Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs

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seine Miene zeugte von höchster Konzentration, während er spielte. Sie hatte in letzter Zeit oft an diese Hände gedacht – wie sie sich anfühlten, wenn er sie berührte, an diese unwiderstehliche Mischung aus Stärke und Zärtlichkeit. Für seine Pressemappe hatte sie auch darüber geschrieben. Die Hände eines Pitchers waren Präzisionsinstrumente, Teile einer bis ins kleinste Detail orchestrierten Wurftechnik, sie wussten instinktiv, wie sie den Ball zu halten hatten, die Finger streichelten die gebogenen Nähte in die perfekte Position und ließen im genau richtigen Moment los, dem Moment der größten Wucht. Jetzt sah sie, wie diese Finger die Saiten des Basses mit der gleichen Raffinesse bearbeiteten.
    Kim ertappte sich dabei, Bo anzustrahlen, vor allem als AJ und seine Freunde anfingen, wild zur Musik zu tanzen.
    Während des Applauses am Ende des Songs beugte sie sich zu Sophie hinüber. „Ich war mir nicht sicher, was mich hier erwarten würde, aber du hast recht. Ich bin freudig überrascht.“
    Sophie nickte. „Sie werden vermutlich keinen Grammy gewinnen, trotzdem bringt es Spaß, ihnen zuzusehen.“
    Als Nächstes spielten sie ein langsames, wunderschönes Lied, das so romantisch war, dass Kim ganz weh ums Herz wurde. „Was ist das für ein Song?“, fragte sie. „Der ist toll.“
    „Den hat Eddie geschrieben. Er ist gut, nicht wahr?“
    „Oh ja.“ Sie schaute Eddie an, doch schnell glitt ihr Blick vom blonden Gitarrenspieler wieder zu Bo, dessen Miene vollste Konzentration ausdrückte, nicht unähnlich dem Gesichtsausdruck, den er auf dem Spielfeld zeigte.
    Der Auftritt der Band ging zu Ende, und Sophie drängte sich zu Noah vor. Kim verspürte einen kleinen eifersüchtigen Stich, als sie die zärtliche Umarmung sah, mit der Noah seine Frau begrüßte. Obwohl sie nicht auf der Suche nach einem Ehemann war, wünschte sie sich manchmal, jemanden zu haben, der sie auch ab und zu mal so in den Arm nahm. Es musste schön sein zu wissen, dass, egal wo man sich in der Menschenmenge gerade befand, ein Mensch da war, den man aufsuchen konnte und bei dem man sich wohlfühlte.
    Ihre Mutter kam zu ihr und drückte ihre Hand. „Ich sehe Herzchen in deinen Augen.“
    „Gar nicht“, wehrte sie ab, gab dann aber reuevoll lächelnd zu: „Vielleicht hast du ja recht. Ich denke, es hat etwas mit der intensiven Konzentration eines Sportlers zu tun, egal ob er nun Baseball spielt oder den Bass. Warum kann ich dem so schwer widerstehen?“
    „ Ich denke, es hat etwas mit Bo Crutcher zu tun“, erklärte ihre Mutter.
    „Falls das stimmt, werde ich nichts in der Richtung unternehmen. Die Ironie meiner Arbeit liegt darin, dass meine Kunden weiterziehen, wenn ich sie gut mache. Sein Erfolg im Umgang mit den Medien bedeutet, dass er mich nicht mehr braucht, und genau so soll es auch sein. Bei Lloyd Johnson habe ich den Fehler begangen, festzuhalten. Ich hätte ihn loslassen müssen. Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal.“
    „Das funktioniert nur, solange die Beziehung rein beruflich ist. Sobald sie persönlich wird, ist es nur der Anfang.“
    „Der Anfang von was?“, fragte Dino. „Erzählst du ihr von uns?“
    Penelope keuchte auf. „Nein, aber ich schätze, du hast es gerade getan.“
    Kim schaute die beiden an, und langsam dämmerte es ihr. „Mom?“
    Die Augen ihrer Mutter funkelten. „Dino hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.“
    „Und sie hat Ja gesagt.“ Er legte einen Arm um die Taille ihrer Mutter.
    Kim spürte Tränen aufsteigen. „Oh Mom. Sorry, ich brauche eine Minute. Ich meine, ich wusste, dass ihr zwei … tut mir leid“, wiederholte sie. „Man erfährt nicht jeden Tag, dass die eigene Mutter heiratet.“
    „Ich wollte es dir heute Abend erzählen. Ich weiß, es muss dir sehr plötzlich vorkommen, aber ich bin mir sicher, und wenn ich eines gelernt habe, dann, dass das Leben kurz ist und es überhaupt keinen Sinn hat, die Liebe aufzuschieben.“
    Kim schaute von ihrer Mom zu Dino und wieder zurück. Die beiden schienen von einer Aura aus Liebe und Glück umgeben zu sein. Das bunte, flackernde Licht im Saal erhellte Penelopes Gesicht, und Kim sah jemanden, der mehr war als nur ihre Mutter – eine wunderschöne, aufgeregte Frau, die die Liebe erstrahlen ließ.
    Zur Überraschung aller brach sie in Tränen aus und umarmte sie beide. „Das sind fabelhafte Neuigkeiten. Ich freue mich so sehr für euch.“
    „Dann trockne deine Augen und tanz mit mir“, sagte Dino.
    Sie