Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)
eine Luftaffinität haben, und Sie werden feststellen, dass sie über einen lebendigen Geist und schlagfertige Intelligenz verfügen – so wie Damien beispielsweise. Ich habe nie verstanden, warum bei den Menschen geistig Minderbemittelte
airheads
genannt werden, wo doch die Luft das Reich der Intelligenz ist.
Hüter des Südens, Geist des Feuers, wir bitten dich, mach unsere Schritte leicht. Geist, der du die Feuer des Zufalls entzündest, wir bitten dich, schenke uns Kraft und Überschwang und Tanz
.
Feuer erwärmt unsere Häuser und lässt unser Essen gar werden, doch es verkörpert in unserem Leben noch viel mehr. Für viele ist das Feuer das erste Werkzeug, und seine Beherrschung markierte den Wendepunkt vom primitiven zum modernen Menschen. Die Griechen glaubten, Prometheus habe den Göttern das Feuer gestohlen und den Menschen gegeben. Das etwas so Wertvolles aus dem Olymp entwendet werden konnte, machte Zeus so zornig, dass er Prometheus an einen Felsen ketten ließ und einen Adler schickte, der ihm Tag für Tag die Leber herausriss und verzehrte. Über Nacht wuchs sie nach, sodass am nächsten Tag das Gleiche geschehen konnte.
Die Griechen teilten das Feuer in zwei Arten ein – das nützliche und das schädliche. Das nützliche Feuer war das des Hephaistos, Gott der Schmiede, und der Hestia, Göttin des Herdfeuers und des häuslichen Segens. Die zweite Sorte war das zerstörerische Feuer des Hades, Gott der Unterwelt. Feuer kann von einem Moment zum anderen sein Wesen ändern, und seine unterschiedlichen Züge zeigen sich auch in den Feuern unseres Lebens, denn sie können uns wärmen oder verbrennen. So wird aus Leidenschaft Eifersucht, aus Fürsorge Besessenheit und aus berechtigter Verärgerung blinde Wut. Durch die wärmenden Strahlen der Sonne auf der Haut können schmerzende Blasen entstehen, und aus der Hitze unserer Körper kann ein Fieber werden, das den Geist verbrennt. In einem Magischen Kreis der Wicca kann das Feuer durch die Kerze, den Zauberstab und die Flammen verkörpert werden, die den Räucherstab entzünden und so die getrockneten Kräuter in reinigenden Rauch verwandeln. Als Vertreter des Feuers wird häufig eine Kerze beim Entstehen des Kreises durch diesen hindurch getragen. Die Sternzeichen Widder, Löwe und Schütze mit ihren Gaben der Energie und der Begeisterung stehen mit dem Feuer in Verbindung.
Feuer ist auch die Tatkraft, die uns Sieg oder Niederlage bringt – das Adrenalin, das unsere letzten Kräfte mobilisieren, uns aber auch in den Abgrund treiben kann. Feuer treibt Pheidippides vorwärts, als er von Marathon nach Athen läuft und lässt die Flügel des Ikarus schmelzen, sodass er ins Meer stürzt. Die Göttin Hekate, die von vielen Wicca verehrt wird, verkörpert Feuer in jeder Form: Sie trägt die Beinamen Pyrphoros (Feuerträger), Pyripnon (Feuerspeier), Daidouchos (Fackelträger) und Phosphoros (Lichtträger).
Feuer kann in allen seinen Formen – sei es das wärmende Feuer des Herds, das Feuer als Werkzeug des Schmieds oder das Feuer der Leidenschaft, das die Seele entflammen lässt – eine kreative oder aber eine zerstörerische Kraft sein. Das zeigt sich in Zoeys Kreis, in den Shaunee ihre Affinität zu Feuer einbringt. Shaunee ist leidenschaftlich und eine Beschützerin, doch sie kann sich leicht Ärger einhandeln, wenn ihre Leidenschaft stärker wird als ihr Verstand.
Feuer ist ein unschätzbar wichtiges Element in unserem Leben, doch man muss ihm mit Respekt begegnen. Sobald man glaubt, man habe es gezähmt, beißt es zu, nur um uns an seine Macht zu erinnern.
Hüter des Westens, Geist des Wassers, wir bitten dich, lass Liebe fließen in unseren Kreis. Wasser, du Ursprung allen Lebens, wir bitten dich, durchströme uns, und reinige unseren Geist von Kummer und Leid
.
Wasser ist das Schlagen der Wellen ans Ufer, die beruhigende Schönheit eines Bachlaufs und der Donner eines Wasserfalls. Wasser ist der Tau im Gras, ein leichter Sommerregen und ein verschneiter Wintertag. Es ist das Blut in unseren Adern, die Tränen, die wir vergießen und der Schweiß auf unserer Stirn. Wasser steht für unser gefühlsbetontes Wesen, für unsere Hoffnungen und Ängste. Vom Wasser können wir lernen, nachzugeben und uns treiben zu lassen. Wir lernen, geduldig und gleichzeitig beständig zu sein. Nichts passt sich so sehr an wie Wasser und doch gibt es keine vergleichbare Kraft.
Krieger verehren oft das Wasser. Es ist flüchtig – es umfließt uns und schwappt hinter
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