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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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fast richtig. Höre ich da etwa Protest? „Was ist mit Eisen und Helium, Gold und Quecksilber, und was ist mit dem ganzen Periodensystem, vom Wasserstoff bis runter zum Ununoctium, sollen die etwa alle verschwinden und durch fünf neue ersetzt werden?“ Ich bin mir zwar sicher, dass eine ganze Reihe von Chemiestudenten diese Reform von ganzem Herzen willkommen heißen und fröhliche Tänzchen um Scheiterhaufen aus halb auswendig gelernten Periodensystemen aufführen würden, doch so etwas will ich gar nicht vorschlagen. Also freut euch nicht zu früh.
    Wie war das mit Symbolen und Metaphern, und dass man nicht alles immer wörtlich nehmen muss? Hier haben wir wieder so einen Fall. Die fünf Elemente Erde, Luft, Feuer, Wasser und Geist sind reine Konzepte – Kategorien, in die man alles einordnen kann, wenn man nur in Symbolen und Metaphern denkt und sich nicht auf die konkreten Dinge versteift. Man kann sich ganz unterschiedliche Ordnungssysteme ausdenken. So wie man die Kleider im Schrank nach Farben oder Jahreszeiten oder nach engen und weiten Sachen sortieren kann, so kann man alles auf der Welt in Kategorien einteilen. Das Periodensystem sortiert alle Elemente nach der Anzahl ihrer Protonen und Valenzelektronen und danach, ob sie Metalle sind oder nicht. Die Kinder der Erde teilen die Elemente anhand ihrer Eigenschaften ein. Ist es fest und unbeweglich? Dann gehört es zur Erde. Nass und fließend? Dann ist es Wasser. Hitze oder Licht bedeuten Feuer, und abstrakte oder ätherische Dinge sind Luft. Eisen ist eine Form von Erde, doch Helium, ein Gas, ist eine Form von Luft. Wer hat nicht schon einmal beim Anblick von Gold gedacht, dass es aus seinem Inneren wie Feuer leuchtet? Und Quecksilber ist eine Form von Wasser. Es ist das einzige Element, dass bei Zimmertemperatur flüssig ist. Die Eigenschaften, auf die wir bei dieser Kategorisierung zurückgreifen, können wörtlich, symbolisch oder auf emotionaler Ebene zu verstehen sein. Die Hitzewallung, die man bei einer plötzlichen Gefühlsregung empfindet, ist ebenso „Feuer“ wie ein brennender Scheiterhaufen. Und wenn es uns einmal kalt den Rücken herunterläuft, dann ist das ebenso „Wasser“ wie ein starker Regenguss.
    Elemente können auch auf wundersame Weise ihre Gestalt verändern. Ein explosives Metall wie Natrium ergibt in Kombination mit dem giftigen, gasförmigen Chlor simples, erdiges Salz, während die beiden Luft-Stoffe Wasserstoff und Sauerstoff gemeinsam überaus wässriges – nun ja – Wasser ergeben. Diese Transformationen sind ja geradezu magisch, aber entweder kennen die Leute die genauen Zusammenhänge nicht, oder sie machen sich keine Gedanken darüber – also wird die Zusammensetzung der Stoffe zur schnöden Hintergrundinformation. Denken Sie nur einmal an die Magie ihres eigenen Körpers, einer Verbindung aus der Erde Ihrer Knochen, aus Muskeln und Haut, die die Luft aus Ihren Lungen am Leben erhält, aus chemischen Reaktionen, die das Feuer entfachen, das Ihr Blut wärmt, aus dem Wasser des Lebens, das Ihr ganzes Wesen wie ein Fluss durchströmt, und schließlich aus Geist, dem göttlichen Funken, der Ihnen die unergründliche Kraft des Bewusstseins verleiht und durch den Sie mehr sind als die Summe ihrer Einzelteile. Die Kinder der Erde sehen die Elemente in allen Dingen der Natur, wo alles eine Kombination aus Luft, Wasser, Feuer und Erde ist, und sie glauben, dass allem – von den Steinen und den Bäumen bis hin zu den Bächen und den Häschen – etwas Göttliches innewohnt.
    Im Ritual verehren die Kinder der Erde die Elemente als Urkräfte des Universums und Bausteine des Lebens. Jedem Element ist eine der Hauptrichtungen des Kompasses zugeordnet. Diese Paarungen eines jeden Elements mit einer Himmelsrichtung stammen aus einer so weit zurückliegenden Zeit, dass sogar die Vampyre die Quellen nicht kennen, die ihren Ursprung belegen. Doch wir glauben, dass sie vor langer Zeit auf den Inseln entstanden, die man heute Großbritannien nennt. Im Osten des Gebiets, das heute England heißt, wehen vom Meer her kräftige Winde, also glaubten die frühen Bewohner, dass die Winde ihren Ursprung im Osten haben. Je weiter man südwärts segelt, umso wärmer wird es. Also glaubte man, dass im Süden das Feuer geboren wurde. Im Westen Englands liegt die riesige Weite des Atlantischen Ozeans, von dem die Menschen noch bis vor relativ kurzer Zeit dachten, dass auf seiner anderen Seite das Ende der Welt läge. Also glaubte man im Altertum,

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