubst.“
    „Okay. Als ich dich zum ersten Mal sah, wurde ich allem anderen gegenüber mit einem Mal blind. Da warst nur noch du. Ich versuchte, Dinge zu finden, die die Farbe deiner Augen hatten – wie ein Blatt oder Jelly Bellies mit Wassermelonengeschmack. Lach nicht – du hast gesagt, du willst es hören.“
    „Ich lache nicht. Und ich möchte es hören. Bo …“
    Sein Handy klingelte – Sophie. Es muss Liebe sein, dachte Kim, ich habe mir sogar die verschiedenen Klingeltöne seines Telefons gemerkt.
    Er löste sich von ihr und setzte sich auf. Während er das Gespräch annahm, griff er schon nach seiner Kleidung. Kim schaute auf die Uhr auf dem Nachttisch. Das konnte nichts Gutes heißen. Sie schaltete die Nachttischlampe an.
    „Ja Sophie?“, sagte er. „Was gibt es?“
    Sie sah, wie er sich versteifte, als hätte ihm jemand ein Messer in den Rücken gebohrt. Er legte auf und drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht war leichenblass.
    „Yolanda“, sagte er. „Sie ist abgeschoben worden.“

23. KAPITEL
    Es war noch schlimmer als befürchtet. Sie erfuhren, dass Gerüchte im Untersuchungsgefängnis die Runde gemacht hatten. Es war behauptet worden, ihre Festsetzung in den USA könnte sich jahrelang hinziehen. Yolanda hatte Panik bekommen und sich mit einer sofortigen freiwilligen Abschiebung einverstanden erklärt. Sie glaubte, von Mexiko aus einen Wiedereinreiseantrag stellen zu können. Als der Anwalt in Texas endlich mitbekam, was sie getan hatte, war sie längst fort.
    Da sie keine Papiere hatte, die ihre mexikanische Staatsbürgerschaft bewiesen, wurde sie in ein Auffanglager auf der anderen Seite der Grenze geschickt. Jetzt musste sie warten, bis ihr Fall vom Instituto Nacional de Migración angehört wurde. Eine Rückkehr in die USA war nicht mehr möglich.
    Bo versuchte, AJ die Neuigkeiten schonend

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