OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
einige Dinge für den nächsten Tag vorbereiten zu müssen. In Wirklichkeit dachte er erneut über Nancy, über den Koffer und über die Zukunft der Menschheit nach. Je länger er aber darüber nachdachte, de s to mehr zweifelte er daran, dass Nancy bereits am nächsten Tag mit einer großen Story aufwarten würde. Nancy ist zwar im Besitz dieser Kassetten, dachte sich David. Doch sie kann di e se Filme ohne fachkundige Hilfe nicht deuten. Alles andere wäre spekulativ und würde, wenn sich diese Spek u lationen als falsch erwiesen, Nancys Karriere als Journali s tin gefährden. Außerdem müsste diese Story ihr Chef befü r worten. Ob er di e ses Risiko eingehen würde? David blieb nichts anderes übrig als a b zuwarten , was in diesem Global stehen würde. Danach würde er über die nächsten Schritte en t scheiden.
*
New York
Willkommen auf der Erde! Willkommen auf der Erde! Nancy Cramer wurde jäh aus ihren Träumen gerissen . „Ich ha s se dich, du verdammter Wecker! “ , schrie sie das kleine lärmende Rau m schiff an, obwohl es ja eigentlich nur seinen Dienst tat und den sehr zuverlässig. Nancy hatte schlechte Laune, weil sie fast die ganze Nacht wach lag und an ihre Story denken musste. Erst als es langsam zu dämmern a n fing, fand sie endlich ein wenig Schlaf. Doch der währte nur ku r ze Zeit. Sie streckte sich ein paar Mal, gähnte, als ob sie noch hundemüde wäre, und quä l te sich dann mühsam aus dem Bett.
Nach der Morgentoilette , als sie den ersten starken Ka f fee getrunken hatte, wurde ihre Laune langsam wieder be s ser. E i gentlich war sie ja froh, wieder zuhause zu sein, wo alles seinen geregelten Gang ging, wo der Kaffee besser schmeckte, wo sie Mark an ihrer Seite hatte, wo es morgens Arnie ga b , der immer ein en zuversichtlichen Spruch für sie parat ha t te. Außerdem war dieser Tag etwas B esonderes für sie.
Vo l ler Stolz machte sie sich nach dem Frühstück auf den Weg ins Büro. „Hallo Missie“, begrüßt sie eine bekan n te Stimme. Es war Arnie, der sie bereits sehnsüchtig erwa r tet hatte. „Sie sehen glücklich und gut erholt aus , schön braun sind sie geworden . Haben s ie aus Senegal eine schöne G e schichte mitg e bracht?“
Nancy überlegt kurz: Muss ich mich jetzt entschuld i gen? Nein, ich bin ein freier Mensch und kann hinfahren, wo ich will. Arnie wird es schon verstehen. „Hi Arnie, tut mir leid, ich war nicht in S e negal. “
„ Nein, w o dann, Missie?“ Arnies schaute traurig. „Sen e gal ist das schönste Land der Welt“, ergänzte er leise. Seine Sti m me war voller Sehnsucht.
„Ich weiß, Arnie, vielleicht ein anderes Mal. Ich war in Ägypten.“
„Oh, bei den Pharaonen. Auch schön. Ich war noch nie in Ägypten. Was ist mit der Geschichte?“
Nancy strahlte, ihre Augen leuchteten. „Ich glaube, diesmal stehe ich auf Seite eins mit meiner Story .“
„ Großartig , Missie. Worüber haben Sie geschrieben? Von den Pyramiden, von den Pharaonen oder haben Sie eine Mumie ausgegraben?“
Nancy lachte. Die typischen Klischees, die jeder von Ägypten kennt, dachte sie. Fehlen nur noch Ramses und Tut-Anch-Amun. „Nein, das wäre doch nichts Besonderes , nichts Außergewöhnliches . Lesen s ie morgen den Global, da we r den s ie es genau erfahren.“
„Ich freue mich. Ich werde ihn mir gleich früh als Erstes schnappen . Hier ihr Kaffee, Missie.“
„Sie sollen mich nicht immer Missie nennen. Wie oft h a be ich i hnen das schon gesagt? Danke für d e n Kaffee. Jetzt muss ich aber los, sonst ko m me ich zu spät und mein Chef denkt womöglich , ich hätte mir einen Wüstenprinz ang e lacht.“
„ Bye, Missie. I ch drücke i hnen die Daumen. “
„ Ach, Arnie, Sie lernen es nie. “
„ Hallo Miss Cramer, schön, dass sie wieder da sind“, freute sich Miss Smith als Nancy zur Tür herein kam. „ Der Chef wartet bereits sehnsüchtig auf s ie. Er ist sich ziemlich sicher, dass s ie eine erstklassige Story mitgebracht haben. Haben sie? “ Miss Smith stand von ihrem Platz auf und schaute Nancy neugierig ins Gesicht.
„ Ich hoffe es , Miss Smith. Warten wir erst einmal ab. Ich war mir nämlich schon einige Male ziemlich sicher und dann ist meine Geschichte i r gendwo in der Mitte gelandet. “
„ Der Chef sagte mir, ich soll s ie gleich rein schicken . Dann gehen s ie mal. “
Nancy klopfte kurz an der Tür und betrat dann Peter C o lemanns Büro . Sie war voller Optimismus und hatte ein freundliches Lächeln auf den
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